Diskriminierung melden
Suchen:

Dresden: Empfang der Reisegruppe Niemand

12.11.2019

Liebe Nachbarn und mehr oder minder behinderte Menschen, als langjährig für die Gleichbehandlung aller Menschen Eintretender lade ich alle DresdnerInnen zu einer Unterstützungsgeste mit behinderten Mitmenschen ein, am
di., 12.11., 11:32 Uhr auf dem Bahnsteig 1 des Dresdner Hbf.

Die aus Leipzig kommende »Reisegruppe Niemand" zu empfangen und sozusagen eine Umstiegshilfe für sie zum Zug 12:14 Uhr Richtung Erfurt zu gestalten. Dabei werden wir unsere Botschaft „Engagiert Euch“ an den Bundespräsidenten der Tour-Gruppe mit auf die Reise geben. Weitere Informationen in der angehängten Pressemitteilung.

Worin besteht unsere „Botschaft“?
Engagiert Euch für Demokratie und Gleichbehandlung aller!

Es mag Zufall sein, dass wir Menschen mit verschiedenen Behinderungen sind. Aber es ist kein Zufall, wenn wir uns als bewusste Mitglieder der Gesellschaft in unserem Umfeld für demokratische Formen des Zusammenleben stark machen!

„25 Jahre Benachteiligungsverbot im Grundgesetz“ ist ein Thema, das in unserem Erleben über Behindertsein oder –werden hinausgeht; es berührt das Streben jedes Menschen nach Empowerment und solidarischem Handeln.

Mit unserem Dialog-Projekt „Schwierigkeiten mit dem aufrechten Gang - „Schweigen oder Handeln an Bruchstellen moderner Demokratien“ enngagieren sich in Dresden Menschen mit und ohne Behinderungen daher für das Stärken der Vielfalt des demokratischen Zusammenlebens.

Dazu übergeben wir am 12.11.2019 den Tour-Aktiven und Begleitern unseren Beitrag - den Ausstellungskatalog mit CD und Faltblatt zum Herbst 2019 und werben für demokratische Sensibilität und Aufmerksamkeit. Wir engagieren uns GEGEN jede form von Benachteiligung und Ausgrenzung, FÜR ein friedliches Zusammenleben und –wirken aller!

Diese hoffentlich ermutigende „Botschaft“ geben wir der »Reisegruppe Niemand“ am 12.11.2019 mit auf den Weg und danken für Eure Initiative. Gern darf der Bundespräsident erfahren, dass sich auch in Dresden mehr als mitunter wahrgenommen, BürgerInnen für den Erhalt der Demokratie in der Bundesrepublik stark machen, ungehindert von einer eventuellen Behinderung.

Mit solidarischen Grüßen
Dr. Peter Müller, Inklusionsbotschafter ISL
c/o Sigus e.V., Schrammsteinstraße 8, 01309 Dresden
http://www.sigus-dd.de |http:// www.wie-konnte-es-so-weit-kommen.de

Bahntour zum 25. Jahrestag der Grundgesetz-Ergänzung „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ 76stündige Deutschlandtournee für eine inklusive Gesellschaft
Wenn am 12. November fünf Aktivistinnen und Aktivisten der »Reisegruppe Niemand« ihre 76stündige Bahnfahrt quer durch Deutschland antreten, haben sie nur ein Ziel vor Augen: Briefe oder Bilder als Botschaften, die sie auf ihrer Strecke durch alle 16 Landeshauptstädte gesammelt haben, am 15. November dem Bundespräsidenten zu überreichen.

Anlass dieser bislang einmaligen Aktion der Behindertenbewegung ist der 25. Jahrestag des Inkrafttretens der Grundgesetzergänzung durch den Satz „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ am 15. November 2019. Was vor 25 Jahren noch als Etappensieg auf dem Weg zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen angesehen wurde, etablierte sich bis heute eher als geduldiger Papiertiger. Nach wie vor werden Menschen mit Behinderungen in vielen Situationen und Lebensbereichen diskriminiert.

Für die »Reisegruppe Niemand« und die vielen Unterstützenden gibt es nur eine Konsequenz: Das Benachteiligungsverbot aufgrund von Behinderung als Staatsziel zu erweitern. „Die vielen Rückmeldungen auf unsere Aktion und die Beteiligung von namhaften Mitreisenden zeigt uns, dass wir in diesem Land endlich eine
verbindliche Maßnahme gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung brauchen“, betont Rolf Allerdissen, Mitinitiator der »Reisegruppe Niemand« und
Vorsitzender des Vereins UNgehindert.

In einer kürzlich von ihm gestarteten Petition an Bundesrat und Bundestag haben sich bereits viele Unterzeichnerinnen und Unterzeichner für eine Verschärfung des
Benachteiligungsverbots für Menschen mit Behinderungen ausgesprochen.

Auf ihrer viertägigen Bahntour in Regionalzügen mit 348 Zwischenhalten sammelt die »Reisegruppe Niemand« Botschaften von Menschen ein, die gleichberechtigt und
uneingeschränkt in allen Lebensbereichen partizipieren
wollen.

Wer der »Reisegruppe Niemand« eine Botschaft für den Bundespräsidenten übergeben möchte oder sie, zu dieser sich auch einige Landes- und kommunale
Behindertenbeauftragte anschließen werden, auf der Reise nach Berlin begleiten möchte, findet den Fahrplan und alle weiteren Informationen über die »Reisegruppe Niemand« auf: http:// www.reisegruppe-niemand.de
als Live-Blog bei:
http:// www.kobinet-nachrichten.org/foren/blog-reisegruppe-niemand
Petition bei change.org unter http://chng.it/CqXmQdkfkd

Die »Reisegruppe Niemand« ist ein Team von Aktivistinnen und Aktivisten mit unterschiedlichen Behinderungsarten des UNgehindert-Netzwerkes, das für Gleichstellung,
Selbstbestimmung und volle gesellschaftliche Teilhabe und gegen jegliche Diskriminierung behinderter Menschen eintritt.

Der Name der Reisegruppe wurde nachdem Hashtag-Aufruf #WirSindDieNiemand über die Social-Media-Kanäle des Netzwerks UNgehindert bewusst gewählt, um den „niemand“ aus dem Artikel 3 Absatz 3 Satz 2 Gesichter zu verleihen.
Der Verein UNgehindert unterstützt das Netzwerk und stellt sicher, dass die Leitung, Außenvertretung und Entscheidungskompetenz des Netzwerks ausschließlich bei
behinderten Menschen liegt und behinderungsübergreifend tätig ist. Pressekontakt »Reisegruppe Niemand« in der Zeit von 12. November bis 15. November 2019:
Rolf Allerdissen: 0157 778 32 890
Markus Ertl: 0171 215 28 95
Aytekin Demirbas: 0173 620 10 40
Bei Nichterreichbarkeit: 0163 392 3911