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Altersdiskriminierung beim K21 in Düsseldorf

Foto: Umschlagentwurf Katalog Isabella Til, Titelfoto Hubertus Hamm

06.11.2025 - von K21, Bazon Brock, Hanne Schweitzer

Nachdem Altersdiskriminierungen bei Fortbildungen oder Stipendien für bildende KünstlerInnen sehr viel seltener vorkommen als noch vor ca. drei Jahren (Siehe Volltextsuche unter Stipendien) werden, weil wohl immer eine Gruppe den Schwarzen Peter haben muss, nun die an bildender Kunst Interessierten wegen ihres Alters diskriminiert und ausgegrenzt. Jüngstes Beispiel: der Werk:Klub in der Medienwerkstatt des K21, das ist immerhin die "Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen" in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Dort wird ein Workshop-Format "für alle zwischen 16 und 26 Jahren" kostenlos an drei Tagen im November angeboten.

"Der Werk:Klub bietet Raum für Kreativität, Austausch und neue Ideen – inspiriert von der Sammlung und den aktuellen Ausstellungen. Mit exklusiven Einblicken, kreativen Sessions und Meet-Ups mit Künstler*innen wird der Werk:Klub zu einem besonderen Kulturspace."
Ein Begründung für die Altersbegrenzung lässt sich aus in diesem Text nicht finden. Die Altersgrenzen sind willkürlich gezogen. Mit englischen Brocken - wie Meet-Ups oder deutsch-englischen Kombinationen wie kreative Sessions oder Kulturspace - wanzt man sich, ähnlich wie die IHK Köln, an junge Leute ran. (Das Format Meetup Ausbildung knüpft an die Ausbilderstammtische des Projekts „Ausbildung 4.0“ an.)

"Am 28.11. lernen die Teilnehmer*innen des Werk:Klubs Künstler*innen aus dem Künstler*innenbund Kongolesischer Plantagenarbeiter*innen (CATPC) kennen und haben die Gelegenheit, Fragen zu stellen und in einem Workshop zusammenzuarbeiten."

Die Abteilung Bildung am K21 geht wohl davon aus, dass sich nur 16 bis 26Jährige für einen KünsterInnenbund aus dem Kongo interessieren.

Sie seien erinnert an Bazon Brock:
- Nicht mit 20 Jahren als Kanonenfutter
auf Schlachtfeldern zu enden,
- nicht mit 30 an einer Blutvergiftung zu
sterben,
- nicht mit 40 einer Epidemie zum Opfer
zu fallen,
- nicht mit 50 als ausgezehrtes Arbeitstier
ins Elend gestoßen zu werden,
das waren erklärte Ziele sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung. Altwerden zu können,
war die Hoffnung in Zeiten, in denen das Durchschnittsalter der Bevölkerung unter 40 lag.
Heute droht der Erfolg derartigen Fortschritts - die gefürchtete Alterslawine - jene humanistischen Zielsetzungen zu zerstören. ...
Bazon Brock in:
Die Macht des Alters
Strategien der Meisterschaft
Ausstellungskatalog 1998

Quelle: K 21 Düsseldorf, Die Macht des Alters, Katalog