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KFZ-Versicherung + Ältere: Gesetzlich gewollter Betrug

Los Angeles, 1974 Foto: H.S.

18.08.2016 - von G.F.

Seit 1959 fahre ich (Jahrgang 1943) unfallfrei. Anfangs nur landwirtschaftliche Zugmaschinen, seit 1962 alles, was die Klasse 3 erlaubte. Heute laufen 2 KFZ - Verträgee auf meinen Namen. Die dokumentierten Rabattgrundjahre sind 1971 und 1973, Aufenthalt in der DDR.

Seit meinem 65. Geburtstag zahle ich in meiner KFZ Versicherung trotz entsprechender SF Klasse ca. 20 v.H. mehr, als wenn ich 20 Jahre jünger wäre.

Ich nenne das gesetzlich gewollte Altersdiskriminierung und ganz offenen Betrug an alten Menschen. Hier wie in vielen anderen Bereichen auch hat man sich von jeder Form der Rechtsstaatlichkeit verabschiedet.
G.F.

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Liebe Mitstreiter gegen Altersdiskriminierung,
Die Ausnahmeregelung, welche die Versicherungswirtschaft in das AGG mit § 19 (1) Satz 2 in Verbindung mit § 20 (2) hinein diktieren durfte, wird m.E. auch bei allen künftigen "Reformen" des AGG mit 100% Wahrscheinlichkeit erhalten bleiben, da halte ich jede Wette.

Diese legalisierte Altersdiskriminierung verneint in Wahrheit das Solidaritätsprinzip innerhalb der Gemeinschaft aller Versicherten zu Gunsten der Profit-Interessen der Versicherer und ihrer Lobby, um vor allem Ältere besonders dreist abkassieren zu können

Die im Gesetzestext formulierte "...risikoadäquate Kalkulation..." wird ja niemals offen gelegt. Sie klammert nämlich die Älteren aus und schafft für diese besondere Bedingungen, die für alle anderen nicht gelten. Ein bei den Versicherern immer wieder zu beobachtendes Vorgehen, welches jede Gleichbehandlung ad absurdum führt. Ganz legal!

Was kann man von einem Staat auch anderes erwarten, der wortbrüchig Millionen Betroffene mit Altverträgen einer Direktversicherung um Milliardenbeträge abkassiert, dabei aber seine Klientel der besser verdienenden Privatversicherten trotz AGG verschont?

Wer da noch glaubt, dies wäre ein Rechtsstaat, glaubt auch an den Weihnachtsmann und wählt die für diese "Bescherung" verantwortlichen Politiker immer wieder.

Oder wacht vielleicht doch noch jemand auf? Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Dietmar Fürste

Quelle: Mail an die Redaktion