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31.03.2021 - von Wettstein, M. & Nowossadeck, S.
Ältere Menschen wurden im Zuge der Pandemie teilweise sehr pauschal und einseitig als hochverletzliche „Risikogruppe“ dargestellt. Sie könnten aufgrund ihrer Gefährdung bevormundet worden sein und für einige gar als die Schuldigen für Schutzmaßnahmen wie den Lockdown und Kontaktbeschränkungen gelten.
Haben viele Ältere in der Pandemie Altersdiskriminierung erfahren? Die Ergebnisse einer schriftlich-postalischen Befragung des Deutschen Alterssurveys an der sich 4.510 Personen zwischen 50und 90 Jahren beteiligt haben, zeigen, dass erlebte Altersdiskriminierung zu dieser Zeit nicht die Regel war.
94,6 Prozent der befragten Menschen zwischen 50 und 90 Jahren gaben im Juni und Juli 2020 an, in den 3,5 bzw 4,5 Monaten seit Mitte März 2020 nicht wegen ihres Alters benachteiligt worden zu sein. 5,4 Prozent berichten über erfahrene Altersdiskriminierung.
Wir erfahren etwas über den Bildungsstand der Befragten und über ihre subjektive Einschätzung ihrer Gesundheit, nicht aber, ob sie in einem Heim leben oder in der eigenen Wohnung. Was bekanntlich in der Coronazeit - auch schon im ersten Jahr 2020 - einen sehr erheblichen Unterschied gemacht hat.
Originalpublikation:
Wettstein, M. & Nowossadeck, S. (2021). Altersdiskriminierung in der Pandemie ist nicht die Regel – Jede zwanzigste Person in der zweiten Lebenshälfte berichtet erfahrene Benachteiligung wegen ihres Alters [DZA Aktuell 06/2021]. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen. Link
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