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Bundesfreiwilligendienst: Zu wenig Geld

Mannheim, 2006 Foto: H.S.

09.05.2014

Der Bundesfreiwilligendienst benötigt eine Finanzspritze von 20 Millionen Euro, wie das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) nach einem Bericht der Nordwest Zeitung vom 11. April 2014 bestätigte. Danach seien bei der Berechnung der Kontingente für die einzelnen Träger Fehler gemacht worden. So seien gut 10.000 Stellen mehr in Aussicht gestellt worden, als mit den vorhandenen Mitteln zu finanzieren gewesen wären.
Unter den Bundesfreiwilligendienstleistenden in Ostdeutschland ist der Anteil Arbeitsloser überproportional hoch. Dies berichtete die Mitteldeutsche Zeitung am 4. April 2014 unter Berufung auf eine Antwort des BMFSFJ auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. "Von allen Abgängen in einen Wehr-, Zivil- oder Freiwilligendienst entfielen bei den Arbeitslosen 59 Prozent und bei den Arbeitsuchenden 58 Prozent auf Personen, die in Ostdeutschland wohnhaft sind", heißt es demnach in der Antwort, bezogen auf das Jahr 2013. Der Anteil der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung liegt bei lediglich 17 Prozent.

Freiwilligendienst aller Generationen - Bundesländer bringen Antrag erneut ein
Die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz haben am 3. April 2014 erneut den "Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über den Bundesfreiwilligendienst um Regelungen des Freiwilligendienstes aller Generationen" im Bundesrat eingebracht. Die Länder wollen einen auf 6 bis 24 Monate befristeten Freiwilligendienst für alle Altersstufen. Die Dienstleistenden sollen weder sozialversicherungspflichtig sein, noch ein Taschengeld erhalten. Bereits 2012 wurde ein gleichlautender Gesetzentwurf der Bundesregierung und dem Bundestag zugestellt (bürgerAktiv berichtete). Er kam jedoch vor der Bundestagswahl 2013 nicht mehr zur Abstimmung.

Der BFD bleibt im Gespräch - leider negativ
Seit seiner Einführung macht der Bundesfreiwilligendienst (BFD) mit Negativ-Schlagzeilen von sich reden. Das wird auch so bleiben, denn die Probleme sind in seiner Konstruktion als staatlich organisierter Freiwilligendienst angelegt. Doch es sind keine politischen Kräfte zu sehen, die bereit sind, die notwendigen Veränderungen in Angriff zu nehmen, stellt Gisela Jakob, Professorin für Erziehungswissenschaften an der Hochschule Darmstadt, in ihrem Kommentar für den "Nachrichtendienst Bürgergesellschaft" vom April 2014 fest.

Link: Neuer Unterausschuss bürgerschaftliches Engagement
Quelle: Nachrichtendienst Bürgergesellschaft, 4 2014