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Reiche Krankenkassen: 3.1 Milliarden Überschuss im Jahr 2017

Foto: H.S.

24.02.2018

Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2017 einen Überschuss von 3,1 Milliarden Euro erzielt. Damit sind die Rücklagen und Reserven der 110 Krankenkassen auf 19 Milliarden Euro gestiegen. Viel sei es ja nicht, was die Krankenversicherungen auf der hohen Kante hätten, mosert Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes:
„Für das vergangene Jahr erwarten wir für die gesetzlichen Krankenkassen insgesamt einen Überschuss in einer Größenordnung von rund drei Milliarden Euro. ... Die Rücklagen der Krankenkassen sind zwar auf den ersten Blick insgesamt sehr hoch, entsprechen aber tatsächlich nur rund einer Monatsausgabe. Strukturelle Reformen, beispielsweise im Krankenhausbereich und bei den Arzneimitteln, sind daher unverzichtbar“, so Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes.

Wo ist der Überschuss?
Über die Reserven des Gesundheitsfonds verliert er kein Wort, und darüber wo und wie die Überschüsse der Krankenkassen gebunkert werden, auch nicht.H.S.

Warum immer noch doppelte KV-Beiträge für Direktversicherungen + Betriebsrenten?
Wie heute berichtet wurde, haben die Krankenversicherungen ja nun Milliarden an Überschüssen erwirtschaftet. Ja und mit dem, wäre es nicht möglich eine Bürgerversicherung einzuführen ? Das erschließt sich mir nicht! Genau wie diese Abzocke von normalen Rentnern, die eine Betriebsrente erhalten oder andere Formen der Altersvorsorge betrieben haben und jetzt doppelte KV-Beiträge zahlen müssen. Die müssten alle ihr schon abgezogenes Geld misamt Zinsen zurückerhalten. K.-H.K.[/i]

Und jährlich grüßt das Rekordergebnis
Zu dem GKV-Finanzergebnis 2017 erklärt der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß:
"Mehr als 3 Milliarden Euro Überschuss hat die gesetzliche Krankenversicherung 2017 erzielt. Damit setzt sich der Rekordtrend immer weiter fort, denn auch 2016 hatte die GKV bereits einen Überschuss von 1,6 Milliarden Euro. Zugleich setzt sich für den stationären Sektor die Tendenz fort, dass die Ausgabenzuwächse deutlich unter der allgemeinen Entwicklung liegen. Damit manifestiert sich die Situation, dass die Kassen unglaubliche Überschüsse haben, bei den Krankenhäusern aber das Geld fehlt. Die Politik muss überlegen, ob die Beitragsüberschussmittel nicht endlich in die medizinische Versorgung fließen sollten, als weiterhin auf den Sparkonten der Kassen liegen. Beispielsweise könnte der Innovationsfonds auf 1 Milliarde Euro angehoben werden oder es könnte ein gezieltes Investitionsprogramm für Digitalisierung ausgelegt werden.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht akzeptabel, dass die Kassen weiterhin die Zuschläge für die Zentren verweigern und sich der vollständigen Refinanzierung der Tarifsteigerungen bis dato entgegenstellen. Man kann nur hoffen, dass der im Koalitionsvertrag vorgesehene vollständige Tarifausgleich schnellstmöglich politisch umgesetzt wird.

In ebenfalls schon negativer Tradition steht die Schätzung der angeblichen Experten im Schätzerkreis. Diese war wie jedes Jahr völlig überhöht. Dieses unredliche Spiel der Krankenkassen, die mit Schreckensszenarien Politik betreiben wollen, muss endlich aufhören. Es ist an der Zeit, dass die Leistungserbringer endlich in den Schätzerkreis aufgenommen werden."

Link: Reiche Krankenkassen: Reserven auf 25 Milliarden gestiegen
Quelle: GKV-Spitzenverband