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Prozeßwelle wegen Mahnwache gegen Atomwaffen in Büchel

Foto: H.S.

22.09.2020 - von Ariane

Es ist wieder so weit: Eine neue Prozesswelle rollt auf das Amtsgericht
Cochem zu. Diesmal des „Hausfriedensbruchs“ auf dem Fliegerhorst und
Atomwaffenstandort Büchel angeklagt: die „Büchel 17“. Ich gehöre dazu.

Mein Prozess findet am
16.11.2020 ab 8:30 am Amtsgericht Cochem, Ravenestr. 39
statt, eine Stunde vorher eine Mahnwache mit Bannern vor dem
Gerichtsgebäude (es liegt 3 Minuten vom Bahnhof entfernt). Ich freue
mich sehr, wenn die Zuschauerreihen auch diesmal nicht leer bleiben!

Am 30.4.2019 habe ich gemeinsam mit 12 Friedensfreund*innen eine
Mahnwache auf dem Militärgelände veranstaltet und so für ca. 1 ½ Stunden
den dortigen Atomkriegs-Übungsbetrieb unterbrochen. In einiger
Entfernung von uns haben fünf weitere Atomwaffengegner*innen zeitgleich
ein „atomwaffenfreies Picknick“ zwischen zwei Militärzäunen (einer mit
Nato-Draht verstärkt) genossen. Wir platzierten Schilder am Zaun mit
der Aufschrift: „Ziviler Sicherheitsbereich. Achtung – Betreten
erwünscht - kein Atomwaffengebrauch!“ Die Aktion hatte ein erfreuliches
Medien-Echo hervorgerufen.

Die Picknick-Gruppe hatte bereits ihre erste Gerichtsverhandlung –
verurteilt wegen „Hausfriedensbruch“. Jetzt folgen im November und
Dezember die Verhandlungen gegen sechs Beteiligte am Go-In. Zwei der
Büchel 17 wurden bereits zu je 30 Tagessätzen, ersatzweise Haft,
verurteilt und legten Berufung ein (Thuy Linh Pham und Brigitte
Hornstein, beide von der IPPNW – Ärzte in sozialer Verantwortung). Ein
Verfahren wurde abgetrennt (neuer Termin ist noch nicht bekannt).

Bekannt sind folgende weitere Termine:
04.11. ab 08:00 Holger Isabelle Jänicke vom Rechtshilfebüro Hamburg;
04.11. ab 13:30 Marion Küpker vom Internationalen Versöhnungsbund;
11.11. ab 09:00 Jan Birk vom Netzwerk Friedenssteuer
18.11. ab 08:30 Malte Fröhlich von der BI Offene Heide
25.11. ab 08:30 Gertie Brammer vom Netzwerk Friedenssteuer
02.12. ab 08:00 Ria Makein vom Netzwerk Friedenssteuer
09.12. ab 08:00 Lies Welker
16.12. Susan aus Amsterdam

Für uns alle hat Uwe Lutz Scholten von den Quäkern ein Spendenkonto
eingerichtet:

Uwe Lutz-Scholten
Stichwort: Büchel17
IBAN DE64 5235 0005 0000 7696 87
Sparkasse Waldeck-Frankenberg

Allen bisherigen Spender*innen ganz herzlichen Dank!
Dennoch: Die Anwalts- und Prozesskosten summieren sich, daher sind
weitere Beiträge hoch willkommen

Weitere Unterstützungsmöglichkeiten:
1. diese Info weiter verbreiten und mehr Menschen informieren.
2. Vielleicht habt ihr Interesse an einem Referenten, der zu euch im
Freundeskreis, Stadt, Friedensgruppe, politischer oder Quäker- Gruppe
über die Prozesse und die politische Stoßrichtung, sowie persönliche
Motivation berichtet. Bitte wendet euch dann an Ernst-Ludwig Iskenius <56>(iskenius@ippnw.de).
3.Ihr könnt zur Mahnwache vor den Prozessen kommen und als
Prozessbeobachter*innen dabei sein.
4. Ihr könnt Briefe der Solidarität direkt an das Gericht schreiben:
Amtsgericht Cochem
Ravenestr. 39
56812 Cochem

Damit können wir dem Gericht klarmachen, dass wir diese Prozesse
stellvertretend für alle führen und angesichts der ungemeinen Bedrohung,
der Völkerrechtswidrigkeit, der atomaren Teilhabe und der drohenden
atomaren Aufrüstung in Büchel diese Aktionen für angemessen und
notwendig halten.
In diesem Sinn
herzliche Friedensgrüße von
Ariane

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25.9.2020 Kölner Stadt-Anzeiger:
Die Bundesrepublik eignet sich insgesamt gut für die Endlagerung radioakativer Abfallstoffe. Stefan Kanitz, Geschäftsführer der Bundesgesellschaft für Endlagerung.

Link: Widerständige Alte gegen Atomwaffen: Lieberins Gefängnis statt zu zahlen
Quelle: Mail an die Redaktion