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Die Heiligen drei Könige, Friedrich Barbarossa und Papst Bonifaz

Foto: H.S.

06.01.2025 - von hanne Schweitzer

"Als Kaiser Friedrich der Rotbarth im Jahr 1158 zur Belagerung der Stadt Mailand heranrückte, erhob man die Leiber der hh. Dreikönige, die sich in einer alten Kirche vor der Stadtmauer befanden und übertrug sie in die Stadt. Ein Zeitgenosse, Abt Robert von S. Mont Michel in der Normandie ... meldet: In demselben Jahre 1158 fand man die Leiber der drei Weisen, die unseren Heiland in Bethlehem als Kind anbeteten, in einer alten Kirche dicht neben der Stadt Mailand, und aus Furcht vor dem deutschen Kaiser Friedrich, der die Stadt zu belagern kam, erhob man sie und brachte sie in die Stadt. ..."

Erst nachdem Mailand zum zweiten Mal von den kaiserlichen Truppen eingeschlossen worden war, unterwarf es sich "am 1. März 1162 nach schrecklichen Drangsalen auf Gnade und Ungnade. Über eine niedergelegte Stelle der Mauer zog Friedrich am 26. März siegprangend ein und zerstörte die Stadt. ... Bei der damaligen Vorliebe für Heilthümer war zu erwarten, dass die deutschen Kirchenfürsten beim Heere sich aus den Reliquienschätzen, die in Mailand von den frühsten christlichen Jahrhunderten angehäuft waren, Schätze erbitten würden. ..."

Der zum Kanzler des Kaisers und drei Jahre später zum Erzbischof von Köln ernannte Rainald, nimmt sie, als er sie 1164 nach Köln überträgt, von dem Glockenthurme der Kirche St. Giorgio al Palazzo in Empfang; dorthin dürften sie also in der Stadt geborgen worden sein. ..."

Namen haben die hh. Dreikönige erst seit dem 6. Jahrhundert. Vorher waren sie namenlose Sterndeuter. Dass sie zu dritt waren, ist nicht gewiss, auch nicht ob sie Könige waren, der Caspar, der Melchior und der Balthasar. In der Sternkunde müssen sie sich aber ausgekannt haben, denn sie folgten, so wird seit Jahrhunderten erzählt, dem Stern, der sie zum Ziel ihrer Reise führte, nach Bethlehem, wo ein König geboren war, dem sie Geschenke brachten: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Im Kölner Dom werden in einem goldenen, reich mit Figuren, Edelsteinen und Gemmen geschmückten Schrein, der die Form einer zweistöckigen Basilika hat, und am Ende des 12. Jahrhunderts von einem Goldschmied angefertigt wurde, Gebeine aufbewahrt, die von den katholischen Gläubigen als Reliquien der Heiligen Drei Könige verehrt werden.

Und wer den Kölner Dom am Fest der Heiligen Drei Könige andächtig besucht, für den gilt vielleicht auch, was Papst Bonifaz IX einst verfügt hat!

"Papst Bonifaz IX. verleiht denjenigen, welche die Domkirche zu Köln am Feste der hh. Dreikönige andächtig besuchen, einen Ablass.
Perugia, 1392, 23. Januar
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- Kaiser Friedrich I, siehe: Link

- Abt Robert von Mont Michel, siehe: Link und Link

- Rainald von Dassel siehe: Link

- Kirche St. Giorgio al Palazzo, Milano, unter: Link

- Myhrrhe, unter: Link

- Kölner Dom und die Sterndeuter, unter: Link

- Dreikönigenschrein im Kölner Dom, unter: Link

Quelle: diverse