28.09.2010 - von C. R.
Die Diskussion "Verlängerung der Lebensarbeitszeit" erbittert mich. Womit will man die älteren ArbeitnehmerInnen beschäftigen? Ich bin inzwischen 64 Jahre alt und seit dem Tode meines Mannes 1998 beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen als Sekretärin/Sachbearbeiterin der Geschäftsbereichsleitung beschäftigt, seit 2007 in Altersteilzeit. Ich hatte immer einen vollen Arbeitstag und ein breites Aufgabenspektrum.
Vor einem Jahr erhielt ich einen neuen Vorgesetzten, und seit dieser Zeit war ich ohne Arbeit! Verschiedene Gespräche mit dem Vorgesetzten, dem Personalrat und der Personalleitung verliefen ergebnislos. Der Vorgesetzte hat mich wiederholt vor Kollegen lächerlich gemacht, z.B. Schulterklopfen und: "Sie werden noch mehr als genug zu arbeiten gekommen". Personalrat und Personalleitung konnten an diesem Verhalten und an meiner Arbeitssituation nichts ändern.
Inzwischen bin ich seit April 2010 arbeitsunfähig erkrankt, laut Arzt sind Ursachen der Krankheit Konflikt und Mobbing am Arbeitsplatz.
Auf meine Vorschläge, wie an der Situation etwas zu ändern sei, erhielt ich die Mail, dass außer den bisherigen "Aufgaben" es keine Tätigkeiten in dem Geschäftsbereich für mich gäbe. (Die bisherigen Aufgaben sind seit Juli 2009 nach und nach an einen jungen Kollegen übertragen worden. Was jedoch meine Aufgaben sind oder sein werden, konnte keiner sagen. Mein Vorgesetzter hat selbst von mir wissen wollen, mit was er mich denn beschäftigen solle?!
Jetzt habe ich ausser der Erkrankung auch erheblichen finanziellen Verlust, meine berufliche Tätigkeit fehlt mir und ich musste inzwischen einen Anwalt einschalten, der meine Interessen vertritt. Schwierig wird es sein, Altersdiskrimierung nachzuweisen, genau so schwierig wie Mobbing.
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