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Offener Brief an Margot Käßmann wg. Äußerungen im Straßenmagazin Asphalt

Foto: H.s.

02.06.2020 - von Erika Lohe-Saul

Sehr geehrte Frau Käßmann,
mit Entsetzen haben wir Ihren Beitrag im jüngsten Straßenmagazin Asphalt Heft gelesen.
Deshalb fordern wir, der Senioren-Schutz-Bund Graue Panther Südniedersachsen, Sie im Namen der unzähligen Senioren*innen, die Sie hier diskriminieren, dazu auf, sich zu entschuldigen.

Ihre Aussagen: “die Älteren seien mehrheitlich die Luxusgeneration, die es so gut hatte wie keine Generation vorher und keine danach“, trifft vielleicht auf junge Senioren*innen wie Sie, die ein erfolgreiches Berufsleben hatten zu, aber nicht auf die unzähligen Senior*innen, die von Grundrente etc. leben müssen, die zum Teil noch „Arbeiten gehen müssen“. Genauso wenig trifft Ihre Aussage auf die vielen über 80ziger in den Pflegeheimen zu, die noch Krieg und Nachkriegszeit erleben mussten.

Weiter ist für uns völlig unverständlich wie eine Führungsperson des christlichen Lebens einen Satz wie: „zudem sei die ältere Generation von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie am wenigsten betroffen“ schreiben kann.

Für uns ist es eine Unverschämtheit in einer Zeit, in der bundesweit an die 800.000 Menschen wegen Corona und zum eigenen Schutz isoliert wurden (was auch wir mitgetragen haben), gerade von diesen Mitmenschen besondere Opfer zu fordern.

NEIN, wenn es jetzt Lockerung gibt, dann erst recht für die ALTEN und KRANKEN Menschen, soweit des Virologen empfehlen.
Hier haben Sie diesmal das Maß der Dinge übertroffen! Und einer Theologin sind diese Aussagen auch nicht ehrend, steht doch im AT: „Vor ergrautem Haar sollst du aufstehen, und einen Alten sollst du ehren” (Lev 19,32).

Mit freundlichen Grüßen,
Senioren Schutz Bund GP Südniedersachsen e.V.
Erika Lohe-Saul
(Vorstandsmitglied , 59 Jahre alt)

Quelle: Graue Panther