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1. Mai – Kampftag für die Arbeitszeitverkürzung

Foto: H.S.

01.05.2023 - von Gewerkschaftsforum

Zum hundertsten Jahrestag des Sturms auf die Bastille, der als das Symbol für die Französische Revolution gilt, trafen sich am 14. Juli 1889 rund 400 Delegierte sozialistischer Parteien und Gewerkschaften aus zahlreichen Ländern zu einem internationalen Kongress in Paris. Die Versammelten verabschiedeten eine Resolution des Franzosen Raymond Felix Lavigne, in der es hieß: „Es ist für einen bestimmten Zeitpunkt eine große internationale Manifestation zu organisieren, und zwar dergestalt, dass gleichzeitig in allen Städten an einem bestimmten Tage die Arbeiter an die öffentlichen Gewalten die Forderung richten, den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen (…). In Anbetracht der Tatsache, dass eine solche Kundgebung bereits von dem amerikanischen Arbeiterbund für den 1. Mai 1890 beschlossen worden ist, wird dieser Zeitpunkt als Tag der internationalen Kundgebung angenommen.“

So wurde die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung zum Ausgangspunkt für den Feiertrag 1. Mai in Europa.

Im Jahr 1889 war noch keine Rede von einer Wiederholung oder gar einer Institutionalisierung dieses Feiertages. In den USA war dies aber schon der Fall. Der US-amerikanische Arbeiterbund hatte schon im Jahr 1890 den 1. Mai als Feiertag ausgewählt. Der Hintergrund dafür war, dass die US-amerikanischen Gewerkschaften zum Ende des Bürgerkriegs 1865 erstmals die Forderung nach der Einführung des Achtstundentags erhoben. Bis in die 1860er Jahre waren in den meisten US-Betrieben Arbeitszeiten von 11 bis 13 Stunden Normalität, erst dann konnten sie den Zehnstundentag als Regelarbeitszeit durchsetzen. Es vergingen aber noch fast 20 Jahre, bis die Gewerkschaften in den USA 1884 die allgemeine und verbindliche Durchsetzung einer täglich achtstündigen Arbeitszeit in Angriff nahmen und um ihre Forderung auch kämpfen wollten. Sie beschlossen, ab dem 1. Mai 1886 dafür einen mehrtägigen Generalstreik auszurufen.

Und warum gerade der 1. Mai?

Weil dieser Tag in den USA traditionell als “Moving day”, als Stichtag für den Abschluss oder die Beendigung von Verträgen gilt und an dem man auch oft den Arbeitsplatz und die Wohnungen wechselte. ...
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Quelle: gewerkschaftsforum.de