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Großbritannien - 28.07.2022 - von The Guardian
28.7.2022: 40.000 britische Bahnbeschäftigte streiken für Inflationsausgleich
Regierung sucht Konfrontation mit Gewerkschaften
40.000 Mitglieder der britischen Transportarbeitergewerkschaft RMT bestreikten am Mittwoch das Eisenbahnnetz in England, Schottland und Wales. Der Regional- und Fernverkehr kam weitgehend zu Erliegen. An vielen Orten kam es zu Solidaritätsbekundungen mit den Streikenden durch Delegationen verschiedenster sozialer Bewegungen und unterschiedlicher Gewerkschaften, die Streikposten an Bahnhöfen und Depots besuchten. In größeren Städten, wie zum Beispiel Glasgow, gab es außerdem Solidaritätskundgebungen und Demonstrationen.
Zuvor waren Gespräche zwischen den 14 betroffenen privaten Eisenbahnunternehmen und der RMT gescheitert. Die Unternehmen hatten eine Gehaltserhöhung von vier Prozent in diesem Jahr sowie weitere vier Prozent für das kommende Jahr vorgeschlagen. Die Inflationsrate wird in Großbritannien laut verschiedenen Berechnungen bis zum Ende des Jahres bei elf Prozent liegen. Das Angebot bedeutet für die Beschäftigten somit einen Reallohnverlust und war für die RMT-Gewerkschaft allein aus diesem Grund schon nicht akzeptabel. ...
Christian Bunke für Junge Welt unter: Link
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Die Gewerkschaft RMT bildete Demoblock bei der „We demand better“-Demonstration am 18. Juni 2022 Weiterlesen bei labournet unter: Link
Wie die britische Zeitung der Guardian berichtet, fordert die britische Gewerkschaft "National Union of Rail, Maritime and Transport Workers", abgekürzt "RMT" eine Lohnerhöhung von sieben Prozent. Das wäre ein Reallohnverlust, denn die Inflation in GB liegt aktuell bei 9 Prozent. Ein Arbeitgeberangebot von zwei Prozent habe sie abgelehnt, auch weil ein weiteres Prozent an den Abbau von Arbeitsplätzen gekoppelt war. Die Gewerkschaft erklärte am Dienstag: "Wir glauben, dass die Unternehmen [ein besseres Angebot] machen können, und sie stehen kurz davor, aber ich glaube, dass die Regierung sie aus ideologischen Gründen davon abhält.
RMT ist der Ansicht, dass die Regierung Druck auf das Unternehmen Network Rail ausgeübt hat, eine Lohnerhöhung von 3 Prozent nicht zu überschreiten, weil dies einen Präzedenzfall schaffen könne und die Gefahr einer Inflation bestehe. Der Chef von Network Rail, Andrew Haines, wurde in der Sendung "Today" von BBC Radio 4 viermal gefragt, ob er von einem Regierungsmitglied ermutigt worden sei, an den drei Prozent festzuhalten, Haines verneinte das. In der Branche sei so viel Produktivität vorhanden, dass Network Rail über die drei Prozent hinausgehen könnte.
Lynch rief zu koordinierten Arbeitskampfmaßnahmen in ganz Großbritannien auf. "Wenn die Regierung ihren Kurs nicht ändert, halte ich weitere Streiks für unvermeidlich. Wir als Gewerkschaften müssen uns abstimmen", sagte Lynch gegenüber Sky News und forderte eine Lohnerhöhung für alle britischen Arbeitnehmer. "Wenn wir einen Arbeitskampf brauchen, müssen wir ihn in jeder Stadt koordinieren.
The Guardian unter: Link
Es gibt bereits einen Wikipedia-Eintrag über den Streik:
2022 United Kingdom national rail strike unter: Link ,last edited on 26 June 2022, at 21:34 (UTC).
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