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Nürnberg: Linke Literatur WEGEN CORONA 2020 OHNE MESSE

Foto: H.S.

31.10.2020

Die Überschrift macht es ja schon deutlich, wir sind da - wie jedes Jahr - und versorgen Euch mit Inhalten, Analysen, Informationen, mit Theorie und praxisorientierten Vorstellungen, mit Philosophie und Interessantem, mit News aus dem kapitalistischen Alltag, aus gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und Bewegungen, eben mit allem was linke Verlage und Redaktionen so zu bieten haben.
Linke Literatur 2020, präsentiert ohne Messe - Corona macht es möglich.
Eine Linke Literaturmesse wie wir sie kennen, mit Ständen von Verlagen und Redaktionen und einem dazu gehörenden, über ein ganzes Haus verteilten Veranstaltungsprogramm ist, unter den von der Virusbekämpfung diktierten Maßnahmen, nicht machbar. Wir mussten Umdenken und freuen uns, euch trotz alledem, ein diesen Bedingungen, aber auch den politischen Anforderungen der Zeit Rechnung tragendes Programm, für das Jahr 2020 präsentieren zu können.

Unser diesjähriges Programm umfasst zwei große Podiumsveranstaltungen, in deren Rahmen die über unseren Köpfen schwebende Krise der kapitalistischen Wirtschaftsweise, wie die in den krisenhaften Zeiten sich ausbreitenden Kämpfe und sozialen Bewegungen aus Blickwinkeln verschiedener AutorInnen unter die Lupe genommen werden sollen. Wie immer, wird auch das Programm der "Linke Literatur wegen Corona 2020 ohne Messe", von zahlreichen linken Verlagen und Zeitschriftenredaktionen und ihren Autoren und Autorinnen unterstützt.


PODIUM I
Samstag | 31. Oktober | 17 Uhr
Krise! – Ist der Kapitalismus unheilbar krank?


Absatzkrise, Klimakrise, Coronakrise, Krise der politischen Eliten, Krise hier, Krise da und unter allem – von vielen noch gar nicht richtig bemerkt – wabert die sich zunehmend schneller ausbreitende, umfassende Wirtschaftskrise – genauer eine Krise der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Zyklische Krise? Überproduktionskrise? Weltwirtschaftskrise? In was stecken wir da drin? Womit haben wir es da zu tun? Was kommt da noch auf uns zu? Wie sehen die Pläne der herrschenden Klasse aus? Sollen es wie immer wir ausbaden? Soll erneut die auf Lohnarbeit und andere kleine Einkommen angewiesene Mehrheit sogenannte Rettungspakete für Banken und Konzerne finanzieren, mit deren Hilfe deren Privatbesitzer ihre Gewinne sichern? Soll einmal mehr die Mehrheit die Verluste bezahlen, während eine Minderheit damit beschäftigt ist, die gemachten Gewinne auszugeben? Sinken einmal mehr unsere Löhne und andere kleine Einkommen? Steigen die Mieten, verschlechtern sich Arbeitsbedingungen und die soziale Absicherung? Welches Ausmaß wird das Ganze haben? Werden erneut in besonderer Weise Frauen mit den Folgen der Krise konfrontiert? Ist ein weiterer Rechtsruck des Staatsapparates zu erwarten? Was passiert mit all den Einschränkungen unserer Rechte während der Corona-Pandemie? Müsste sich die Linke hier nicht längst deutlicher positionieren? Welche Teile der Lohnabhängigen sind heute schon von den Folgen der Krise betroffen, welche wird es morgen treffen? Was ist zu tun?

Die Krise aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, analysieren, Auswirkungen, Perspektiven und Möglichkeiten präsentieren – ist die Aufgabe von:

Hannes Hofbauer Verleger – Promedia Verlag, Autor – lunapark21, undogmatischer Marxist
Werner Rätz Autor VSA-Verlag und Bewegungslinker, in Attac und anderen Projekten aktiv
Gisela Notz Autorin AG Spak, Schmetterling Verlag, TAZ und junge Welt, Herausgeberin des Wandkalenders Wegbereiterinnen, marxistische Feministin
Wolf Wetzel Autor – Telepolis, PapyRossa Verlag, recherchierte zum NSU, hat seine Wurzeln in der Autonomen Linken

PODIUM II
Samstag | 31. Oktober | 20 Uhr
Gesellschaftliche Zuspitzung, Kämpfe zwischen den Klassen und soziale Bewegungen in Zeiten der Krise

In Zeiten in denen sich verschiedene Krisen überlappen, ein krisenhafter Zustand den nächsten jagt, kann und muss vor dem Hintergrund der voranschreitenden Krise der kapitalistischen Wirtschaftsweise ein Zustand dauerhafter Krisenhaftigkeit der westlichen Gesellschaftsordnung diagnostiziert werden. An allen Ecken und Enden knirscht und kracht es. Aufstände, Bürgerkriege riesige Fluchtbewegungen, Umweltkatastrophen, zusammenbrechende Staaten, aus vielen Teilen der Welt kennen wir das. Doch heute in einer Zeit, in der die negativen Auswirkungen der kapitalistischen Wirtschaftsweise in wachsendem Maß auch wieder die Mehrheit der Bevölkerung in den Industriestaaten direkt treffen, eine Zeit, in der die Verhältnisse den Menschen die eigene Lage klarer vor Augen führen, brechen auch in den Metropolen zahlreiche gesellschaftliche Konflikte auf. Arbeitskämpfe, Unruhen in Vorstädten, Gelbwesten in Frankreich, Bewegung für Seenotrettung, Fridays for Future, Frauenstreiks in der Schweiz und anderen Staaten, Unabhängigkeitsbewegungen in Spanien, Black Lives Matter in den USA kennen wir alle. Aber auch in Deutschland gerät einiges in Bewegung. Kämpfe von MieterInnen, Arbeitskämpfe von prekär Beschäftigten, Kämpfe im Gesundheitswesen, in der Fleischindustrie, Bewegungen gegen Rassismus und Kämpfe von Flüchtlingen, Kämpfe gegen Klimawandel, für Frauenrechte, gegen schärfere Polizeigesetze, gegen Nazis auf der Straße, in Sicherheitsbehörden und in Parlamenten. Im Rahmen unseres zweiten Podiums wollen wir uns Klassenkämpfen und Bewegungen zuwenden und von diesen und über diese berichten.

Eingeladen haben wir zu den Themen:
Mieterkämpfe, Stadtteilarbeit und Recht auf Stadt
Matthias Coers Filmemacher – Mietrebellen, Autor Edition Assemblage und Aktivist der Mietrechtsbewegung

Arbeitsbedingungen und andere Skandale rund um die Fleischindustrie und die Kämpfe dagegen
Dieter Wegner Autor – System Tönnies, Buchmacherei und Aktivist – Jour Fixe – Gewerkschaftslinke Hamburg

Arbeitskämpfe und andere Konflikte im und ums Gesundheitswesen
Kalle Kunkel Autor – Zeitschrift LuXemburg, in der Kampagne „ Krankenhaus statt Fabrik“ aktiv, Ver.di und Aktivist im Arbeitskampf an der Berliner Charité

Rassismus – Black Lives Matter und die Denkmalsturzbewegung in Europa
Lou Marin Verlag Graswurzelrevolution, Herausgeber antirassistischer Literatur, Anarchist und Aktivist

Klimakrise – Demonstrationen, Schul-Streiks, Blockaden, Besetzungen – die Bewegung der KlimaaktivistInnen
Emily Laquer Aktivistin Interventionistische Linke und Ende Gelände, Kommunistin im 21. Jahrhundert

* ACHTUNG – ACHTUNG – ACHTUNG
Eine Voranmeldung zu den Veranstaltungen ist zwingend erforderlich!
Eine Voranmeldung per Email ist aufgrund der Corona-Bestimmungen der Kulturwerkstatt auf AEG zwingend erforderlich. Die per Antwort-E-Mail zugeschickte Platzbestätigung verliert bei Nicht-Erscheinen 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn ihre Gültigkeit.
Am Einlass wird die Anmeldung abgefragt. Ansonsten gelten in den Veranstaltungsräumen die üblichen Abstandregeln, Maskenpflicht etc.
Anmelden könnt ihr euch unter: reservierung_literaturmesse@posteo.de
Angeben müsst ihr euren Namen und eure Emailadresse.
Beide Podiumsveranstaltungen verfügen über ein coronabedingtes Hygienekonzept, das den Vorgaben der Kulturwerkstatt auf AEG entspricht.

Die VeranstalterInnen:
Metroproletan Archiv & Bibliothek und Libresso Kulturverein

Quelle: Linke Literatur ohne Messe