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06.03.2024 - von IT.NRW, Gleichstellungsministerium NRW
Der Lohnatlas identifiziert Lohngleichheit und Lohnunterschiede bei Vorliegen der gleichen persönlichen Merkmale oder vergleichbarer Berufe. Neben der landesweiten Betrachtung werden erstmalig auch Daten der Arbeitsmarktregionen veröffentlicht, um auch regionale Unterschiede darzustellen. Dazu vereint der Lohnatlas Daten der Verdiensterhebung und der Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit.
Das Dashboard ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern eine interaktive Darstellung von Lohnabständen der für sie relevanten und interessanten Merkmale und Regionen und erlaubt so einen ersten Einstieg in die Thematik. Entscheidungstragenden wird eine Grundlage gegeben, Handlungsfelder in der Lohnungleichheit ebenso wie vorhandene Fortschritte in der Lohngleichheit zu identifizieren. Zukünftig soll der Lohnatlas um weitere Merkmale und Regionen erweitert werden.
Dr. Oliver Heidinger, Präsident von it.NRW + NRW Gleichstellungsministerin Josefine Paul
Ziel:
Mehr Transparenz über Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Nordrhein-Westfalen. Der Atlas zeigt, wo Lohnungleichheiten zwischen den Geschlechtern bestehen und wo es mehr Lohngleichheit gibt. Der Lohnatlas ermöglicht differenzierte Einblicke in die Lohnunterschiede zu verschiedenen persönlichen und beruflichen Merkmalen.
- Am geringsten ist der sogenannte unbereinigte Lohnabstand zwischen Frauen und Männern in NRW im Berufssektor „IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe” mit zwölf Prozent für das Jahr 2022.
- Demgegenüber beträgt der Lohnabstand im Sektor „kaufmännische und unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe” 29 Prozent.
- Den höchsten unbereinigten Lohnabstand nach beruflichem Ausbildungsabschluss findet sich zwischen Frauen und Männern mit Promotion/Habilitation mit 28 Prozent. Am niedrigsten
ist der Lohnabstand hier bei anerkannten Berufsabschlüssen mit zwölf
Prozent.
Der Präsident des Landesbetriebs IT.NRW, Dr. Oliver Heidinger: „Wir geben damit eine Grundlage, Handlungsfelder in der Lohnungleichheit ebenso wie vorhandene Fortschritte in der Lohngleichheit zu identifizieren.”
Bei den Arbeitsmarktregionen werden zum Beispiel verschiedene Wirtschaftszweige und berufliche Ausbildungsabschlüsse von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in den Blick genommen.
- Im Wirtschaftszweig mit dem höchsten Frauenanteil insgesamtin NRW „Gesundheits- und Sozialwesen” verdienen Frauen durchschnittlich 17 Prozent weniger als Männer.
Die Daten zeigen, dass es auch innerhalb eines Wirtschaftszweigs je nach betrachteter
Region große Differenzen beim unbereinigten Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern gibt.
- Die Arbeitsmarktregion Siegen-Wittgenstein/Olpe weist den höchsten Lohnabstand mit
23 Prozent auf und die Arbeitsmarktregion Bergisches Städtedreieck den niedrigsten Lohnabstand mit zwölf Prozent auf.
Der Lohnatlas NRW bündelt amtliche Daten der Verdiensterhebung und der Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Daten zu Lohnabständen der Arbeitsmarktregionen sind aufgrund der verwendeten Datengrundlage nur für sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte verfügbar.
Der Lohnatlas NRW wird laufend aktualisiert und weiterentwickelt. In den kommenden Monaten wird das Dashboard um eine Darstellung auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte sowie weiteren Inhalten ergänzt.
Der Lohnatlas NRW ist kostenfrei und ohne Registrierung nutzbar unter Link
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