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+++ Anwesenheitstipendium für KünstlerInnen in Bad Ems OHNE Altersdiskriminierung

Foto: H.S.

24.05.2018

Das 1995 gegründete Künstlerhaus Schloss Balmoral in Bad Ems ist ein Ort der Reflexion, der künstlerischen Produktion, der Diskussion und der Begegnung. Es fördert Bildende Künstlerinnen und Künstler aus allen Ländern durch die Vergabe von insgesamt sechs Anwesenheitsstipendien. Das Künstlerhaus wirkt durch Vorträge, Konzerte und Ausstellungen in die Öffentlichkeit. Regelmäßig werden Werke der Stipendiatinnen und Stipendiaten im »Made in Balmoral«, dem Ausstellungsraum des Künstlerhauses in der Innenstadt von Bad Ems, präsentiert. Schloss Balmoral versteht sich als Schnittstelle zwischen der künstlerischen Arbeit und der theoretischen Reflexion sowie als Vermittler zwischen den ehemaligen und den derzeitigen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Balmoral will eine Brücke schlagen zwischen dem Jetzt und der Zukunft der Künstlerinnen und Künstler.

Seit 2013 werden die Stipendien jeweils für eine künstlerische Gattung oder ein Thema ausgeschrieben, die/das zu Beginn des Bewerbungszeitraumes Anfang Mai eines jeden Jahres bekannt gegeben wird. Durch dieses bundesweit einmalige Angebot soll eine noch stärkere gegenseitige kreative Befruchtung unter den anwesenden Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht werden. Daraus erwächst zudem eine Intensivierung des fachspezifischen Austausches mit externen Künstlerinnen und Künstlern, Referentinnen und Referenten, Dozentinnen und Dozenten, Kuratorinnen und Kuratoren usw.

Die wechselseitige Bereicherung von Bildender Kunst, Mode und Schmuck hat eine jahrhundertealte Tradition. Aufbauend auf den Entwicklungen des 20. Jahrhunderts sucht die strukturelle Annäherung und diskursive Auseinandersetzung im vergleichsweise noch jungen Millennium neue Wege. In den Fokus rücken heute nicht nur Fragen nach gestalterischen Gemeinsamkeiten und Analogien, sondern insbesondere auch solche nach dem inhaltlichen, oft visionären und antizipatorischen Potenzial in der Trias Bildende Kunst - Mode - Schmuck.

Im Zuge der Demokratisierung und Popularisierung von Mode und Schmuck sind nicht nur die Grenzen zwischen Kommerz und künstlerischer Praxis fließender geworden, sondern auch die zwischen den sozialen Systemen, in die diese eingebettet sind.

Für die Anwesenheitsstipendien 2019 liegt der Schwerpunkt auf dem Thema:
»Luxus und Glamour? Künstlerische Perspektiven in Mode und Schmuck«

Im Vordergrund soll die Auseinandersetzung mit dem Crossover aus einerseits Bildender Kunst und andererseits Mode und Schmuck stehen. Gemeinsam mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten möchten wir die ästhetischen, materiellen, performativen, sozialen und kulturellen Implikationen und somit das Potenzial von Mode und Schmuck als gesellschaftlichem Identifikator beleuchten. Es geht dabei nicht ausschließlich um die Gebrauchsfunktion von Mode und Schmuck. Im Fokus stehen sowohl das formale und konzeptuelle Ausloten medialer Möglichkeiten und Grenzen wie auch die Auseinandersetzung mit relevanten Fragestellungen im Spannungsfeld von Luxus, Glamour, Globalisierung, Transkulturalität und Nachhaltigkeit.
Durch die Kooperation mit dem Campus Gestaltung der Hochschule Trier und ihren Fachrichtungen Edelstein und Schmuck in Idar-Oberstein sowie Modedesign in Trier stehen den Anwesenheitsstipendiatinnen und -stipendiaten kompetente Partner für fachliche Auseinandersetzung, experimentelles Arbeiten sowie zum Erfahrungsaustausch zur Seite.
Für alle vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur geförderten Stipendiatinnen und Stipendiaten eines Jahrgangs wird eine Abschlussausstellung zu Anfang des Folgejahres bzw. Ende des Stipendiums in den historischen Räumen des Arp Museums Bahnhof Rolandseck realisiert.

Voraussetzungen
Um die Balmoral-Anwesenheitsstipendien können sich nationale und internationale Bildende Künstlerinnen und Künstler ohne Altersbeschränkung bewerben.
Bewerberinnen und Bewerber für die Anwesenheitsstipendien für Bildende Künstlerinnen und Künstler müssen ein abgeschlossenes Kunststudium (M.F.A. oder vergleichbar) sowie eine daran anschließende dreijährige künstlerische Tätigkeit bis zum Zeitpunkt des Stipendienantritts nachweisen. Bewerbungen von Autodidaktinnen und Autodidakten, die sich durch besondere künstlerische Leistungen auszeichnen und dies durch Ausstellungen und Preise belegen können, sind möglich.
Sprachkenntnisse in Deutsch oder Englisch werden vorausgesetzt.

Leistungen und Bedingungen
Die Balmoral-Stipendien sind Anwesenheitsstipendien; ein durchgehender Aufenthalt ist somit verpflichtend.
Die Stipendien sind mit 1.400 Euro pro Monat dotiert.
Zwei Stipendien werden jeweils für die Dauer von drei Monaten vergeben. Vier Stipendien werden jeweils für die Dauer von neun Monaten vergeben.
Der Turnus für alle Anwesenheitsstipendien beginnt im Juni.

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten nehmen während ihres Stipendiums festen Wohnsitz in Bad Ems (Anmeldung verpflichtend). Während ihres Stipendiums sollten die Künstlerinnen und Künstler frei von allen beruflichen Verpflichtungen sein.
Den Stipendiatinnen und Stipendiaten stehen im Künstlerhaus ein vollständig eingerichteter Wohn-/Schlafraum mit Dusche/WC sowie ein Atelier kostenfrei zur Verfügung. Bedingt durch die historischen Vorgaben des Gebäudes sind die Wohn- und Arbeitsstudios in Größe und Ausstattung in der Regel nur für eine Person ausgerichtet. Die Nutzungsbedingungen regelt die Hausordnung, die zu be­achten der Stipendiat/die Stipendiatin verpflichtet ist. Das Künstlerhaus trägt sämtliche Nebenkosten einschließlich Wasser, Strom und Heizung. Aufenthaltsraum, Speisezimmer und Küche werden gemeinschaftlich genutzt. Das Mitbringen von Haustieren in das Künstlerhaus Schloss Balmoral ist nicht möglich.
Den Stipendiatinnen und Stipendiaten stehen eine hauseigene Holzwerkstatt und eine Bibliothek mit ca. 6.000 Büchern, hauptsächlich zur modernen und Gegenwartskunst sowie den wichtigsten Kunstzeitschriften, kostenlos zur Verfügung.
Bei der in Bad Ems ansässigen Firma Baukeramik Ebinger wurden für den international bekannten Künstler Hundertwasser Kacheln entwickelt und produziert. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten haben die Möglichkeit, gegen Gebühr die dortige Werkstatt und den Brennofen zu benutzen. Eine persönliche Betreuung und Anleitung ist ebenfalls möglich. Weitere Informationen unter www.ebinger-schnass-keramik.de
Nach der Stipendienzusage erhält die Stipendiatin/der Stipendiat einen Hausvertrag und die Hausordnung. Das Stipendium gilt nach Unterzeichnung des Hausvertrages durch die Stipendiatin/den Stipendiaten als rechtswirksam verliehen.
Der Stipendiat/die Stipendiatin wird gebeten, nach Abschluss des Aufenthaltes einen schriftlichen Bericht über den Aufenthalt im Künstlerhaus Schloss Balmoral zu verfassen.

Auswahlverfahren
Die Entscheidung über die Vergabe der Stipendien wird von einer Fachjury unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklungsfähigkeit der künstlerischen Arbeit getroffen. Die Jurorinnen und Juroren wählen nach qualitativen Gesichtspunkten anhand von Arbeitsproben aus, die von den Bewerberinnen und Bewerbern einzureichen sind (genaue Angaben siehe unter »Bewerbungsunterlagen«).

Bewerbung
Für jedes Stipendium steht im Bewerbungszeitraum ein Bewerbungsformular zum Download bereit. Dieses muss ausgefüllt der Bewerbung beiliegen.

Künstlerhaus Schloss Balmoral
Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
Villenpromenade 11
56130 Bad Ems
Telefon: +49 (0) 2603 9419-0
info(at)balmoral.de

Link: Stipendien der Akademie Schloß Solitude: Mit + ohne Altersgrenzen