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Hypo Real Estate gerettetet, Bail failed

30.09.2008 - von Hanne Schweitzer

Der Topmanager der Hypo Real Estate Bank, Georg Funke, verdiente laut einer Studie der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW)im Jahr 2007 bescheidene 1,9 Millionen Euro. Sicher hat er die nicht bei der Hypo Real Estate Bank geparkt! Die "Rettung" des Immobilien- STAATS- und Infrastrukturfinanzierers Hypo Real Estate Bank, die erstmal in Form von GeldGarantien versucht wird, kostet die Steuerzahler 26,6 Milliarden Euro. DAS Geld ist da, aber läppische 6,7 Milliarden zur Sanierung der Krankenhäuser? Wo kämen wir denn da hin?

Während die amerikanische Bevölkerung, und nun auch der Kongress, gegen den Plan von US-Finanzministers Paulson protestierten, der ein Gesetz zum Drucken von 700 Milliarden US-Dollar durchsetzen wollte, um die FinanzMafia mit neuem Spielgeld zu versorgen, rührt sich hierzulande bisher kein Widerstand.

"Kein Geld für Schrott", oder "Verkaufe meinen Müll für 700 Milliarden", stand auf den Transparten, mit denen am Donnerstag (25.9.08)und am Freitag (26.9.08) tausende Amerikaner in mehr als 190 Städten gegen das von Henry Paulson geplante Gesetz zur Rettung des Großkapitals auf die Straße gegangen sind. Fotos unter: Link

Wer alt genug ist, kann sich noch an die Erzählungen der Altvorderen erinnern, an die Erzählungen von der Weltwirtschaftskrise, an die Erzählungen von den tausendfachen Schreien "Hungerkanzler", die ertönten, sobald sich Reichskanzler Brüning in der Öffentlichkeit zeigte.

Die Maschinen zum Drucken von Geld werden nur dann angeworfen, wenn es gilt, die Verluste der Kapitalbesitzer zu sozialisieren. Ganz egal ob es amerikanische, irische, britische oder bundesrepublikanische Finanzinstitute sind. Egal, ob Washington Mutual, egal ob WestLb, Bayerische Landesbank, Kreditanstalt für Wiederaufbau, IKB-Bank, die Investmentbank Bear Stearns, Wachovia, Fortis, Bradford & Bingley: Die Profite, die Aktionäre und Manager eingestrichen haben, sind unantastbar.

US-Finanzminister Paulson, der sich das `Plan P´ genannte "Rettungsgesetz" ausgedacht hat, war von 1974 bis 2006 für die Investmentbank Goldmann Sachs tätig. Wohl deshalb rührte der Minister, dessen Privatvermögen auf 600 Millionen Dollar geschätzt wird, keinen Finger um den schärfsten Konkurrenten von Goldmann Sachs, die Investmentbank Lehmann Brothers, zu "retten". In den ´Plan P`, wollte Paulson ernsthaft unter `Section 8´ hineinschreiben lassen:

"Entscheidungen, die der Minister gemäß der ihm mit diesem Gesetz erteilten Vollmacht trifft, sind dem Ermessen des Amtsinhabers anheimgestellt und nicht überprüfbar, sie unterliegen keiner gerichtlichen oder irgendeiner administrativen Kontrolle".
Fühlt sich Paulson als absolutistischer Herrscher? Als Finanzgott? Gar als das Goldene Kalb persönlich?
I place economy among the first and most important republican virtues, and public debt as the greatest of the dangers to be feared. To preserve our independence, we must not let our rulers load us with perpetual debt.

Thomas Jefferson, 3. US Präsident, Architect and Schriftsteller (1743-1826): "I place economy among the first and most important republican virtues, and public debt as the greatest of the dangers to be feared. To preserve our independence, we must not let our rulers load us with perpetual debt."



Freitagmorgen (26.9.08) ließ der Bürgermeister von Washington DC, Fenty, die einzige Obdachlosenunterkunft in der Innenstadt schliessen. Kein Geld.

"Generell muss man wohl sagen, daß gewisse Teile der marxistischen Theorie doch nicht so verkehrt sind", ließ sich Finanzminister Steinbrück (SPD) im Spiegel dieser Woche zitieren. Auch noch kokett, der Bankenretter! Vor ein paar Tagen hatte er noch verkündet, "das DEUTSCHE Bankensstem sei inmitten der weltweiten Wirren (Wirren!) relativ stabil.

Gestern kaufte das Bankhaus Oppenheim Karstadt, und Belgien, Frankreich und Luxemburg "retteteten" die Kommunalbank Dexia mit einer Kapitalerhöhung in Höhe von 6,4 Milliarden Euro.
Link

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2410
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung