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Gronau: Fahrrad-Demo wg. Atombombenabwürfen auf Hiroshima + Nagasaki

07.08.2022

Anlässlich der Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. Und 9. August 1945 mit mehr als 200.000 Toten rufen Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen für den 7. August zu einer Fahrrad-Demo in Gronau auf. Start ist um 13 Uhr am Bahnhof Gronau (Westfalen), um 14 Uhr gibt es eine Kundgebung vor der Urananreicherungsanlage Gronau. Eine weitere Fahrrad-Demo startet um
13:00 Uhr in Ochtrup am Bahnhof. Die Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen wollen ein Zeichen gegen Laufzeitverlängerungen und das weltweite Aufrüsten und Modernisieren der Atomwaffenarsenale setzen. Die Urananreicherungsanlage Gronau ist vom Atomausstieg ausgenommen, sie versorgt AKW in aller Welt mit angereichertem Uran und mit ihr könnte man Uran zur Atombombenherstellung anreichern.

Immer mehr Staaten rüsten atomar auf – Sicherheit oder ständige Angst?

Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungs-Institut Sipri streben weltweit immer mehr Länder nach Atombomben oder modernisieren diese. Iran und Nordkorea haben ambitionierte Programme für Atomwaffen, beide basieren auf Urananreicherungstechniken des Urenco-Konzerns, wie sie auch in der Gronauer Urananreicherungsanlage verwendet werden. „Hier zeigt sich, dass die Situation festgefahren ist, sobald Länder die Technik einmal besitzen. Um ein deutliches Zeichen für atomare Entspannung zu senden und den Atomausstieg von Grund auf umzusetzen, fordern wir die Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage“ so Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.

Dr. Brigitte Hornstein (IPPNW - Ärzt*innen gegen den Atomkrieg) wird über die Aufrüstung der US-Atombomben in Büchel und die Anschaffung neuer deutscher Kampfjets für diese Atombomben berichten.

Auch wenn atomare Abrüstung mit Russlands Despoten Putin derzeit unrealistisch erscheint, erklärt Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen: „Die vermeintliche Sicherheit durch ein Gleichgewicht des Schreckens führt zu immer schnelleren und gefährlicheren Atomwaffen. Missverständnisse, Fehlalarm oder Sabotage können zur absoluten Katastrophe und nicht mehr zu stoppenden Kettenreaktion führen. Deshalb fordern wir die Vernichtung aller Atomwaffen statt deren Modernisierung“.

Russischer Umweltaktivist warnt vor Rosatom und Laufzeitverlängerungen

Auf der Kundgebung wird auch Wladimir Slivjak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense und Träger des alternativen Nobelpreises sprechen. Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit dem russischen Staatskonzern Rosatom, der für Putins Atomwaffen und Atomenergie zuständig ist. Mit seiner großen Zahl an Tochterfirmen ist er ein wichtiger Geschäftspartner für europäische AKW-Betreiber und Zulieferer. So kommt man bei der Beschaffung und Verarbeitung von Uran für neue Brennstäbe nur schwerlich an dem Marktriesen Rosatom vorbei. Deswegen fordert Vladimir Slivjak: “Rosatom ist der Teil der russischen Regierung, der für die Atomwaffen verantwortlich ist und direkt in den Krieg gegen die Ukraine involviert ist. Alle Kooperationen mit Rosatom sollten sofort gestoppt werden. Keine Unterstützung für die Atomwaffenindustrie – in Deutschland und weltweit!” ("Rosatom is the arm of Russian government which is in charge of nuclear weapon and also directly involved to war in Ukraine. All coperation with it should be immediately stopped. No support for nuclear weapon industry - in Germany and worldwide"). Wenn nun die Laufzeiten der deutschen AKW verlängert würden, ist also die Gefahr groß, dabei auch mehr oder weniger direkt Russland zu unterstützen. Gemeinsam mit ihren russischen Freunden fordern die Initiatoren der Demonstration deshalb auch Rosatom umgehend auf die Sanktionsliste zu setzen. „Das wäre ein deutliches Zeichen gegen Putins Drohungen mit Atomwaffen und ein harter Schlag für seine Finanzen“ so Peter Bastian.

Weitere Informationen:
Ostermarsch Gronau unter: Link
IPPNW unter: Link
refuel russian war unter: Link
Sofa unter: Link
Urantransport unter: Link