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Mißfelder: Hartz IV-Erhöhung nutzt Tabakindustrie

21.02.2009 - von Mail an Redaktion

"Die Erhöhung von Hartz IV war ein Anschub für die Tabak- und Spirituosenindustrie," so interpretiert der durch seine Funktionärstätigkeit schon in jungen Jahren finanziell gut abgesicherte Bundestagsabgeordnete der CDU und Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, die Erhöhung des Regelsatzes für Kinder um vier Euro zum 1. Juli 2008.

Der Polit-Profi hatte sich 2003 in der Republik bekannt gemacht, als er empfahl, allen gesetzlich Krankenversicherten jenseits des 85. Lebensjahres keine Implantation eines künstlichen Hüftgelenks mehr zu zahlen.

Anders aber als 2003, will sich der 29Jährige für seine Äußerung über Hartz IV-Empfänger keinesfalls entschuldigen. "Diese Diskussion muss geführt werden", meinte der Jungpolitiker ohne den kleinsten Gedanken darüber zu äußern, wie sich die Situation von Hartz IV-Empfängern verbessern ließe. Vertreter der Spirituosen- oder Tabakindustrie äußerten sich nicht über die von Mißfelder vermutete Steigerung ihres Absatzes. Stattdessen sprang der Vorsitzende der Senorenunion Wulff Mißfelder zur Seite und trat ebenfalls kräftig in Richtung HartzIV-EmpfängerInnen. Was die wohl wählen werden bei den Kommunal-Landtags-Europa- und Bundestagswahlen?

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Ich, die weder raucht noch trinkt!, bin 55 Jahre alt, werde auf dem Arbeitsmarkt wegen meines Alters diskriminiert und muß mir nun das Geschwätz eines Menschen anhören, der für sein Studium 16 Semester gebraucht haben soll. Mißfelder diskriminiert Langzeitarbeitslose. Kann ja sein, dass durch die Demütigung des Staates, der unverschuldet Langzeitarbeitslose mit Faulpelzen aller Coleur finanziell auf eine Stufe gestellt hat, das Suchtverhalten bei labilen Menschen negativ beeinflußt wird.

Leider muß auch ich Hartz-IV-Leistungen in Anspruch nehmen, obwohl ich über eine sehr gute Ausbildung (Berufsausbildung und Studium, sowie Kenntnis mehrerer Fremdsprachen) verfüge.

In diesem Kontext: man möge sich doch seine Antworten bei abgeordnetenwatch.de anschauen, dann weiß jeder, mit wem er es zu tun hat.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2594
Quelle: Ruhr-Nachrichten, 20.2.2009, Hanne Schweitzer, Mail