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Rentner sollen auf Urlaub verzichten

23.07.2009 - von Siegfried Richter, AG SPD 60 plus

Die AG SPD 60 plus des Schwalm-Eder-Kreises weist die Forderung des Bundestagsmitglieds der CSU, Johannes Singhammer, zurück. Dieser hatte angeregt, dass Rentner und Rentnerinnen zum Wohle der jüngeren Generation auf Urlaub verzichten sollen. "Statt derart diskriminierende Forderungen zu erheben, sollte Herr Singhammer lieber darüber nachdenken, ob eine Erhöhung der Erbschaftssteuer für die Rentenkasse nicht sinnvoller wäre, denn letztendlich haben die Erbenden hierfür noch keine Leistungen erbracht, werden dann aber durch Beitragsstabilität entlastet. Auch eine Sonderabgabe auf sehr hohe und höchste Einkommen ist überlegenswert. Das Polemisieren gegen Generationen und Leistungen die sie geben und empfangen, hilft uns nicht weiter, sondern nur das Zusammenrücken und für die jeweils andere Generation da zu sein." So kommentierte Siegfried Richter, der Vorsitzende der AG 60 plus in Schwalm-Eder den Vorschlag des CSU-Mannes. Mit seiner Forderung nach Verzicht der Rentner auf Urlaub zum angeblichen Wohle der jungen Generation gefährde MdB Johannes Singhammer (CSU), der ausgerechnet dem Bundestagsausschuss für Senioren und Jugend angehört, den Konsens der Generationen.

Auf seiner Webseite bittet der 1953 geborene Abgeordnete, der sechs Kinder hat, darum, nicht in eine "Kampfauseinandersetzung" zu verfallen. Er schreibt: Das häufig angesprochene Zitat zum Thema „Urlaub“ wurde in der Bild-Zeitung und dann folgend in anderen Zeitungen verkürzt und damit leider sinnentstellend wiedergegeben.
Ich darf Ihnen meine Position erläutern:
Jung und Alt müssen Hand in Hand gehen, denn nur gemeinsam sind die Generationen stark. Nicht gegeneinander, sondern füreinander da sein und sich gegenseitig innerhalb der eigenen Familie helfen, das ist mein Wunschgedanke an die Generationen.
Dies ist bereits heute gelebte Realität in Deutschland: So pflegen vielfach Töchter und Söhne aufopferungsvoll Familienangehörige, aber auch viele Großeltern geben ihren Enkeln ein zusätzliches Taschengeld oder helfen beim Führerschein und Eltern unterstützen Söhne und Töchter gerade in der Phase der Familiengründung. Darauf kommt es an.
Mein Ansinnen war es natürlich nicht, Rentnerinnen und Rentnern den wohlverdienten Urlaub absprechen oder kürzen zu wollen. Mir geht es um folgendes: Jüngere und Ältere stehen innerhalb der eigenen Familie – soweit sie es können - in der Verantwortung, sich zu helfen und zu unterstützen.
Der unvergleichbaren Aufbauleistung nach dem zweiten Weltkrieg haben alle nachfolgenden Generationen Wohlstand und Sicherheit in unserem Vaterland zu verdanken. Die heutigen Senioren haben dies geschaffen. Darauf können sie stolz sein.
Lassen wir uns bitte nicht auf das Spiel der Medien ein, die Jung gegen Alt zu einer Kampfauseinandersetzung zwischen den Generationen anstacheln wollen. Nur gemeinsam sind die Generationen stark.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Johannes Singhammer

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2460
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung

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