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Kiel: Kundgebung gegen Ausbeutung und unwürdige Arbeitsbedingungen

06.06.2020

Die Grundprobleme sind nicht neu und die Arbeitsbedingen in den Schlachthöfen sind bereits seit Jahren bekannt, doch vieles verschärft sich während der Pandemie und rückt in den Fokus des öffentlichen Interesses. Kiel wurde als Ort des Protests gewählt, weil die Landesregierung SH 2019 die skandalösen Zustände an den Schlachthöfen durch den Verzicht auf Kontrollen ermöglicht hat, während im gleichen Jahr bei Kontrollen in NRW in 30 Schlachthöfen in 26 Betrieben gravierende Arbeitsschutzmängel aufgedeckt wurden.

Deshalb lautet eine unserer zentralen Forderungen, dass es nicht genügt, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen erst zum 1.1.2021 umzusetzten, sondern es sofort geschehen muß!

Die bekannt gewordenen Arbeits- und Wohnbedingungen der Schlachthofbeschäftigten sind nicht nur unwürdig, sondern insbesondere in Coronazeiten lebensbedrohlich. Der Schutz der osteuropäischen Arbeitskräfte darf nicht warten.

Die öffentliche Diskussion und die politischen Konsequenzen betreffen fast ausschließlich die Schlachtbetriebe, obwohl bei den Erntehelfern, den migrantischen Beschäftigten der Bauindustrie, der Logistik und auch im Pflegebereich skandalöse Bedingungen herrschen.

Wir fordern das Verbot der Werkverträge und Leiharbeit auf weitere Branchen auszuweiten und insgesamt prekäre Arbeitsverhältnisse abzuschaffen, indem das für die Schlachthöfe gesetzte Ziel “ein Betrieb – eine Belegschaft!” für die gesamte Wirtschaft zu gelten hat und damit Soloselbstständigkeit, Outsourcing und dem System der Sub-Subunternehmen dem Boden entzogen wird.

In den Redebeiträgen kommen Betroffene und Aktivisten zu Wort. Neben den Kampf um die Arbeitsbedingungen auf den Schlachthöfen, wird es auch um die Pflegebranche, um die Logistik und um Migration und Rassismus gehen.

Protestkundgebung am 6.6. ab 14°° auf dem Asmus-Bremer-Platz, Kiel (10 min zu Fuß vom HBF).