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Kein Zwangsrentenalter mehr in Großbritannien

Großbritannien - 15.01.2011

1984 wurde in USA das Zwangsrentenalter abgeschafft. 17 Jahre später können nun auch die Briten selbst entscheiden, wann sie in Rente gehen wollen. Das gesetzlich vorgeschriebene Rentenalter, Default Retirement Age (DRA, wird es ab 30. Sepember 2011 auf der Insel nicht mehr geben. Das Zwangsrentenalter ist dann abgeschafft.

Der liberal-demokratische Wirtschaftminister Edward Davey begründete die Entscheidung mit der "Freiheit", die man den Bürgern geben wolle. Das stimmt nur ein bißchen. Der britischen Regierung geht es vor allem darum, die gesetzliche Rentenkasse und die Sozialkassen zu entlasten.

Das Mindestalter für den Bezug der staatlichen Rente wird ab 2020 auf 66 Jahre angehoben. Zur Zeit liegt es für Frauen, die vor 1951 geboren wurden noch bei 60 (!) Jahren und für Männer bei 65 Jahren.

Ab 6. April 2011 können Arbeitgeber keine Mitteilungen über eine obligatorische Zwangsverrentung mehr versenden, die auf dem DRA-Verfahren beruhen. Zwischen dem 6. April und 1. Oktober können nur noch solche ArbeitnemerInnen zum Ruhestand gezwungen werden, die vor dem 1. April eine entsprechende Mitteilung erhalten haben. Nach dem 1. Oktober gelten die DRA-Regeln nur noch für Berufe, in denen Altersgrenzen als objektiv gerechtfertigt gelten, z.B. bei Fluglotsen und Polizisten.

Ab 2012 müssen außerdem alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer ab einem bestimmten Mindesteinkommen mindestens drei Prozent des Gehalts verpflichtend in eine Pensionskasse einzahlen.

Noch im Oktober 2010 hatte der EuGH das Zwangsrentenalter in Tarifverträgen als legitim bezeichnet hat.

Link: EuGH: Zwangsrentenalter in Tarifvertrag ist o.k.…
Quelle: BBC, 13.1.2011