Foto: H.S.
19.09.2022 - von Hartmut Jeromin
Kopf von Innen gebrauchen! Also grübele ich so für mich hin: Über die Welt im Allgemeinen und im Besonderen. Um mich herum geschehen Dinge, die ich nicht gut heiße. Weder die neben mir, noch die über mir; unter mir findet gerade kaum was statt … aber doch, Regen füllt langsam den Speicher Erdreich. Mein Hauptproblem: Muss Gewalt immer mit Gewalt beantwortet werden? Davon kann man dann sehr viele weitere Fragen ableiten.
Gestern huschte im Fernsehen mal wieder unsere Außenministerin durchs Bild, irgendwo im verminten Gebiet der Ukraine. Minen unterscheiden sich vor allem durch die Zündmechanismen, da würde ich keiner Außenministerin raten, damit zu hantieren. Vorher bemühten sich die Kommentatoren um den Sachverhalt. Die Ukraine könne den Gegner zurückdrängen, also lohne es sich doch, da Waffen hin zu beordern! So etwa kam das bei mir an ...
Ganze Bevölkerungen in Europa werden zur Zeit als Machtmittel missbraucht: Wenn ihr eurer Regierung nicht Beine macht, bekommt ihr kein Gas und kein Öl mehr von uns, auch keine Sonnenblumen, kein Getreide u.s.w. Das war vorhersehbar und wurde von den Verantwortlichen hierzulande in Kauf genommen. Der Winter aber kommt näher … da wird also ein Wirtschaftskrieg ausgefochten, mit absehbaren Folgen.
Dieser Krieg hat nun Schwedt an der Oder erreicht, auch Leuna sowie Lubmin. Auch mich erreicht das nun: Ein Brief der ENSO/ Sachsenenergie vom 08.09.22 teilt mir mit: Eine Gasspeicherumlage, eine Gasbeschaffungsumlage, eine andere Bilanzierungsumlage verteuern meinen Brennstoff um 4,52 ct/ je KWh. Ich verbrauchte maximal 9.000 KWh im Jahr für ca. 500,- €, also nun ca. 45,-€ monatlich mehr, macht 500 € im Jahr. Ist das Inflation oder „nur“ Umlage der Kriegskosten? Und sicher ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange, es geht wohl noch höher hinauf! Damit erreicht auch mein Grübeln über die Zeitereignisse Höchstwerte.
Zunächst ein Blick in die Vergangenheit: Meine Mutter kochte immer für uns, Gas kam von den städtischen Gaswerken am Bahnhof, da wurde Kohle entgast. Stromsperren waren die Regel, deshalb Gas. Geld war in unser zehnköpfigen Familie immer knapp, aber es musste reichen … verhungert sind wir nicht. Ein Brötchen kostete sehr lange nur 5 Pfennig. Wenn ich daran denke, wie schnell die Bäcker heutzutage ihre Preise erhöht haben, dann wird mir nur schlecht. Weil, Brot war und ist Grundnahrungsmittel…! Brot wird bei uns inzwischen wieder vollständig aufgebraucht und beim Einkauf nach Angeboten gesucht.-
Die energiehöffigsten Felder sehe ich westlich von Berlin, so um Nauen herum: Windräder, Solaranlagen und Biogasanlagen ohne Ende, soweit das Auge reicht. Reicht aber wohl nicht bis zu mir. Aber meine Hauswirtin verkauft mir neuerdings Solarstrom vom eigenen Dach! Da müsste der Stromzähler bei Sonnenschein eigentlich nun rückwärts laufen und nur in der Nacht vorwärts…
Bin ich mit meinen Gedanken alleine auf weiter Flur? In der neuesten Ausgabe unserer Bundesgewerkschaftszeitung Erziehung &Wissenschaft, auf der Seite 46 finde ich im „Mitgliederforum“ doch noch etwas Zitierbares von H. Wagner aus Schwerte: „Gewaltlosigkeit hat die Pazifisten M. Gandhi, Rosa Parks und M.L. King über fanatische Rassisten triumphieren lassen. Sie bedeutet nicht Inaktivität, sondern gewaltfreie Aktion, die nicht aus Gewehrläufen, sondern Gehirnen und Herzen kommt ….Kein Staat der Welt darf jedoch einer Bürgerin oder einem Bürger soldatisches Töten aufzwingen“.
Womit ich wieder bei meinem Anfang wäre. Oder hat jemand Einwände? Vielleicht Herr A. Matz aus Dresden? Ansonsten überlässt diese bundesweite Ausgabe der Gewerkschaftsszeitung E&W alle wesentlichen Fragen der Zeitpolitik dem Personal Habeck, Beerbock und Co. Ist das wirklich nötig, fragt sich Hartmut Jeromin im September 2022?
Hartmut Jeromin: Die heiligste Kuh der s o z i a l e n Marktwirtschaft
6.7.2022 unter: Link
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