Foto: H.S.
04.01.2022
Kaum ist Brokdorf, Grohnde, Grundremmingen abgeschaltet, tritt Ursula von der Leyen im neuen Jahr mit einem Vorschlag zum Pushen neuer AKWs vor die Öffentlichkeit. Die EU-Kommission will Investitionen in Atomkraft als nachhaltig einstufen, was in Berlin schon länger bekannt gewesen sein soll! Formale Gegenwehr ist nur möglich, wenn 20 der 27 EU Mitgliedstaaten oder aber eine Mehrheit der bestens bezahlten EU-ParlamentarierInnen gegen die Pläne der Kommission stimmen. In Österreich hat die Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) angekündigt, wenn es keine Änderungen am Vorhaben der EU-Kommission gäbe, werde man den Klageweg beschreiten.
Frankfurter Rundschau am 3.1.2022:
„Atomkraftwerke sind öko, grün, nachhaltig. Sie sollen von der EU dieses 1a-Label bekommen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Strahlengefahr? Atommüll, der eine Million Jahre sicher endgelagert werden muss? Riesige Umweltschäden durch den Uranerz-Bergbau? Das alles scheint die EU-Kommission nicht zu interessieren. Sie stellt die Reaktoren ebenso wie neue Erdgaskraftwerke in ihrem ‚Taxonomie`-Vorschlag auf eine Ebene mit Solar- und Windkraftanlagen. Investoren sollen ihr Geld in die Atomkonzerne stecken können, weil sie damit ja etwas für das Ziel der Klimaneutralität tun – und das auch noch guten Gewissens. Absurder geht`s kaum“, findet die FRANKFURTER RUNDSCHAU.
Die Linke am 4.1.22: Zu den Überlegungen der Europäischen Grünen, gegen die Pläne der EU-Kommission zu klagen, Atomkraft und fossiles Gas als nachhaltig einzustufen, erklärt Jörg Schindler, Bundesgeschäftsführer der LINKEN: »Daran sollten sich die Grünen in Deutschland ein Beispiel nehmen. Robert Habeck ist Klimaschutzminister der gegenwärtigen Regierung und trägt die Verantwortung für das weitere Handeln Deutschlands. Atomkraft und Gas sind weder nachhaltig noch ein Beitrag zum Klimaschutz, das wissen auch die Grünen. Eine reine Kommentierung und Enthaltung reicht hier nicht aus. Habeck muss sich politisch und juristisch aktiv gegen das Vorhaben der EU-Kommission einsetzen.«
Quelle: Link
Ausgestrahlt hat eine aktuelle Karte mit den Atomstandorten - aktiv und nicht aktiv auf der Webseite: Link
Außerdem: Aktionsradtouren 2022: Link
Brokdorf, 28.2.1981
Obwohl oder gerade weil die Demonstration gegen den Bau des Atomkraftwerks in der Wilster Marsch in Brockdorf am 28.Februar 1981 verboten worden war, demonstrierten 100.000 AKW-GegnerInnen vor Ort gegen den Bau des Atomreaktors. Die bis dato größte Anti-Atom-Demonstration konnte den Bau nicht stoppen. Das AKW, betrieben von PreussenElektra, mit dessen Bau 1976 begonnen worden war, wurde fertig gestellt, und es ging im Oktober 1986, ein halbes Jahr nach dem Größten Anzunehmenden Unfall in Tschernobyl in Betrieb.
Am letzten Tag des Jahres 2021, am 31. Dezember 2021 wird es vom Netz genommen, ebenso die Atomreaktoren in Gundremmingen und Grohnde.
Danach geht es um den Abbau der AKWs, die Verlagerung der Kosten auf die Steuerzahler und die Zwischen- oder Endlagerung (haha) der radioaktiven Abfälle bzw. um die Wiederaufbereitung der nuklearen Materialien.
Weitere Infos zu Brokdorf
Versammlungsrecht BVerfG: Link
TAZ: Brokdorf wird zum Jahresende abgeschaltet. Link
NDR: AKW geht vom Netz: Was das mit Brokdorf macht. Link
ZDF: Brokdorf geht vom Netz. Link
youtube: Brokdorf Demo 1976 Wie alles anfing. Link
you tube Demo 1976. brokdorf demo 1976
you tube: 15.11.1976. ARD, Panorama
youtube: Die ewige Demo. Link
you tube: Brokdorf 28.2.1981. Link
you tube: 28.2.1981: Großdemonstration gegen das AKW Brokdorf. Link
you tube: Der Brokdorf-Kanon "Wehrt euch, leistet Widerstand". Link
Frankfurter Rundschau am 3.1.2022:
„Atomkraftwerke sind öko, grün, nachhaltig. Sie sollen von der EU dieses 1a-Label bekommen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Strahlengefahr? Atommüll, der eine Million Jahre sicher endgelagert werden muss? Riesige Umweltschäden durch den Uranerz-Bergbau? Das alles scheint die EU-Kommission nicht zu interessieren. Sie stellt die Reaktoren ebenso wie neue Erdgaskraftwerke in ihrem ‚Taxonomie`-Vorschlag auf eine Ebene mit Solar- und Windkraftanlagen. Investoren sollen ihr Geld in die Atomkonzerne stecken können, weil sie damit ja etwas für das Ziel der Klimaneutralität tun – und das auch noch guten Gewissens. Absurder geht`s kaum“, findet die FRANKFURTER RUNDSCHAU.
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