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Altersdiskriminierung: Problem auch in der Tech-Branche

Foto: H.S.

06.06.2021

Klagen gegen Amazon und Google wegen Altersdiskriminierung gehören in den USA zum Alltag und es geht dabei um hohe Abfindungssummen*. Hierzulande ist mehr als die Summe von zwei Monaten als Entschädigung für eine altersdiskriminierende Handlung im Gesetz (AGG) nicht vorgesehen. Unternehmen gehen also kein großes Risiko ein, wenn sie das Gebot der Nichtdiskriminierung bei Bewerbungen, Beförderungen oder Kündigungen mißachten.

Altersdiskriminierung wird in manchen Branchen häufiger als in anderen praktiziert. Dazu gehört u.a. die Werbebranche, die Kunstbranche und die Tech-Branche.

Der Anwalt David Miklas hat der Computerwelt.at dazu folgendes zu Protokoll gegeben: "Ich sehe definitiv mehr Fälle von Altersdiskriminierung in allen Bereichen, auch bei IT-Positionen“. Dort sei Altersdiskriminierung ein besonderes Problem, "weil viele Tech-Unternehmen Startups sind, und oft von recht jungen Personen geführt werden“. Diese jungen Personen sind der Meinung, ältere Mitarbeiter seien nicht „digital versiert“, sie hätten Angst, Neues zu lernen. Altersdiskriminierung, der stille IT-Karrierekiller.
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Eine Studie der American Association of Retired People (AARP), die 2020 veröffentlicht wurde, bezifferte die Kosten der Voreingenommenheit gegenüber älteren Arbeitnehmern (jemand, der 50 Jahre oder älter ist) auf 850 Milliarden US-Dollar des Bruttoinlandsprodukts allein im Jahr 2018. Die Organisation sagte voraus, dass die Altersdiskriminierung gegenüber älteren Arbeitnehmern die US-Wirtschaft bis 2050 fast 4 Billionen US-Dollar kosten könnte.

* T-Online, Amazon, Facebook: Link Google: Link

Quelle: Computerwelt.at, 4.6.2021