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Tarifverhandlungen im Handel – mit Click & Collect schreitet „Amazonisierung“ voran

Foto: H.S.

18.05.2021 - von gewerkschaftsforum.de

Anfang März 2021 hatte die Tarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ihre Tarifforderungen für den nordrhein-westfälischen Einzel-, Groß- und Versandhandel beschlossen. Gefordert wird eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro im Monat. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde für die rund 513.000 sozialversicherungspflichtig und die rund 212.000 geringfügig Beschäftigten im NRW-Einzelhandel.

Die Umsätze im Einzelhandel in NRW sind trotz der Krise im vergangenen Jahr real um 4,0 Prozent gestiegen. Die Branche konnte im elften Jahr in Folge ein Umsatzwachstum verzeichnen. Das Umsatzplus ist keineswegs ausschließlich auf den Versand- und Internethandel zurückzuführen, auch der Umsatz im stationären Einzelhandel ist im vergangenen Jahr preisbereinigt um 2,5 Prozent gestiegen.

Das könnten eigentlich gute Voraussetzungen für ver.di sein, bei den anstehenden Tarifverhandlungen einen großen Schluck aus der Pulle zu nehmen. Könnte sein, wäre da nicht die große Tarifflucht im Handel. Nur noch knapp ein Drittel der Betriebe im Handel sind bundesweit noch tarifgebunden und 80 Prozent der Betriebe im Einzelhandel wenden keinen Tarifvertrag an, auch weil die Tarifverträge seit dem Jahr 2000 nicht mehr allgemeinverbindlich für die gesamte Branche sind.

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Im Groß- und Außen- sowie im Einzel- und Versandhandel werden in den kommenden Wochen für insgesamt 5,1 Mio. Beschäftigte die Tarife verhandelt. 3,1 Mio. arbeiten allein im Einzel- und Versandhandel in 317.000 Betrieben. Viele Handelsunternehmen haben während der Corona-Pandemie ausgesprochen gute Profite gemacht, sei es im Lebensmittelhandel, in Drogerien oder auch in den Baumärkten. Allein im Online-Handel sind die Umsätze im vergangenen Jahr um fast 21% gestiegen auf 71,5 Mrd €. Trotz der Lockdowns hat der Einzel- und Versandhandel den Gesamtumsatz intensiv gesteigert. Es war das elfte Wachstumsjahr in Folge.

Doch wie auch in der Metalltarifrunde im Frühjahr oder der TR ÖD im Herbst letzten Jahres will die Kapitalseite ihre Profite behalten und machten in den ersten Verhandlungen keine Angebote für eine Tariferhöhung. Sie wollen für 2021 „jegliche Entgelterhöhung – einschließlich Einmalzahlungen – grundsätzlich ausfallen zu lassen“. Auch ab 2022 solle es nach dem Willen der Kapitalseite Entgelterhöhungen „nur in differenzierter Weise und nach der Krisenbetroffenheit der Unternehmen“ geben.

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Quelle: gewerkschaftsforum.de