19.04.2012 - von H.S.
Die SPD ist eine Partei, die sich wacker bemüht, stets zu wissen, was die WählerInnen beschäftigt. Sie hat sozusagen ihr Ohr an der Sprache des Volkes.
Wenn SPD- Funktionäre also merken - oder gesteckt bekommen, dass in Briefen, in Mails, in Foren, bei Diskussionen, in Leserbriefen oder bei Befragungen vom Volk immer häufiger bestimmte Begrifflichkeiten benutzt werden, geht das keineswegs spurlos an der SPD vorbei. Wo dem Volk der Schuh drückt, darum kümmert sich die Partei.
Jüngstes Beispiel: Die Wortkombination “fehlender Vertrauensschutz bei Verträgen zur Direktversicherung”. Bekanntlich sind vom rückwirkenden Eingriff in bestehende Direktversicherungsverträge ca. 3 Millionen des wählenden Volkes betroffen.
Nun ist das Wort Direktversicherung eindeutig der Versicherungsbranche zuzuordnen. Deshalb kommt es für die Benutzung durch die SPD derzeit nicht in Frage. Anders ist es dagegen mit dem Wort Vertrauensschutz. Lässt man das unangenehm negative Wort fehlend unter den Tisch fallen, präsentiert sich das Subsantiv Vertrauensschutz als besonders positives, aufbauendes, fast Mütterlichkeit suggerierendes Wort für die SPD-Sprache. Vertrauensschutz, das ist herrlich, das ist mit allem und jedem kompatibel, das ist wie eine doppelte Pamper und - das Wort kommt aus dem Volk, es wird von Engagierten Menschen benutzt und oft und gerne in den Mund genommen. Deshalb übernimmt es die SPD sofort in ihr Repertoire.
“Vertrauensschutz ist uns wichtig.“, heißt es im Positionspapier der SPD-Bundestagsfraktion zur Reform der Pflegeversicherung vom 27.3.2012. auf Seite 32. (http://www.spdbundestagsfraktion.de/cnt/rs/rs_datei/0,,15923,00.pdf)
Danke SPD, danke!
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