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Spahns neues Konzept zur Entlastung von PflegeheimbewohnerInnen

Foto: H.S.

09.04.2021

In Zukunft, so sieht es das neueste Spahnsche Konzept vor, sollen BewohnerInnen bzw. deren Angehörige oder das Sozialamt je länger jemand im Heim lebt, umso weniger bezahlen müssen. 2020 hatte er noch davon gesprochen, dass niemand mehr als 36 MOnate lang eine höhrere Zuzahlung als 700 Euro im Monat leisten müsse. Nun soll der Eigenanteil laut des neuen Gesetzentwurfs im zweiten Jahr des Heimaufenthalts um 25 Prozent reduziert werden, im dritten Jahr um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent.

Der Gesetzentwurf enthält keine Infos darüber, nach welchem Zeitraum die meisten Menschen in den Heimen versterben. Wenn es sich dabei um das erste Jahr des Aufenthalts handeln sollte, würde einen das nicht verwundern.

Und so ist es auch. Die Sprecherin für Pflegepolitik der Linken im Bundestag, Pia Zimmermann erklärte dazu: "Mit dem Deckeln der Kosten ab dem zweiten Jahr im Pflegeheim wird die Öffentlichkeit aber nur veralbert. Ein Großteil der SeniorInnen versterbe bereits im ersten Jahr ihres Heimaufenthalts, und die bräuchten sofort eine Entlastung und nicht erst, wenn sie wegen der Heimkosten schon längst verarmt sind. Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz hat schon im Oktober des letzten Jahres darauf hingewiesen, dass ein Drittel der HeimbewohnerInnen nach drei Monaten sterbe, "und 60 Prozent schon nach einem Monat tot seien.

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Pflegenotstand - na und? Jens Spahn verspricht Verbesserungen in der Altenpflege. Doch die Vorschläge aus seinem Ministerium alarmieren nicht nur die Gewerkschaft Verdi. Artikel von Eva Roth im ND am 9.4.2021 unter: Link

Link: VdK: Keine Kürzung durch die Hintertür bei anstehender Pflegereform
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 13.3.2021, Labournet