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Zur subjektiven Bedeutung von Selfies für Heranwachsende und junge Erwachsene

Foto: H.S.

21.11.2018

Meist sind es die Großeltern, die fassungslos, nörgelnd oder hämisch den exzessiven Handygebrauch ihrer Enkel kommentieren. Im folgenden Aufsatz geht es nicht um die Warnung von Neurobiologen vor der frühkindlichen Nutzung von Bildschirm-Medien. Es ist auch nicht die Rede von den Megaindustrien, die jeden Menschen, jedes Auto und am liebsten auch noch jedes Tier ungefragt anschließen wollen an die "digitale Erneuerung". Die HandynutzerInnen selbst sind das Thema, die "netzgängigen, visuellen Selbstthematisierungen, die umgangssprachlich als "Selfies" bezeichnet werden. Genauer geht es um die individuellen und gruppenbezogenen Bedeutungen dieser Bildpraktik sowie um ihre Relevanz im kommunikativen Geschehen aus der Perspektive ihrer Produzierenden und Distribuierenden. Wir greifen hierfür auf die Ergebnisse einer Interviewstudie zurück, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt wurde. Anhand des empirischen Materials, welches wir mithilfe der Grounded-Theory-Methodologie ausgewertet haben, eröffnen wir Einblicke in eine (jugend-) kulturelle Praxis und arbeiten die (inter-) subjektive Bedeutsamkeit von Selfies heraus."

Die digitale Selbstdarstellung: Zur subjektiven Bedeutung von Selfies für Heranwachsende und junge Erwachsene
Matthias Völcker & Alexander Bruns

Keywords: Internet; visuelle Selbstthematisierung; Selfies; soziale Netzwerke; soziale Medien; Identität; verstehende Interviews; Grounded-Theory-Methodologie

Text auf deutsch: Link

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Netzgängige, visuelle Selbstthematisierungen (Selfies) in sozialwissenschaftlicher Perspektive
3. Social Media, Selfies und Identität
4. Die Bedeutungen netzgängiger, visueller Selbstthematisierungen für junge Menschen – Methodische Zugänge der Untersuchung
4.1 Datenerhebung mittels verstehender Interviews
4.2 Die Analyse des Materials mithilfe der Grounded-Theory-Methodologie
5. Visuelle Selbstthematisierungen: Praxis und (inter-) subjektive Bedeutungen für Heranwachsende und junge Erwachsene – Darstellung der Forschungsergebnisse
5.1 Soziale Medien und Netzwerke aus der Perspektive ihrer Nutzerinnen und Nutzer
5.2 Selfies als bildzentriertes Interaktionsmittel
5.2.1 Selfies und die Rolle des Teilens und der Dokumentation
5.2.2 Selfies und ihr entwicklungsbezogener Nutzen in der Erprobung von Rollen- und Identitätsentwürfen
5.2.3 Selfies als Mittel der Eindruckserzeugung und öffentlicher Visibilität
5.2.4 Das Erstellen und Teilen von Selfies als Merkmal intimer Beziehungen
6. Fazit
Danksagung
Anmerkungen
Zu den Autoren
Zitation

Quelle: FQS Volume 19, No. 3, Art. 17 – September 2018