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19.04.2020 - von Capulco
"Ein internationales Team bestehend aus rund 130 Wissenschaftler*innen, IT-Entwickler*innen, Datenschutzerbeauftragten und Soldat*innen arbeiten derzeit in einem Projekt mit dem Namen Pan European Privacy-Protecting Proximity Tracing (PEPP-PT) an einer Software, welche die SARS-CoV-2-Virusverbreitung einschränken soll.
Die Bundesregierung setzt für eine schrittweise Rücknahme der Corona-Kontaktbeschränkungen auf eine breite Akzeptanz für die nach Ostern herunterladbare App zur nachträglichen Rekonstruktion der Kontakten von Infizierten.
Die (berechtigte) Angst vor dem Virus wird benutzt, um einem Großteil der Bevölkerung „freiwillig“ ein autoritär hochwirksames Werkzeug zu verabreichen.
Die Gruppe Capulco kritisiert in ihrem Artikel die technische Konstruktion der App, aber auch ihre sozial-technokratischen Konsequenzen. Selbst wenn das Protokollieren von Kontakten vollständig pseudonym erfolgen würde, warnt Capulco dringend vor dieser App.
In dem Moment, wo (sogar anonyme) Verhaltensdaten flächendeckend anfallen, sind die prädiktiven Modelle, die damit trainiert werden, dazu in der Lage, ganze Populationen in Risikogruppen einzuteilen und algorithmisch zu verwalten.
Hinzu kommt, dass ein simples Software-Update die App in ein wirksames Tool zur individuellen Zugangsbeschränkung verwandelt. Daher ein klares Nein zur Corona-App!"¹
Weiterlesen unter Capulco: Link
Englische Version: Link
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Corona-Kontakt-Tracing-App Einordnung von Digital Courage des RKI
Link
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27.4.2020
FAZ:
Krachende Niederlage für PEPP-PT
Link
23.4.2020
FAZ:
Kein System ist absolut sicher“ Hans-Christian Boos, Gründer des IT-Unternehmens Arago, über die Probleme bei der Corona-App
21.4.2020 Süddeutsche:
- App zum Ärgern Ein ehrgeiziges Projekt wollte mit der Hilfe von Handydaten Covid-19 besiegen. Nun aber befürchten zahlreiche Forscher Intransparenz und Datenmissbrauch
Starke Zweifel an Corona-App Experten warnen vor Mängeln beim Datenschutz
21.4.2020 Die WELT:
Corona-App droht zu scheitern Bürger sollen durch eine App gewarnt werden, wenn sie
Kontakt zu Corona-Infizierten hatten. Doch kurz vor dem Start ziehen sich einige der Entwickler zurück. Sie haben starke Bedenken
21.4.2020 Kölner Stadt Anzeiger:
Streit über Warn-App entbrannt Datenspeicherung ist umstritten
21.4.2020 FAZ
Politischer Unternehmer Chris Boos ist Gründer des KI-Unternehmens Arago und will mit
Apps die Pandemie managen. Doch jetzt treten die Politik und seine internen Kritiker auf den Plan.
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¹ Erste Veröffentlichung hier: 10.4.2020
Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema
Analysen:
01.04.2020: Mannheimer Corona-Studie: Leben in Deutschland im Ausnahmezustand
21.03.2020: Koalitionsvertrag 2018: 4 Milliarden für Schließen von Krankenhäusern
10.03.2020: Aufwertung der Krankenpflege: Welchen Beitrag kann die Digitalisierung leisten?
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