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Ferda Ataman neue Chefin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Foto: H.S.

08.07.2022 - von Bundesfamilienministerium

In jedem Blatt, auf allen Kanälen und Sendern wurde über Frau Ataman, Kandidatin für den gut dotierten, auf fünf Jahre plus möglicher Wiederwahl angelegten Posten einer unabhängigen, vom Parlament gewählten Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung berichtet. Wenn sich Zeitungen, Rundfunk und TV-Sender auch ansonsten für das Thema Antidiskriminierung interessieren würden, ginge es schneller mit der Veränderung des gesellschaftlichen Bewusstseins für offene oder verdeckte Diskriminierungen, an denen dieses Land wahrlich keinen Mangel hat. Und es wäre leichter, eine Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, das ja mal Antidiskriminierungsgesetz hieß, und sehr viel bürgerfreundlicher angelegt war als das heutige AGG, in Gang zu bringen. Dringend nötig ist die Ausweitung des Schutzes vor Altersdiskriminierung, die Einführung eines Diskriminierungsschutzes wegen des sozialen Status und der Schutz vor staatlichen Diskriminierungen einschließlich der Sozialsysteme! Im übrigen sei daran erinnert, dass die erste Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Dr. Martina Köppen nicht annähernd so viel mediales Rauschen verursachte, wie Frau Ataman. Dabei war die Juristin Köppen bis zu ihrer Ernennung durch die damalige Familienministerin von der Leyen im Kommissariat der deutschen Bischöfe tätig, und damit bei einer seit Jahrhunderten diskriminierenden Organisation. Selbst als Köppen Bischof Lehmann zur ersten Tagung der Antidiskriminierungsstelle einlud, damit er die Eröffnungsrede hielt, regte sich nichts.
Es versteht sich von selbst, dass die Fragen, welche das Büro gegen Altersdiskriminierung Frau Köppen 2007 gestellt hatte, nicht beantwortet wurden. Siehe dazu: Antidiskriminierungsstelle: Haushaltsplan und Fragen bei altersdiskriminierung.de unter Link
Hanne Schweitzer

Aus der Presseschau des Deutschlandfunks am 8.7.2022:
Die Mehrheit im Bundestag hat Ferda Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten gewählt. Ein Fehler, findet die DITHMARSCHER LANDESZEITUNG aus Heide und führt aus: „Es ist eine Fehlbesetzung, weil Ataman polarisiert und spaltet. Mit diesen beiden Eigenschaften mag sie eine gute Publizistin sein – in dem Job gehören provokante Spitzen nun einmal zum Handwerkszeug –, für die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle disqualifiziert sich die Tochter türkischer Einwanderer damit aber. Denn in der Funktion gilt es zu einen, nicht zu spalten.“

Auch die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz hätte sich jemand anderen als Ataman auf dem Posten
gewünscht: „Auf den Antisemitismus unter arabischstämmigen Migranten in Deutschland aufmerksam zu machen, hält die neue Antidiskriminierungsbeauftragte schon für Rassismus. Das zeigt, welche Fehlbesetzung sie für die – übrigens seit rund vier Jahren vakante – Position ist.“

Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kommt zu einem anderen Schluss: „Waren Atamans Texte immer toll?
Natürlich nicht. Hat sie Menschen gekränkt? Übertrieben? Immer wieder. Es war auch keine gute Idee, vor ihrer Kandidatur 10.000 Tweets zu löschen, so als wolle sie vertuschen, wer sie bisher war: eine leidenschaftliche Anstifterin. Als Journalistin hat Ataman damit unbequeme Debatten angestoßen. Im neuen Amt wird sie sich mit der Idee des Ausgleichs anfreunden müssen, auch mit viel juristischem Kleinklein. Ohne Unfälle dürfte das nicht
abgehen. Und wenn schon. Deutschland ist – allem Gerede von Modernität zum Trotz – ein Land, das Zugehörigkeit an Haut- und Haarfarben bemisst. Es benachteiligt Frauen, Alte, Behinderte, macht Bildung in unverantwortlicher Weisevom sozialen Status der Eltern abhängig. Wer das ändern will als Antidiskriminierungsbeauftragte, muss kämpfen können, auch gegen Privilegierung. Schönrednerinnen taugen nicht für den Job, aber Menschen, die Blessuren erlitten haben und nicht fürchten. Ferda Ataman gehört zu ihnen.“ So weit die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.

Nach Ansicht der MÄRKISCHEN ODERZEITUNG muss die „Journalistin und Aktivistin“ Ataman nun
zeigen, dass... „... sie nicht nur provozieren kann, sondern auch fähig ist, sich konstruktiv um die realen Probleme der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu kümmern. Die Aufgaben einer Antidiskriminierungsbeauftragten umfassen aber nicht nur Probleme, die durch das Handeln der weißen Mehrheitsgesellschaft entstehen. Ebenso kann Diskriminierung auch zum Beispiel von Muslimen ausgehen – indem sie etwa Mädchen und Frauen angehen, wenn diese kein Kopftuch tragen. Außerdem gehören zum Aufgabenfeld Benachteiligungen aufgrund des Alters, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder einer Behinderung“, zählt die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder auf.

„Die Heftigkeit des Streits zeigt vor allem eins: Die Erwartungen nicht nur an die künftige Beauftragte, auch an die Gleichstellungspolitik der Regierung sind bei vielen riesig“, notiert die FRANKFURTER RUNDSCHAU. „Das liegt am horrenden Reformstau, den vor allem die Union in ihrer Regierungszeit hat vorsätzlich wachsen lassen. Symptomatisch: Seit 2017 war die Leitung der Antidiskriminierungsstelle nur kommissarisch besetzt, trotz immer mehr Diskriminierungsbeschwerden musste die Telefonberatung zuletzt fast ein Jahr eingestellt werden, weil kein Personal da war. Angesichts dieses Problemdrucks ist eine Powerfrau wie Ataman die Richtige für das Amt. Da gibt es noch viel zu tun“, betont die FRANKFURTER RUNDSCHAU.

7.7.2022: Ferda Ataman zur Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung gewählt
Der Bundestag hat am Donnerstag, 7. Juli 2022, die Publizistin Ferda Ataman zur Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung gewählt. Damit folgte er einem Vorschlag der Bundesregierung.
Abgegebene Stimmen
Gesamt: 671
Ja: 376
Nein: 278
Enthaltung: 14
Ungültig: 3

Erst im April 2022 hatte der Bundestag ein Gesetz (20/1332) beschlossen, wonach das Parlament künftig die Leitung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wählt. Das Vorschlagsrecht soll die Bundesregierung behalten, ernannt und vereidigt werden soll die gewählte Person durch den Bundespräsidenten oder die Bundespräsidentin. Die Amtszeit soll laut Gesetz auf fünf Jahre bei einmaliger Wiederwahl begrenzt werden.
Das bisherige Besetzungsverfahren für dieses Amt, bei dem bislang die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Leiterin oder den Leiter auf Vorschlag der Bundesregierung ernennen konnte, habe in der Vergangenheit zu Konkurrentenklagen geführt, heißt es in der Vorlage. Seit 2018 war das Amt unbesetzt geblieben.

7.7.2022: Püree des Tages: Wütende Kartoffeln
Erdknollen aller Bundesländer, vereinigt euch – zum Echauffieren. Kandidatin für das Amt der Antidiskriminierungsbeauftragten ist die Kolumnistin Ferda Ataman. Das Amt ist seit Jahren vakant und wird kommissarisch geleitet. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) hatte Ataman nun für den Posten der »Unabhängigen Bundesbeauftragten« nominiert, diesen Donnerstag steht sie zur Wahl. Die konservative Presselandschaft bäumt sich auf: »Freiheit auch für Kartoffeln« auf Seite eins der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Mittwoch. Das bezieht sich auf eine Glosse Atamans 2020 im Spiegel, in der sie den »Germanennachfahren« vorhielt, empfindlich zu reagieren, wenn sie als »Kartoffeln« bezeichnet werden. ...
Annuschka Eckhardt für Junge Welt, 7.7.22 unter: Link

7.7.2022: Termin mit kleinem Restrisiko
Berlin – Ihre Kandidatur hat sie sich wohl etwas anders vorgestellt. An diesem Donnerstag soll Ferda Ataman vom Bundestag zur Anti-Diskriminierungsbeauftragten des Bundes gewählt werden. Die 43 Jahre alte Publizistin, die sich bislang vor allem für gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte engagiert hat, ist vom Kabinett bereits bestätigt worden. Was jetzt bevorsteht, ist aber ein schwieriges Manöver. Zumindest für die
Bewerberin. Denn kaum wurde bekannt, das die neue Anti-Diskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman heißen soll, brach ein medialer Proteststurm los und zog Verstimmung in der Koalition nach sich. SPD und Grüne unterstützen die Kandidatin, eine Stuttgarterin und Tochter türkischer Eltern, die Politik studiert hat, später Reden für den nordrhein-westfälischen Integrationsminister Armin Laschet (CDU) schrieb. Zuletzt verfasste sie Kolumnen für den Spiegel, gern provokant, nicht selten garniert mit Spott über die weiße deutsche Mehrheitsgesellschaft, die sich der eigenen Überheblichkeit und ihrer rassistischer Reflexe nicht bewusst sei. ...
Süddeutsche Zeitung, 7.7.22 Printausgabe, S.5.

7.7.2022: Wahl Atamans bleibt umstritten
Vor der Bundestagsabstimmung über die Besetzung der Antidiskriminierungsstelle gibt es weiter Diskussionen um die Nominierung von Ferda Ataman.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Thomae, sagte der „Augsburger Allgemeinen“, Ataman sollte sich von einigen früheren Aussagen distanzieren. Bereits bei ihrer Vorstellung in der FDP-Fraktion sei sie aufgefordert worden, entsprechende Twitter-Einträge zu löschen. Die Union hat die geplante Ernennung als eine Fehlbesetzung bezeichnet.
Die Co-Fraktionschefin der Grünen, Haßelmann, warb dagegen um Unterstützung für Ataman. Sie sei die richtige Wahl, weil sie über viel Erfahrung mit dem Thema Diskriminierung verfüge, sagte Haßelmann im Deutschlandfunk. Das Kabinett habe sie einstimmig nominiert, und auch viele Verbände unterstützten sie. Mit Blick auf die heutige Abstimmung sagte Haßelmann, sie rechne mit einer deutlichen Unterstützung für Ataman.
Diese Nachricht wurde am 07.07.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet unter: Link

7.7.2022: Ein Wahlgang mit Brisanz
Ihre Wahl steht für den heutigen Nachmittag auf der Tagesordnung des Bundestages. Zehn Minuten sind für den Wahlgang eingeplant, ohne vorherige Aussprache. Ein üblicher Vorgang im Bundestag.
Die AfD-Fraktion versuchte vor dem Scholz-Auftritt dennoch, dem Parlament eine Debatte über die Personalie aufzuzwingen und den Wahlgang zu verhindern. Die Fraktion stellte einen Geschäftsordnungsantrag: Die Abstimmung solle abgesetzt werden, Ataman sei für die Stelle ungeeignet.
Der Antrag wurde zwar von den anderen Fraktionen abgelehnt - ob sie allerdings gewählt wird, ist unsicher. Die Besetzung birgt Sprengkraft, auch für die Ampelkoalition.
Der Posten der Antidiskriminierungsbeauftragten ist seit vier Jahren vakant, was öffentlich kaum wahrgenommen wurde. Die Nominierung Atamans vor knapp einem Monat hat nun eine heftige Debatte um die Besetzung der Stelle ausgelöst. Als notorische Unruhestifterin bezeichnen sie die einen, als wichtige Stimme für mehr Diversität die anderen.
ARD Tagesschau unter: Link

7.7.2022: Mit schwerer Last ins neue Amt
Die Nominierung der Publizistin Ferda Ataman als Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes
strapaziert die Ampel-Koalition. In der FDP gärt es. In zahlreichen Branchen in Deutsch-
land werden die humanen Ressourcen knapp, aber im Beauftragten-Wesen der Bundesregierung herrscht dichtes Gedränge. Insgesamt 41 Beauftragte der Bundesregierung versehen derzeit ihren Dienst in der Hauptstadt. Sie kümmern sich um Themen von A wie Afghanistan bis Z wie
in Antiziganismus. Die Palette umfasst den Schienenverkehr, die Weltanschauungsfreiheit oder die Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung. ... Die Abstimmung im Bundestag läuft geheim und nicht namentlich. Wer Ataman unterstützt hat und wer nicht, wird man offiziell kaum erfahren. ...
Marcel Leubecher, Luise Hofmeier, Frederik Schindler für WELT, 7.7.2022, Printausgabe S.2+3

6.7.2022: „Ataman steht für eine spaltende Identitätspolitik, die Menschen in Gruppen einteilt und gegeneinander ausspielt
Sie würdigt Gegner herab und hat mit ihrem gesamten Schaffen bewiesen, dass sie nicht Ausgleich und Differenzierung sucht, sondern Unfrieden und Krawall. Mit Ataman fällt die Ampel-Regierung, die doch eigentlich mehr Fortschritt wagen wollte, zurück in eine überwunden geglaubte Klassengesellschaft: Wer Menschen anhand ihrer äußeren Merkmale definiert und sorgsam in Migranten und Biodeutsche einteilt, in Schwarze und Weiße, in Muslime und Christen, wobei Opferund Täterrolle von vornherein klar zugewiesen sind, befördert eine neue Form von Rassismus. Am Ende liegt darin eine besondere Grausamkeit gerade gegenüber Migranten, die man schützen zu wollen vorgibt. Denn der lärmende Moralismus der Kulturkämpferin Ataman hält sie auf ewig in der Opferrolle gefangen.“
Presseschau DLF, 6.7.2022 aus dem Münchner Merkur

6.7.2022: Das Leistungsprinzip wurde für Ferda Atamans Amt ausgesetzt – das rächt sich
Dass Ferda Ataman Antidiskriminierungsbeauftragte werden soll, löst Kritik aus. Das Ärgerliche: Ob sie die beste Kandidatin ist, kann nicht offiziell überprüft werden. Die Ampel hat dafür gesorgt, das Amt nach Gusto besetzen zu können – mit einer fragwürdigen Gesetzesänderung.
Bislang gab es keinen Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung, sondern allein die Leitung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Das hatte gute Gründe: Es galt damit das Gebot der Bestenauslese, wie in jedem anderen Amt im öffentlichen Dienst. Ernannt werden konnte nur der qualifizierteste Bewerber; eine Besetzung nach politischem Gusto war ausgeschlossen. Das ist jetzt nicht mehr so. ...
Gregor Thüsing in der WELT, 6.7.2022 unter: Link

6.7.2022: Es geht eben immer auch um Symbole
Der Posten der ‚Unabhängigen Bundesbeauftragten‘ ist ein solches Symbol, und der Streit über Ataman hat auch symbolische Bedeutung. Wenn man die Stelle nicht als einen weiteren Versorgungsposten ansieht, als Teil des um sich greifenden, eher sinnfreien und demokratisch zweifelhaften Beauftragtenunwesens für alles und jeden, wenn man also konkrete Hoffnungen insbesondere in die zu kürende Person stellt, dann darf man auch Fragen stellen. Aber es gibt doch Wichtigeres, ließen sich Kritiker aus der FDP
vernehmen. Zweifellos, aber das gilt fast immer; mit der Begründung kann man kaum noch eine politische Entscheidung ernst nehmen.“
Presseschau DLF, 6.7.2022 aus der FAZ

6.7.2022: Ferda Ataman: Von Kartoffeln und Rassismus
Folgender Text ist ungewöhnlich, ein Ausreißer, nüchtern-statistisch betrachtet. Das ist seiner Autorschaft geschuldet. Menschen mit Nachnamen arabischen Ursprungs publizieren vergleichsweise selten in deutschen Zeitungen. Unter anderem, weil sie oft bei Bewerbungsgesprächen benachteiligt werden und schon lange davor, in der Schule. Sie
werden bei der Wohnungssuche häufig ungerecht behandelt und sind öfter von Armut betroffen – das weiß man alles. Alles belegt und erforscht, ein alter Hut, kalter Kaffee. Sollte man meinen. Die aktuelle Debatte um Ferda Ataman scheitert wieder einmal an den Basics, dem Einmaleins des Rassismus. Die Publizistin sei nicht geeignet, Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung zu werden: In Teilen der FDP sieht mandas so und bei der Union. Aber viele Argumente gegen sie sind nicht überzeugend. ...
Carim Soliman für Süddeutsche Zeitung vom 6.7.2022 unter: Link

4.7.2022: Antidiskriminierungsbeauftragte:Ataman ist die falsche Wahl
Die Publizistin Ferda Ataman soll Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung werden. Dass es daran viel Kritik gibt, verwundert nicht, und dass sie sich gezwungen sah, zahlreiche Beiträge ihres Twitter-Accounts zu löschen, spricht für sich.
Peter Fahrenholz für Süddeutsche Zeitung unter: Link

21.6.2022: „Bisschen dämlich, drei Tage vorher 10.000 Tweets zu löschen“
Neue Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, soll die Publizistin und Politologin Ferda Ataman werden. Doch die Personalie ist umstritten. „Es ist ein Personalvorschlag der Grünen“, sagt der Kolumnist Jan Fleischhauer. „Ich glaube, die FDP hatte gar keine richtige Vorstellung, wer Ferda Ataman ist.“ Interview mit Jan Fleischhauer, WELT, 21.6.2022 unter: Link

21.6.2022: Wo die Regenbogenfahne am Bundesinnenministerium weht: die Deutschen und ihr verquerer Heimatbegriff
Die eigene Kultur mit ihren Traditionen und den Alltagsgewohnheiten gilt in Deutschland längst als diskriminierend, wenn nicht gar rassistisch. Heimatbindung wird nur den Eingewanderten zugesprochen.
Reinhard Mohr für Neue Zürcher Zeitung unter Link

16.6.22: Hallo, liebe Kartoffeln: Deutschlands designierte «Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung» ist in Wahrheit eine Expertin für Diskriminierung
Ferda Ataman soll künftig als Staatsbeauftragte den Kampf gegen die Benachteiligung von Minderheiten in Deutschland anführen. Die Besetzung ist problematisch. Mit ihrem Verein «Neue Deutsche Medienmacher*innen» agitiert die Aktivistin seit Jahren gegen Politiker und Journalisten, die Probleme der Migrationspolitik thematisieren.
Anna Schneider für Neue Zürcher Zeitung, 16.6.2022, Seite 1 unter: Link

16.6.2022: Ferda Ataman, eine Frau für risikofreie Rebellion
... Weil sie mal in einer „Spiegel“-Kolumne zu Biodeutschen „Kartoffeln“ gesagt hat, ist die Union empört: „Wieder wird eine linke Aktivistin in ein vom Steuerzahler alimentiertes Regierungsamt gehoben“, poltert Stefan Müller (CSU).
Deniz Yützel für WELT unter: Link

17.6.2022: Die Frau für die MIGRANTENQUOTE
Die neue Antidiskriminierungsbeauftragte der Regierung Ferda Ataman ... fiel auch mit ihrer verächtlichen Einstellung gegenüber Deutschen ohne Migrationshintergrund auf. ... Auch bezeichnete Ataman, die auch schon unter der unionsgeführten Regierung häufig zu Integrationsgipfeln eingeladen wurde, Deutsche ohne Migrationshintergrund regelmäßig als „Kartoffeln“.
Marcel Leubecher für WELT Printausgabe S.4 17.6.2022

16.6.2022. Pressemitteilung Bundesfamilienministeriums:
Das Bundeskabinett hat heute beschlossen, dem Deutschen Bundestag Frau Ferda Ataman zur Wahl als Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung vorzuschlagen. Grundlage für die Wahl durch den Bundestag sind die beschlossenen Änderungen (§ 26 Abs. 1) des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG).
Bundesfamilienministerin Lisa Paus: „Ich bin davon überzeugt: Diversität ist die Stärke unserer Gesellschaft. Mit dem Vorschlag zur Wahl von Ferda Ataman zur Unabhängigen Beauftragten für Antidiskriminierung durch den Bundestag werden wir diese Stärke unserer Gesellschaft weiter ausbauen. Ferda Ataman steht für großes Engagement für eine inklusive, demokratische Gesellschaft. Ich bin mir sicher, als neue Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird sie all denjenigen eine starke Stimme verleihen, die in Deutschland Diskriminierung erfahren. Wir werden nicht hinnehmen, dass Diskriminierungen für viele Menschen zur bitteren Realität gehören - ob aus rassistischen Gründen oder wegen des Geschlechts, der sexuellen Identität, der Religion oder Weltanschauung, des Alters oder wegen einer Behinderung.“

Über Ferda Ataman
Ferda Ataman ist Politologin, Publizistin und Expertin für Diversität. Sie war im öffentlichen Dienst tätig, unter anderem im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration in Nordrhein-Westfalen und als Referatsleiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS). Anschließend baute sie den Mediendienst Integration auf, eine wissenschaftliche Informationsplattform für Journalisten, und arbeitete als Buchautorin, Journalistin und Kolumnistin, unter anderem für Spiegel, Tagesspiegel und den Rundfunk Berlin-Brandenburg. Zuletzt gründete sie ein Beratungsunternehmen für Diversität. Parallel engagierte sich Ataman ehrenamtlich in Vereinen für mehr Vielfalt in Medien und eine gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft und war Mitglied im Expertenbeirat der ADS. Durch ihre publizistische Tätigkeit ist sie seit vielen Jahren eine wichtige öffentliche Stimme, wenn es um gesellschaftspolitische Themen geht. 2022 war Ataman Mitglied der 17. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten. Für ihre Arbeit und ihr ehrenamtliches Engagement erhielt sie 2019 den Julie und August Bebel Preis für innovative und emanzipatorische Beiträge zur Politischen Bildung.

Hintergrund zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes:
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) wurde entsprechend dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und in Umsetzung der EU-Gleichbehandlungsrichtlinien als unabhängige, nationale Gleichbehandlungsstelle der Bundesrepublik Deutschland beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend errichtet.
Sie berät von Diskriminierung betroffene Menschen, betreibt Öffentlichkeitsarbeit, führt wissenschaftliche Untersuchungen zu Diskriminierungen durch und gibt Empfehlungen zu deren Vermeidung.
Grundlage der Arbeit ist das AGG, das vor allem im Berufsleben und bei Geschäften des täglichen Lebens Anwendung findet, wie zum Beispiel beim Einkaufen oder bei der Wohnungssuche. Das AGG schützt vor Benachteiligungen aus rassistischen Gründen, des Alters, einer Behinderung, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung und der sexuellen Identität.
2020 sind die Beratungsanfragen an die ADS um 78 Prozent gestiegen. Von 2017 bis 2020 verzeichnete die ADS insgesamt 16.415 Beratungsanfragen, die sich auf ein durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz geschütztes Merkmal beziehen (Alter, Behinderung, Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion/Weltanschauung, sexuelle Identität). 3.757 Anfragen betrafen andere Merkmale (sozialer Status, Gesundheit, Familienstand, Aufenthaltsstatus und andere).
Weitere Informationen unter: Link.

31.3.2022: Leitung der ADS wird fortan nicht mehr ausgeschrieben sondern vom Bundestag gewählt
Link

Quelle: Bundesfamilienministerium, PM vom 15.6.2022, NZZ, 16.6.2022