Diskriminierung melden
Suchen:

Informations- und Spielfilme zum Thema Demenz

05.05.2019 - von H.S.

Demenz ist Thema. Deshalb sollte man meinen, dass es viele und gute Filme oder Videos gibt, in denen die Krankheit beschrieben wird, die verschiedenen Stadien erläutert und Beispiele für einen guten Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen gezeigt werden. Merkwürdigerweise ist das nicht so. Zwar gibt es einige Spiel- oder Fernsehfilme, aber Infovideos oder Schulingsfilme sind erstaunlich wenige auf dem Markt. Der 3. Sektor ist filmisch, so scheint es, nicht gut aufgestellt.

Neue Schulungsfilme
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat jüngst zwei Schulungsfilme produziert mit den Titeln: "Du musst zum Arzt" und "Mach schnell, wir bekommen Besuch". Gezeigt werden zwei Situationen im Umgang mit Menschen mit Demenz . Lösungsvorschläge werden angeboten. Die Filme können Sie anschauen unter:Link

Menschen mit Demenz im Krankenhaus
Die DVD enthält Anregungen, wie der Klinikalltag angemessen gestaltet werden könnte. Behandelt werden die Themen: 1. Demenz und Delir: Eine Annäherung (8 Min.) 2. Tipps für den Umgang beim Essen und in anderen Situationen (6 Min.) 3. Beispiele wegweisender Ansätze in Krankenhäusern (17 Min.)

"Wer an einer Demenz erkrankt, wird deshalb nicht von anderen Erkrankungen oder Unfällen verschont . Die steigende Zahl von Demenzerkrankungen wirkt sich auch auf die Prävalenz von Menschen im Akutkrankenhaus aus. Die funktionale Umgebung ohne vertraute Personen erscheint den Erkrankten fremd und löst Ängste aus. Nicht nur ihre Ängste verstärken sich, auch Desorientierung, zielloses Umherirren auf den Gängen oder aggressives Verhalten können entstehen oder nehmen zu.

Das Krankenhauspersonal leidet unter den von den Betroffenen nicht mehr steuerbaren psychischen und physischen Reaktionen. Die Klinikmitarbeiter brauchen neue Erkenntnisse, wie sie mit kognitiv eingeschränkten Menschen umgehen können. Oft lässt sich schon mit anderen, erlernbaren Verhaltensmustern und kleinen strukturellen Eingriffen eine „demenzsensible“ Pflege und Behandlung im Krankenhaus auf den Weg bringen."

Drehorte:
- Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum -
Anthroposophisches Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, dort insbesondere: Projekt „Blickwechsel Demenz. Regional“ der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, www.blickwechseldemenz.de,-
Katholisches Marienkrankenhaus, Hamburg - Krankenhaus,
Lübbecke - St.-Franziskus-Hospital, Münste

Die DVD kann bestellt werden unter: info@alzheimer-niedersachsen.de. ]Einzelexemplare sind kostenlos.
Mehrfachexemplare können für je 10 € erworben werden.

Spielfilme und Dokumentationen zum Thema Demenz
Regisseure aus der Bundesrepublik und anderen Ländern haben ihre Arbeiten dem Thema Demenz gewidmet und die Hauptrollen zum Teil sehr prominent besetzt. Schauspielerinnen und Schauspielern wie Judi Dench, Mia Farrow oder Götz George gelingt es, lebensnah und authentisch in die Rolle von Demenzkranken zu schlüpfen. Auch Dokumentationen bringen Zuschauern auf berührende Weise die Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken der Betroffenen nahe.
Ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme im Wegweiser Demenz Filmtipps: Link

Angebote des Zentrums für Medien und Bildung beim Landschaftsverband Rheinland
Das umfangreichste Infoangebot macht das LVR-Zentrum für Medien und Bildung in Düsseldorf. Die DVD-Box „Demenz- Filmratgeber für Angehörige“ kostet 19.90 Euro. Sie enthält den Spielfilm "Eines Tages" und 12 Videos zu Sachthemen. Allerdings ist die letzte Neuauflage der DVD aus dem Jahr 2013. Einiges wird also nicht mehr auf dem neuesten Stand sein.

Leben mit Demenz (14 min.)
Einführung
Der Film bündelt die wesentlichen Fragestellungen von Angehörigen. Die hier
angesprochenen Themen werden in den übrigen Filmen ausgeführt und vertieft.

Am Anfang (27 min.)
Symptome, Diagnose, erste Schritte
Am Anfang ist die Unsicherheit am größten; und damit auch der Hilfebedarf der Angehörigen. Wenn der Verdacht zur Gewissheit geworden ist, stellen sich viele Fragen, deren Beantwortung die Entscheidung für eine häusliche Betreuung und Pflege wesentlich beeinflusst. Die Erfahrungen von Angehörigen, Pflegekräften und Ärzten helfen dabei, sich ein Bild von den Herausforderungen und Möglichkeiten einer Betreuung zu Hause zu machen.
Anzeichen und Symptome, Vergesslichkeit, Vertuschen, Krankheitsverleugnung, Besuch beim Hausarzt, Diagnose, Erste Schritte.

Tagtäglich (24 min.)
Körperpflege, essen und trinken
Menschen mit Demenz brauchen Unterstützung, um die alltäglichen Verrichtungen bewältigen zu können. Anfangs können sie Vieles noch alleine, wenn auch nicht so perfekt wie früher. Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, müssen Angehörige schrittweise mehr Hilfestellungen leisten. Tipps und Hinweise auf erprobte Methoden erleichtern ihnen dabei den Pflegealltag.
Zähne putzen, waschen, Anziehen, Essen und trinken, Medikamente einnehmen
Musik,Den Tag strukturieren

Freizeit- und Tagesgestaltung (23 min.)
Spiel, Bewegung, Haushalt
Ein Tag ist lang und ohne sinnvolle Beschäftigung langweilig. Menschen mit Demenz sollten tagsüber etwas zu tun haben, damit sie erhaltene Fähigkeiten trainieren können. Dabei können sie viele Tätigkeiten, die ihnen immer schon Spaß gemacht haben, noch lange ausüben. Beispiele zeigen, wie man den Tag spannend gestalten kann und machen An-gehörigen Mut, Menschen mit Demenz noch Einiges zuzutrauen.
Spielen, Fotos und Erinnerungsstücke, Haushaltstätigkeiten, Haustiere, Bewegung
Fernsehen

In der Öffentlichkeit (34 min.)
Reisen, Arztbesuch, Autofahren
Sobald Menschen mit Demenz das Haus verlassen, stehen sie „in der Öffentlichkeit“. Nachbarn und Bekannte sprechen sie an und merken oft lange nicht, dass sie sich verändert haben. Doch wenn das Verhalten plötzlich auffällig wird, reagieren andere irritiert und meiden den Kontakt. Angehörige können durch einen offenen Umgang mit der Krankheit viel dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz sich lange in Ihrer gewohnten Umgebung selbständig bewegen können.
Urlaub, Reisen, Autofahren, Arztbesuch und Krankenhausaufenthalt, Einkaufen
Offener Umgang und Reaktionen, Ängste und Tabus

Persönlichkeitsveränderungen (57 min.)
Sprache, Verhalten, Orientierungsverlust
Vergesslichkeit ist ein Anzeichen von Demenz, mit dem man sich arrangieren kann. Hinzu kommen aber weitere Symptome, die die Persönlichkeit des Menschen mit Demenz allmählich verändern. Diese Wandlung ist für Angehörige schwer nachzuvollziehen und führt leicht zu Konflikten. Das Verständnis für krankheitsbedingte Verhaltensauffälligkeiten hilft, angemessen zu reagieren und ein harmonisches Zusammenleben zu fördern.
Wiederholtes Erzählen, Sprache und Wortfindungsstörungen, Kommunikation
Weglaufen und Orientierung, Verlieren, suchen, sammeln, Anhänglichkeit, Ängstlichkeit, Stereotypien, Aggression, Nichterkennen von Personen, Misstrauen und Beschuldigungen, Tag-Nacht-Umkehr, Enthemmtes Verhalten, Schöne Momente

Aus Sicht der Angehörigen (31 min.)
Gefühle und Erfahrungen
Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz ist für Angehörige eine große Herausforderung. Oft stellen sie eigene Bedürfnisse so weit zurück, dass sie schließlich kaum noch ein eigenes Leben führen. Doch nur wer sich selbst pflegt, kann andere pflegen. Angehörige berichten, wie sie ihre eigene Situation empfinden, was sie bewegt und welche Hilfen sie in Anspruch nehmen. Dabei zeigt sich: Gesunder Egoismus trägt oft dazu bei, den Pflegealltag gelassener bewältigen zu können.
Entscheidung für häusliche Pflege, Eigene Bedürfnisse, Beruf und Pflege, Freiräume
Einschränkungen, Selbsthilfegruppe, Rollentausch, Gefühle und Erfahrungen

Unterstützungsangebote (47 min.)
Zuhause, Tagespflege, Wohnformen
Niemand kann einen Menschen 24 Stunden am Tag alleine betreuen. Deshalb brauchen Angehörige Unterstützung. Ein ganzes Netzwerk von Hilfsangeboten kann dazu beitragen, dass die häusliche Pflege von ihnen geleistet werden kann. Beispiele aus der Vielfalt der Unterstützungsangebote zeigen, welche individuellen Lösungsmöglichkeiten für verschiedene Lebenssituationen bestehen.
Hilfe annehmen, Selbsthilfegruppen, Angehörigenschulung, Betreuung zuhause und in der Gruppe, Tagespflege, Betreuung im Urlaub, Häusliche Vollzeitpflege, Übergang in eine andere Wohnform, Auswahl eines passenden Heims, Wohn- und Hausgemeinschaften, Finanzielle Unterstützung

Sicherheit und Orientierung zuhause (21 min.)
Lebensmittel, Brandschutz, Wohnraumanpassung
Ein Leben mit Demenz in der eigenen Wohnung birgt eine Reihe von Risiken. Doch dagegen lässt sich Vorsorge treffen. Farbgestaltung, Anordnung von Gegenständen oder Möbeln und kleine Umbauten helfen dabei, Risiken zu vermindern und erleichtern ein selbständiges Leben. Oft können technische Hilfsmittel Gefahren abwehren und so das Sicherheitsgefühl aller Mitbewohner verbessern. Viele der gezeigten Maßnahmen lassen sich mit wenig Aufwand umsetzen.
In der Küche, Eingang und Flur, Fußböden und Stolpergefahren, Auf dem Balkon
Brandgefahr, Im Bad, Im Wohnzimmer, Orientierungshilfen, Licht und Schatten
Wohnberatung

Medizin und Wissenschaft (34 min.)
Ursachen, Behandlung, Perspektiven
Demenz ist bisher nicht heilbar. Die medizinische Forschung sucht deshalb nach ihren Ursachen, um mit den gewonnenen Erkenntnissen neue Wege der Behandlung zu finden. Ärzte, Wissenschaftler und Experten geben Informationen zu den Krankheitsformen und anderen medizinischen Fragen, berichten über Forschungstätigkeiten und über mögliche Perspektiven.
Alois Alzheimer, Demenzformen, Krankheitsstadien, Ursachenforschung, Diagnosemethoden, Behandlung, Erblichkeit,Perspektive

Rechtliche Aspekte (25 min.)
Vollmachten, Betreuung, Finanzen
Wenn Menschen die Diagnose Demenz erhalten, können sie meist noch viele Entscheidungen selbständig treffen. Um so wichtiger ist es, für die Zeit der fortgeschrittenen Erkrankung rechtzeitig vorzusorgen. Betreuungspersonen und Vertraute benötigen gültige Vollmachten, um für den anderen handeln zu können. Juristische Informationen und Ratschläge von Experten machen deutlich, woran man zu allererst denken sollte.
Schweigepflicht, Vollmachten, Betreuung, Haftpflicht, Patientenverfügung, Sozialhilfe
Schwerbehindertenausweis, Testament

Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung (20 min.)
Vorbereitung, Begutachtung, Einstufung
Wer Unterstützung bei der häuslichen Pflege in Anspruch nehmen möchte, muss bezahlen. Einen Teil der Kosten übernimmt auf Antrag die Pflegeversicherung. Voraussetzung dafür ist ein medizinisches Gutachten, das die Pflegebedürftigkeit feststellt. Das klingt kompliziert, doch mit entsprechender Vorbereitung lässt sich auch diese Hürde nehmen. Experten erläutern wie.
Antrag MDK – Medizinischer Dienst der Krankenversicherungen,Pflegestufen und LeistungenKriterien für die Einstufung, MDK-Besuch vorbereiten, PflegetagebuchGutachterbesuch und Einstufung, Widerspruch Pflegebedürftigkeitsbegriff

Produktion:
LVR-Zentrum für Medien und Bildung
Medienzentrum für die Landeshauptstadt Düsseldorf
Buch und Regie: Angela Giebmeyer und Tom Lovens
Kamera: Dieter Stürmer
Ton: Ute Haverkämper
Schnitt: Karen Großmann
FSK: ab 6
© LVR 2010

DVD-Box „Demenz- Filmratgeber für Angehörige“ mit dem Spielfilm "Eines Tages..."
3. aktualisierte Auflage 2013 Kosten: 19,90 Euro

per Post oder Fax: Bestellformular zum Ausdrucken Link
per Mail: irena.piorecki@lvr.de

Quelle: Luettich-Gare-Guillemine23102012.jpg

Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema Gesundheit:
04.05.2019: Welche Einstellung haben Sie zur Demenz?? WELTWEITE Umfrage
24.04.2019: Hamburger Allianz für Pflege
09.04.2019: Einmal noch ... der Wünschewagen

Alle Artikel zum Thema Gesundheit