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Bremen: Bürgertelefon + Postboten als Seniorenunterstützung

Foto: H.S:

12.04.2018 - von Dr. Dirk Mittermeier

Hilfestellung per Telefon, einfach 115 wählen! "Eine Nummer, alle Behörden", unter dieser Überschrift existiert seit 2011 das Bürgertelefon Bremen 115 (ohne Vorwahl): Dahinter verbergen sich nicht nur die kompletten und tagesaktuellen Verwaltungsinformationen für Bremen, hier erhalten Sie Informationen bundesweit! Werktags von 7 bis 18 Uhr erreichbar, 55 Stunden pro Woche, zum Ortstarif, mit dem Anspruch, einen Anruf innerhalb von 30 Sekunden anzunehmen! Das gelingt bis jetzt in 75% der Anrufe, 65% der Anliegen können beim ersten Kontakt erledigt werden. Eine besondere Dienstleistung ist das bundesweite "115 Gebärdentelefon", ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales initiierter Service (Informationen dazu im Internet unter www.115.de).

Das Bürgertelefon Bremen gehört zur Performa Nord, einem Eigenbetrieb der Freien Hansestadt Bremen, und es residiert im umgebauten ehemaligen Postamt 5 am Bremer Hauptbahnhof. Etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sitzen dort im Schichtbetrieb am Telefon und kümmern sich um die eingehenden Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. Im vergangenen Jahr sind ca. 800.000 Anrufe bearbeitet worden. Nach Schätzung des Leiters, Herrn Thomas Elsner, sind etwa 10% davon Anfragen von älteren Bürger/innen. "Unser Personal ist geschult und wird laufend weiter darin geschult, auf die Wünsche und Anliegen der Anrufer/innen angemessen einzugehen.

Nach einer letzten Befragung sind 97% unserer Anrufer/innen zufrieden mit unseremBürgertelefon. Einige Fragen, die Seniorinnen und Senioren besonders interessiert haben:
• Wo finde ich Beratung zu Hilfen, wenn ich mal nicht mehr selbst in der Lage bin, alles zu regeln?
• Meine Mutter muss ins Heim, wo kann man Heimhilfe beantragen?
• Ich habe mir einen Hund gekauft, wo muss ich den anmelden?
• Muss ich eigentlich noch eine Steuererklärung abgeben?
• Mein Schwerbehindertenausweis ist abgelaufen, wo kann ich den verlängern?
• Ich benötige eine neue Wertmarke für meinen Schwerbehindertenausweis, wie kann ich diese beantragen?
• Ich habe eine kleine Rente, wo kann ich finanzielle Unterstützung beantragen?
• Ich möchte einen Termin im Bürgeramt, kann aber leider nicht lange warten/sitzen?
• Können Sie mir bitte sagen, wie das Bürgeramt Mitte geöffnet hat und kann man dort einen Termin vereinbaren?
• Ich möchte einen neuen Personalausweis beantragen, muss ich dafür selber kommen, denn ich bin auf Hilfsmittel (Rollstuhl, Rollator) angewiesen?

Das Bürgertelefon gibt Auskunft zu verschiedenen Dienstleistungen der Bremer Behörden, die u. a. relevant für ältere Menschen sind, es verbindet zu den zuständigen Sozialzentren, verweist auf Dienstleistungszentren mit Adressen und Ruf-Nummern für den jeweiligen Stadtteil, sowie auf weitere Formulare (Heimverzeichnis usw., Einrichtungen).
Es vermittelt:
•zur Demenz Informations – u. Koordinierungsstelle (DIKS)
•zum Thema Elternunterhalt / Unterhalt für pflegedürftige Eltern
•zum Thema Grundsicherung im Alter und bei dauerhafter Erwerbsminderung
•zu den Pflegestützpunkten
•zur Help-Line, dem Telefon für pflegende Angehörige und ältere Menschen
•Hilfe und Beratung für ältere Menschen in Dienstleistungszentren mit Liste der Pflegedienste
•Hilfe zur ambulanten Pflege
•Hilfe zur stationären Pflege

Das Bürgertelefon Bremen ist ein "Leuchtturm-Projekt", auch für alte und ältere Menschen, das genutzt werden will: Das ganze Wissensmanagement ist dort digital hinterlegt und kann problemlos und barrierefrei ‒ auch von alten und älteren Mitbürgern ‒ per Telefon in Anspruch genommen werden. Das ist Unterstützung im Alter!

Postboten als Altenhelfer
"Post persönlich 2.0" heißt der Service, den die Post ab Mitte April in Bremen gemeinsam mit den Johannitern anbieten will. Senioren, die ca. 40 Euro im Monat bezahlen können, erhalten vom Postboten folgende Dienstleistung: Tägliches Klingeln, verbunden mit der Frage, ob alles in Ordnung ist oder professionelle Hilfe gebraucht wird. Die Zustellung von Bargeld durch den Briefträger und der Erhalt von Informationsbroschüren der Stadt über spezielle Angebote für Senioren. Auch Ebooks sollen die Postboten verteilen. Das Modellprojekt ist zuvor schon in anderen Städten erprobt worden, wurde aber wieder eingestellt.

Quelle: Durchblick, April 2018