Montgomery: Schutzkonzepte in der Altenpflege haben komplett versagt

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21.05.2020 - von Hanne Schweitzer

"Die Politik hat lange Zeit nur daran gedacht, dass wir Masken und Kittel für die Krankenhäuser brauchen. Kein Mensch hat an die Altenpflege gedacht", stellte der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, in einem Interview fest, das er den Zeitungen der Funke Medien Gruppe gab. "In der Altenpflege haben die Schutzkonzepte komplett versagt. Sowohl beim Personal als auch bei den Besuchern", sagte Montgomery.

"Als Erstes", so Montgomery weiter, "müssen die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und die Mitarbeiter in den Kliniken geimpft¹ werden", so der Präsident, der für eine Impflicht ist. Damit bestätigt er die Befürchtungen vieler, die schon einige Zeit damit gerechnet haben, das die Menschen in Heimen zu den allerersten gehören werden, die geimpft werden. Sie haben keine Chance der Gegenwehr. Montgomery fürchte aber, dass auch hierzulande ein Schwarzmarkt entstehen wird." Will sagen: Die Reichen und Mächtigen werden Wege finden, um geimpft zu sein, bevor es das Krankenhauspersonal ist oder die Bewohnerinnen von Altenheimen und Seniorenresidenzen. d

Montgomery warnte davor, die weltweite Verteilung des Impfstoffes dem freien Markt zu überlassen. Dazu brauchen wir eine internationale Regelung." In Deutschland müsse die Regierung mit gesetzlichen Maßnahmen dafür sorgen, dass nicht derjenige als erster geimpft werde, der am meisten dafür zahle, forderte der Weltärztepräsident.
ntv.de, sgu/AFP/dpa


¹ siehe auch: Impfungen im Alter und COVID 19: Fleissige Vorarbeit von NGOs
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Link: Landeseniorenrat Thüringen an Minsterin Heike Werner wg. Situation hochaltriger + pflegebedürftiger Menschen
Quelle: ntv.de, sgu/AFP/dpa