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Niedrige Löhne führen zur Altersarmut

22.11.2007 - von Hanne Schweitzer

Altersarmut wird in den nächsten Jahrzehnten wieder ein übliches Schicksal all derer sein, die weder geerbt haben, noch profitable Aktienpakete besitzen.

Für die working poor gilt: Das Vermögen der Besitzenden dieses Landes ist seit 1997 um 25 Prozent gestiegen, hat sich also, wie die FAZ am 6.9.07 im Finanzmarkt titelte, "nur mäßig" entwickelt.

Wie es den zukünftig armen RentnerInnen gehen wird, wollten
die Deutsche Rentenversicherung Bund und das Bundessozialministerium wissen und gaben die sogenannte AVID-Studie in Auftrag. Auftragnehmer: TNS Infratest Sozialforschung, Ziel der Studie: Aufzeigen der Gründe für fehlende Beitragszeiten und sich daraus ergebende niedrige Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung.
Methode: Repräsentative Befragung von rund 14.000 Männer und Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren ab
Anfang Oktober 2002.

Avid steht für "Altersvorsorge in D. 2005". Untersucht wurden die Höhe und die Quellen der Renteneinkünfte derer, die zwischen 2012 und 2042 in Rente gehen werden. Laut Studie wird das Alterseinkommen aus gesetzlicher Rente, Betriebsrente und privater Vorsorge um rund sechs Prozent sinken.

Herbert Rische, Präsident der Deutschen Rentenversicherung, kommentierte das eigentlich wenig überraschende Ergebnis mit einem altväterlichen Hinweis auf die Notwendigkeit von "mehr privater Vorsorge".

Woher nehmen, wenn nicht stehlen, Herr Rische? Vor allem, da immer mehr Erwerbstätige Arbeitslosengeld II brauchen, um die Miete oder den Lebensunterhalt zahlen zu können. Im Januar 2007 verdienten laut Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung trotz Arbeit oder Ausbildung immerhin 1,33 Millionen Menschen so wenig, dass sie Anspruch auf ergänzendes Arbeitslosengeld II hatten.

www.altersvorsorge-in-deutschland.de/DOWNLOADS/AVID-2005-Endbericht.pdf)

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=130
Quelle: FAZ, 22.11.07

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21.11.2007: Lebensversicherungen: Staat greift zu
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