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Antidiskriminierungsstelle: 415 000 € für zehn Initiativen

10.05.2012

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) fördert deutschlandweit den Aufbau von Beratungsnetzwerken gegen Diskriminierung. "Ich freue mich, dass wir von Mai 2012 bis April 2013 mehr als 400 000 Euro für zehn Netzwerke im Rahmen des Förderprogramms Netzwerke gegen Diskriminierung bereitstellen können. Trotz knapper Haushaltsmittel können wir damit unser Projekt Offensive diskriminierungsfreie Gesellschaft fortführen", sagte ADS-Leiterin Christine Lüders am Donnerstag in Berlin. Jedes Netzwerk erhält 37 000 Euro Fördermittel. Die Projektleitung übernimmt das Antidiskriminierungsbüro Sachsen, die Gesamthöhe der Fördermittel liegt bei 415 000 Euro.

"Viele Menschen arbeiten beruflich oder ehrenamtlich daran, Diskriminierungen zu verhindern und Menschen in Fällen von Diskriminierungen zu helfen. Dennoch finden Betroffene nicht überall Anlaufstellen, die ihnen kompetent und persönlich vor Ort helfen können. Es gibt immer noch weiße Flecken in der Beratungslandschaft. Unser Förderprogramm leistet einen Beitrag, diese Lücken zu schließen", sagte Lüders. Die ADS wird den Aufbau der Netzwerke beratend begleiten, ihnen Weiterbildungen ermöglichen und insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Ziel ist es, Betroffene über ihre Rechte aufzuklären und zu zeigen, wo sie Hilfe finden.

Mit dem Förderprogramm unterstützt die ADS im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" Netzwerke, in denen sich Beratungsstellen und sonstige Akteure der Antidiskriminierungsarbeit zusammenschließen, die im Schwerpunkt gegen Diskriminierung auf Grund von ethnischer Herkunft und Religion arbeiten. Perspektivisch sollen die Netzwerke Diskriminierungsopfer beraten und begleitend Öffentlichkeitsarbeit anbieten. In einer zweiten Förderphase soll die Netzwerkarbeit auf die Bekämpfung von Diskriminierung wegen aller in Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz genannten Diskriminierungsmerkmale ausgedehnt werden.

Die folgenden Netzwerke werden gefördert:
1) Netzwerk "Trans*-lnter*-Sektionalität" (TIS) - sich gemeinsam que(e)r stellen gegen Rassismus!" (Teilprojektleitung: TransInterQueer e.V., Berlin)

2) "Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz" (Teilprojektleitung: Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz, Mainz)

3) "Antidiskriminierungsnetzwerk Niedersachsen" (Teilprojektleitung: IBIS Interkulturelle Arbeitsstelle für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung e.V., Oldenburg)

4) "Antidiskriminierungsnetzwerk Brandenburg" (Teilprojektleitung: Opferperspektive e.V., Potsdam)

5) "Gemeinsam stark - Antidiskriminierungsnetzwerk Sachsen" (Teilprojektleitung: Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V., Leipzig)

6) "Netzwerk für Vielfalt und Toleranz" (Teilprojektleitung: Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V., Magdeburg)

7) "Aktionsbündnis für Vielfalt und Toleranz und gegen Rassismus und Diskriminierung, Region Stuttgart" (Teilprojektleitung: Türkische Gemeinde Baden-Württemberg, Stuttgart)

8) "Beratungsnetzwerk gegen Diskriminierung Saar" (Teilprojektleitung: Berufsfortbildungswerk des DGB mbH, Fachstelle Antidiskriminierung und Diversity, Saarbrücken)

9) "Unterschiede anerkennen - Vielfalt leben" Netzwerk für Gleichbehandlung in Freiburg (Teilprojektleitung: pro familia Ortsverband Freiburg e.V., Freiburg)

10) "Netzwerk gegen Diskriminierung Hessen" (Teilprojektleitung: Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen, Wiesbaden)

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im August 2006 gegründet worden. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen ethnischer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

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Quelle: Pressemitteilung Nr. 22/2012 vom 10.05.2012