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23.01.2023 - von Stadt Bochum Infos
Am Freitag dem 13. Januar haben die Bochumer die Stadtverwaltung und acht städtische Unternehmen ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt. Als Mitwirkende der Initiative „Besser miteinander! – Bochumer Arbeitgeber gegen Diskriminierung“ unterzeichneten sie dazu eine Charta im Historischen Rathaus.
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch stellte die Kampagne vor: „Wir sind gerne Arbeitgeber von rund 11.000 Menschen. Aber auch hier findet Diskriminierung statt und davor wollen wir uns nicht verstecken, denn Diskriminierung ist kein Tabuthema. Wir wissen: Mit den verschiedenen Diversitätsprägungen können wir uns klar positionieren, um ein attraktiver, zukunftsfähiger Arbeitgeber zu bleiben. Denn in der Vielfalt liegt unsere Stärke.“
Die Charta unterzeichnet haben die Stadt Bochum, die BOGESTRA, die Stadtwerke Bochum, die VBW Bauen und Wohnen GmbH, die Bochum Wirtschaftsentwicklung, die Bochum Veranstaltungs-GmbH, der USB Bochum GmbH, die SBO Senioreneinrichtung sowie die Sparkasse Bochum. Sie bilden gemeinsam das Netzwerk und machen klar: "Diskriminierung nicht bei uns!"
Jörg Filter, Personalvorstand der BOGESTRA, ergänzt: „Bei Diskriminierung am Arbeitsplatz gilt null Toleranz. Wir tragen gemeinsam das Thema nach außen, auch wenn es intern schon längst gelebt wird. Gut zu sehen ist dies auch auf unserem Kampagnen-Bus, der ab sofort mit unserem Kampagnenmotiv durchs Stadtgebiet fährt.“
Bereits bestehende Maßnahmen sind in den letzten Jahren erfolgreich gewachsen. So sind beispielsweise präventive Antidiskriminierungs-Workshops für Auszubildende, Führungskräftetraining und E-Learning Angebote sehr gefragt. Diese werden mit vereinten Kräften nun weiterentwickelt. Das Netzwerk soll nicht auf Unternehmen der öffentlichen Hand beschränkt sein. Alle Bochumer Unternehmen sind eingeladen, diesem Beispiel zu folgen und sich dem Bündnis anzuschließen.
Mit der Unterzeichnung verpflichten sich alle Beteiligten transparent, problem- und verantwortungsbewusst mit Diskriminierung, Belästigung und Gewalt am Arbeits- und Ausbildungsplatz umzugehen und ein empathisches und wertschätzendes Arbeitsklima zu schaffen. Ziel ist ein Klima der Akzeptanz von Verschiedenheit und des gegenseitigen Vertrauens. Dieser Anspruch erfüllt nicht nur die gesetzlichen Vorgaben des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), sondern er entspricht auch den Zielen der „Charta der Vielfalt“, zu denen sich die Stadt Bochum bekennt.
Bochumer Charta für ein wertschätzendes Miteinander am Arbeitsplatz
Arbeitnehmende und Auszubildende haben das Recht auf einen diskriminierungsfreien Arbeits- und Ausbildungsplatz. Arbeitgebende sind wiederum verpflichtet, ein Arbeitsumfeld ohne Diskriminierung, Belästigung und Gewalt für alle zu schaffen.
Die Initiative Bochumer Arbeitgebende gegen Diskriminierung sieht in der Bewältigung dieser Aufgabe nicht nur die Erfüllung ihrer arbeitgeberischen Fürsorgepflicht: Sie versteht ein diskriminierungsfreies, wertschätzendes Miteinander am Arbeitsplatz als Bereicherung für Gesellschaft und Unternehmen. Es hat eine positive Wirkung, z.B. auf die persönliche Motivation und die körperliche wie mentale Gesundheit der Mitarbeitenden.
Die Initiative weiß, dass ein diskriminierungsfreies, wertschätzendes Miteinander in der Praxis nur gelingen kann, wenn sowohl Organisationen als auch Mitarbeitende dafür Verantwortung übernehmen, und verpflichtet sich, ihren Teil dazu beizutragen.
Zur Umsetzung der Charta Bochumer Arbeitgebende gegen Diskriminierung werden wir
1.
unserer Fürsorgepflicht, für einen diskriminierungsfreien Arbeitsplatz zu sorgen, verlässlich und mit der notwendigen Transparenz nachkommen.
2.
durch Strukturen und geeignete Maßnahmen sicherstellen, dass gegen diskriminierendes Verhalten gezielt vorgegangen wird.
3.
durch präventive und intervenierende Maßnahmen sicherstellen, dass Führungskräfte wie Mitarbeitende Pflichten und Haltung der Organisation im Hinblick auf Diskriminierung kennen und sich ihrer eigenen Verantwortung zu deren Vermeidung bewusst sind.
4.
die Umsetzung einer wertschätzenden Organisationskultur aktiv, systematisch und nachhaltig fördern.
5.
uns für eine wertschätzende Arbeitskultur innerhalb wie außerhalb der Organisation aktiv einsetzen. Dazu bilden die Unterzeichnenden unter anderem ein Netzwerk zum regelmäßigen
Austausch.
Wir sind überzeugt: Ein transparenter, problem- und verantwortungsbewusster Umgang mit Diskriminierung, Belästigung und Gewalt am Arbeits- und Ausbildungsplatz ist eine Voraussetzung für ein wertschätzendes, empathisches Arbeitsklima. Daher setzen wir uns für Offenheit, Toleranz und einen fairen Umgang miteinander in den Organisationen ein.
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