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Auto-Korrektur: Digitalisierung, Elektromobilität, Industrie 4.0 – ein Blick in Gegenwart + Zukunft der hiesigen Automobilindustrie

Foto: H.S.

08.10.2020

Peter Richartz über die Verschleppungtaktiken der Automobilindustrie: Lobbyisten von VW, Bosch und Regierung haben es wieder einmal geschafft, die längst überfällige Bestrafung der wahrhaft Verantwortlichen in Konzernen und staatlicher Aufsicht so lange zu verzögern, dass am Schluss gelogen werden kann: „Es tut uns Leid, aber jetzt sind die Taten verjährt.“ Seit vielen Jahren warten die Wachen unter der medial eingeschläferten Bevölkerung darauf, dass die stets verharmlosten Verbrechen aller deutschen Autohersteller an Kunden und Umwelt (seit 2007 vorbereitet!) endlich geahndet werden. Nachdem der nötige Schadensersatz im Ausland durchgesetzt wurde, einzig bei uns aber ausbleibt bzw. auf geringstmöglichem Niveau stattgefunden hat, brüsten sich die Staatsanwälte mit verwirrenden 40.000 Seiten „Ermittlungsakten“ und einer 90 Seiten umfassenden Anklageschrift, für deren Verlesung allein 5-6 Stunden kostbarer Verhandlungszeit vor Gericht herausgeschunden werden. Das lässt Böses ahnen, zumal ein endloser Teilzeit-Prozess in 2-Tage-Wochen geplant ist und es unter Corona-Vorwand für die der Weltöffentlichkeit berichtenden Medienvertreter heißt: „Wir müssen draußen bleiben“ - wie für Hunde vor der Metzgerei. Peter Richartz, Solingen, 1.10.2020

Peter Schadt über die Zukunft der Automobilindustrie:
"Etwa 800.000 Menschen sind hierzulande in der Automobilindustrie beschäftigt – zählt man die indirekt Angestellten hinzu, kommen schnell zwei Millionen Arbeitsplätze zusammen. Zum hiesigen Bruttoinlandsprodukt hat diese Branche in den letzten Jahren zumeist etwas mehr als vier Prozent beigetragen; seit neun Jahren ist das Auto Deutschlands Exportprodukt Nummer eins. Die Automobilbauer gelten als Impulsgeber für Produkt und Produktionsinnovationen; das jährliche Investitionsvolumen im Bereich Forschung und Entwicklung lag bereits 2016 bei über 20 Milliarden Euro. Einige der größten Kapitale Deutschlands – und damit Europas – finden sich in der Automobilindustrie.

Dabei ist die Konkurrenz dieser Kapitale untereinander folgenreich. Mit Audi, BMW, Daimler, Porsche, VW und Ford Europe gibt es nur noch sechs deutsche Autohersteller. Auf seiten der Zulieferer finden sich drei deutsche Firmen — Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen -, die zusammen schon 2016 einen Umsatz von deutlich mehr als 100 Milliarden Euro machten. Das Wachstum dieser Megazulieferer ging auf Kosten der kleinen und mittelständigen Zulieferer in der BRD und anderen Teilen der Welt: 1988 waren es noch insgesamt 30.000 Betriebe, 1998 gab es bereits weniger als 8.000, im Jahr 2000 war ihre Zahl weltweit auf 5.600 gesunken. Demgegenüber entstehen allerlei Start-ups neu, die zumeist kleiner digitale Dienstleistungen für die Branche übernehmen. ..."
Beitrag von Peter Schadt, Gewerkschaftssekretär des DBG auf Gewerkschaftsforum.de. Weiterlesen unter: Link Der Beitrag erschien zuerst in konkret 9/2020 und wird auf gewerkschaftsforum.de mit freundlicher Genehmigung der Redaktion gespiegelt. Weitere Infos: Link

Kritischer Beitrag zur E-Mobilität unter servus.TV: Link

Quelle: Konkret -magazin 9/2020, Gewerkschaftsforum.de , 2.10.2020, Peter Schadt