30.04.2015
Carcassonne, Sommer 2014 in Südfrankreich. Am Fluss Aude verkaufen
Beschäftigte mittleren Alters Eiscreme. Aber das Eis "La belle Aude" hat eine besondere Geschichte und Gegenwart: Hergestellt wird es in der selbstverwalteten "Fabrique du Sud".
In dem Video-Clip der CGT kommen die Eismacher_innen selbst und einige ihrer Unterstützer_innen zu Wort. Und das kam so: Im Sommer 2012 verkündete die Firma Pilpa, ihr Werk in Carcassonne zu schließen. Die 120-köpfige Belegschaft wehrte sich mit Unterstützung der CGT zwei Jahre lang dagegen: durch Proteste, Streiks, Gerichtsverfahren. Soweit, so "normal", in Frankreich, zumal in Südfrankreich.
Aber Pilpa gab nicht nach. In letzter Instanz beschlossen die Arbeiter_innen 2013 die Gründung einer SCOP, einer Arbeiterproduktivgenossenschaft. In dem Video sprechen die Genoss_innen über ihre Arbeit, über gute Arbeit, über ihre Hoffnungen, und darüber, was sich verändert hat: Die SCOP als
Alternative nach dem Motto "anders arbeiten, anders leben".
Das Beispiel der "Pilpaner_innen" ist vielleicht kein Massenphänomen, aber ein Einzelfall ist es nicht.
video: Eiscreme aus Arbeiter_innenhand
Französisch m. dt. UT | 10 min | 2015
Link
PS: Die im Video erwähnten "Kumpels von Fralib" wendeten sich im Kampf gegen die Fabrikschließung durch Lipton/Unilever ebenfalls der Selbstverwaltung zu. Der Film über ihren Kampf ist auf labournet.tv zu sehen.Bei dem erwähnten Skandal in Castelnaudary handelt es sich übrigens um den "europäischen Pferdefleisch-Skandal", der Anfang 2013 an die Öffentlichkeit kam Link
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