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Das Corona-STRATEGIEPAPIER des BUNDESINNENMINISTERIUMS, 03.2020

Foto: H.S.

03.04.2020 - von Bundesinnenministerium + Frag den Staat, Hanne Schweitzer

"Frag den Staat" veröffentlichte am 1.4.2020 das sehr spannende, 17seitige Strategiepapier des Bundesinnenministeriums, mit dem Titel „Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen“. Es wurde nach dem 18. März 2020 an weitere Ministerien und das Bundeskanzleramt verteilt, und es enthält Handlungsempfehlungen und Forderungen für den Umgang der Bundesregierung mit der Corona-Pandemie. Wie "Frag den Staat" schreibt, lag es bereits vor einer Woche verschiedenen Medien vor.

Diese (die meisten), haben aber nicht über das Papier berichtet, sondern gehorsam getan, was von ihnen erwartet wurde. Wohlwollend begleiten sie das "aktive Krisenhandeln des Staates". Manches wurde sogar wortwörtlich übernommen, wie die "größte Herausforderung seit dem Ende des 2. Weltkriegs", von der Frau Merkel sprach, und was die Bildzeitung als Titelschlagzeile nutzte. Anderes wurde "nur" auf die staatlich gewünschte Schiene gesetzt.

So heißt es z.B. unter "Worst case verdeutlichen! Wir müssen wegkommen von einer Kommunikation, die auf die Fallsterblichkeitsrate zentriert ist. Bei einer prozentual unerheblich klingenden Fallsterblichkeitsrate, die vor allem die Älteren betrifft, denken sich viele dann unbewusst und uneingestanden: «Naja, so werden wir die Alten los, die unsere Wirtschaft nach unten ziehen, wir sind sowieso schon zu viele auf der Erde, und mit ein bisschen Glück erbe ich so schon ein bisschen früher», Diese Mechanismen haben in der Vergangenheit sicher zur Verharmlosung der Epidemie beigetragen. Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden.(1)

Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder "qualvoll" nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst." (S.13) Vom Ersticken war z.B. in einer Spam-SMS die Rede, die Mitte März mit unterschiedlichen Absendern herumgeschickt wurde.

Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen. Strategiepapier des Bundesinnenministeriums unter: Link

Die Risikoanalyse der Bundesregierung 2012: Link

Quelle: Frag den Staat