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30.09.2021 - von Berliner Krankenhausbewegung
Wir haben der Politik und Klinikleitung am 12. Mai dieses Jahres ein 100-Tage-Ultimatum gestellt und sie aufgefordert mit unserer Gewerkschaft ver.di Verhandlungen über einen `Tarifvertrag Entlastung` aufzunehmen und unseren Forderungen nach mehr Personal nachzukommen. Die Vivantes-Geschäftsführung hatte somit bis zum 20. August Zeit uns anzuhören, sich Gedanken zu machen und sich mit uns zusammenzusetzen, um mit uns gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wie unsere zum Teil katastrophalen Arbeitsbedingungen verbessert werden können - doch passiert ist nichts!
Vielmehr verweigerten sie, konsequent die Verhandlungen aufzunehmen und erwirkten nach Ablauf des Ultimatums zu allem Überfluss auch noch eine einstweilige Verfügung, um uns unser Grundrecht auf Streik zu nehmen.
Bis heute liegt von Vivantes kein zufriedenstellendes Angebot zu unseren Forderungen vor!
Es war nie unser Ziel zu streiken, doch leider fühlen wir uns anders nicht mehr gehört und letztlich auch dazu gezwungen, um unsere PatientInnen in Zukunft wieder so versorgen zu können, wie es eigentlich notwendig wäre und wir es uns wünschen.
Seit über einer Woche ist in den Verhandlungen kaum Bewegung. Schon die ganze Zeit versucht Vivantes die Verhandlungen zu verzögern und zu verschleppen. Unser Ziel ist es eine schnelle Einigung zu erzielen und dazu gehört es natürlich auch Kompromisse eingehen zu können.
Nun hat sich gestern die Verhandlungsführerin Frau Schmidt für die gesamte Woche krank gemeldet und es gab gestern und heute NULL KOMMA NULL Bewegung am Verhandlungstisch.
Unsere Befürchtung ist, dass ihre Vertreter ohne sie keine Entscheidungen treffen dürfen und wir weiter hingehalten werden. Sie wollen uns ausbluten lassen und unsere Forderungen nach Entlastung und einer guten Patientenversorgung aussitzen.
Die Angebote der Geschäftsführung zwingen uns dazu aktuell geltende Standards zu unterlaufen und teilweise mit einer noch schlechteren Personalbesetzung zu arbeiten als bisher.
Wir führen aktuell jeden Tag Verhandlungen und sprechen mit Politikern.
Dies ist aber noch nicht genug!
Wir brauchen Eure Hilfe!
Wir brauchen mehr Unterstützungen in der Öffentlichkeit.
Die Menschen dort draußen müssen wissen, wie kaputt das Gesundheitssystem ist, denn es geht JEDEN etwas an. Jeder kann und wird krank.
Sprecht mit euren Netzwerken, teilt eure Grüße über die Sozialen Netzwerke, kommt mit und vor allem über uns ins Gespräch!
#BerlinWerPflegtDich ? Helft uns diesen Hashtag und unsere Bewegung überall zu verbreiten
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Matthias Platzeck soll sich am Mittwoch als Vermittler angeboten haben.
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