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Renten steigen zum 1. Juli um 5,35 Prozent im Westen + 6,12 im Osten

Foto: H.S.

23.03.2022 - von Hanne Schweitzer

Laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollen die Renten zum 1. Juli 2022 steigen.
Wenige Tage später verlautbarte Gesundheitsminister L., dass Beitragserhöhungen bei der Krankenversicherung anstehen, und für den Monat März wurde die Inflationsrate bundesweit auf 7,3 Prozent geschätzt. Des ungeachtet wird in der Presse die Rentenerhöhung so kommentiert:
"Welch ein Paukenschlag: 5,35 Prozent mehr Rente in Westdeutschland, ein Plus von 6,12 Prozent im Osten. Es ist eine der höchsten Anpassungen seit Bestehen der Rentenversicherung." Neue Osnabrücker Zeitung.

"Renten steigen deutlich" ... "Das enorme Plus". Kölner Stadt-Anzeiger.

"Die gesetzlichen Renten steigen in diesem Jahr stärker als in jedem anderen Jahr seit der Jahrtausendwende." ... "Die Erhöhungen für die insgesamt 21 Millionen Rentner fallen damit auch deutlich stärker aus, als Heil vor einigen Monaten prognostiziert hatte." FAZ
Am 28.11.2021 hatte der damals noch geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in der Bildzeitung darüber informiert, dass er im Sommer 2022 nur noch eine Rentenerhöhung von 4,4 Prozent erwartet.

"Rekordanstieg zum 1. Juli: So viel Rente war noch nie." ... "Die Renten für rund 21,2 Millionen Ruheständler steigen zum 1. Juli so stark wie seit Jahrzehnten nicht." ... "Im Westen ist dies die höchste Rentenanpassung seit 1983, im Osten gab es seit 1993 kein größeres Plus." WELT
Erstens sind Rentner keine Ruheständler und 2. merkt der oder die VerfasserIn der WELT-Zeilen gar nicht, wie sehr die benutzten Superlative die sonst so gern so hochgelobte Rentenpolitik seit 1983 bzw. 1993 desavouieren!

"Gut so, weil kaum eine Gruppe in Zeiten galoppierender Energiepreise und steigender Inflation diesen Einkommenszuwachs so gut gebrauchen kann wie die sogenannten kleinen Rentner." Allgemeine Zeitung

"Das enorme Plus" über das u.a geschrieben wird, macht sich bei einer monatlichen Rente von 1.000 Euro mit 53,50 Euro im Westen bemerkbar und mit 61,20 Euro im Osten. "Die höchste Rentenanpassung" wird, wie die höchste Lohnerhöhung von der Inflation gefressen werden!

In seiner Frühlingsprognose schreibt das Ifo-Institut: Die Inflation dürfte in diesem Jahr laut Ifo-Institut schneller zunehmen, als bislang erwartet. Wie das Münchener Institut am Mittwoch mitteilte, dürfte die Inflation auf 5,1 bis 6,1 Prozent auf die höchste Rate seit 1982 steigen. Im Dezember hatte die Prognose noch bei 3,3 Prozent gelegen. Allein bis Ende März gehe durch den Anstieg der Verbraucherpreise Kaufkraft von etwa sechs Milliarden Euro verloren.
Was an Plus bleibt kassieren die Unternehmen und die Aktionäre.
Und der Staat will 100 Milliarden Euro Schulden zwecks Aufrüstung aufnehmen!

Link: CDU + SPD: Rentenkasse um 39,4 Mrd. EUR erleichtert für versicherungsfremde Leistungen
Quelle: diverse