Kulturrat + Bagso: Altenkultur braucht öffentliche Gelder
16.10.2009
Bildung und Kultur sind gerade auch im Alter von großer Bedeutung. Ältere Menschen sind Vermittler von Traditionen und Erfahrungen und ebenso innovative und kreative Vordenker für zukünftige gesellschaftliche Aufgaben. Das Produzieren und Rezipieren von Kultur fördert das Interesse an Politik, am gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Zusammenwirken sowie die Offenheit gegenüber neuen Medien und Technologien. Zudem ist erwiesen, dass sich kulturelle Aktivitäten positiv auf den Gesundheitszustand auswirken und bis ins hohe Lebensalter gesellschaftliche Teilhabe und Lebensfreude ermöglichen können.
Um das Bewusstsein für die Altenkultur zu stärken und sowie die Notwendigkeit einer öffentlichen Förderung der Altenkultur deutlich zu machen, haben der Deutsche Kulturrat und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen eine Stellungnahme formuliert.
Zentrale Forderungen des Deutschen Kulturrates und der Bundesarbeitsgemeinschaft sind:
Stärkung des Bewusstseins für die Altenkultur Notwendigkeit einer öffentlichen Förderung der Altenkultur Gleichstellung der Altenkulturarbeit und der kulturellen Kinder- und Jugendbildung Verstärkung intergenerationeller Angebote Ausbau vorhandener Strukturen Förderung der Altenkulturarbeit durch den Bundesaltenplan,
Öffnung der Altenkulturarbeit für MigrantInnen ,
Ausbau niedrigschwelliger Angebote, Verstärkung mobiler Angebote wie Medienbusse und „Kulturkoffer“ Einführung eines Kulturpasses, der zum vergünstigten oder kostenlosen Theater- oder Opernbesuch berechtigt, vermehrte Angebote im Bereich, Aufgreifen des Themas durch SeniorenvertreterInnen,
Vernetzung (und damit Datenfassung) der Anbieter auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, Abbau von Zugangsbarrieren. Damit sind nicht nur finanzielle oder bauliche Barrieren wie zum Beispiel fehlende Rampen und Fahrstühle, schlecht lesbare Programme oder fehlende Induktionsschleifen für Hörbehinderte gemeint, sondern auch geistige Hemmschwellen, durch die die Potenziale der älteren Generationen nicht wahrgenommen werden.
„Der BAGSO ist es wichtig, deutlich zum machen, dass ältere Menschen im Bereich von Kultur und kultureller Bildung einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellen. Zudem engagieren sich Ältere ehrenamtlich in Bibliotheken, Museen und anderen Kultureinrichtungen."
Der VizePräsident des Kulturrates sagte: „Mit der gemeinsamen Stellungnahme sollen Stellenwert und Notwendigkeit einer öffentlichen Förderung der Altenkultur deutlich gemacht werden. Es ist notwendig, in die Potentiale der älteren Generationen als Vermittler, Produzenten und Konsumenten von Kunst und Kultur zu investieren, um auch im Bereich der kulturellen Bildung eine Generationengerechtigkeit zwischen Jung und Alt herzustellen. Viele klassische Kultureinrichtungen wie Museen, Theater, Opernhäuser oder Bibliotheken, entwickeln bereits spezifische Angebote, die die Interessen älterer Menschen berücksichtigen. Diese Angebote auszubauen, wird in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe im Kunst- und Kulturbereich sein.“Link:
http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=3192Quelle:
PM Dtsch. Kulturrat + BAGSO v. 13.10.2009