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Finanzwelt: Sobald das Geld im Kasten klingt ...

Foto: H.S.

23.02.2018 - von Hartmut Jermomin

Globale Sicherheit - ist permanent gefährdet! Von den Finanzmärkten. Weil die Staaten auf die globale Wirtschaft kaum noch Einfluss nehmen können, die Staatsverschuldung weltweit galoppiert, regionale Fehlentwicklungen weiten sich schnell zu weltweiten Krisen aus…so steht es im „Weltalmanach 2018“! Diese „Märkte“ bedrohen weiterhin die Weltwirtschaft. Die betroffenen Staaten versuchen, dagegen zu halten, indem sie u.a. den Leitzins senken, Finanztransaktionen besteuern, Steuerfluchten verhindern, aber sie können sich nicht einigen. Und so steigen die Gewinne an den Börsen!

Dabei helfen die Immobilienmärkte. Das weltweite erfassbare Immobilienvermögen lag 2014 bei rd. 13,6 Billionen US$. Und damit wird umfassend spekuliert. Dieses „Vermögen“ (es vermag etwas) wirkt wie ein Akkumulator zum Speichern von Energie, mit dem Vorteil der Bestandssicherheit! Besonders wirken hier die REIT (Real-Estate-Investment-Trust): Das sind börsennotierte Kapitalgesellschaften zur Investition in Immobilien, deren Kerngeschäft das Halten von Immobilien ist… mit allen Folgen. Wenn also eine Immobilie versteigert wird, sind diese schon immer da. Besonders lukrativ ist dabei Wald, weil da noch Bäume drauf stehen, also beim „Halten“ noch besonders ins Geld wachsen. Vom Halten allein wird man da aber nicht fett, also wird zum besten Zeitpunkt auch verkauft, was ja wohl spekulativ genannt wird. In Mecklenburg-Vorpommern findet wohl z.Zt. die 3. Neuaufteilung der Welt nach der Wende statt (nach der Übergabe an Alteigentümer, nach dem Verschleudern durch die Treuhand). Es entstehen riesige Flächen für Raps, Weizen, Mais…ein Dorf oder eine Agrargenossenschaft ist gar nicht mehr nötig. Diese REIT werden in der BRD von Abgaben entlastet, erst bei der Zahlung an die Investoren entsteht eine Steuerpflicht von 20%, aber nur für Inländer!

Bei diesen Geschäften werden auch die Eigenheimbesitzer in Zwangsversteigerungen mit vermahlen, d.h. ihre Immobilien. Aber es können nicht alle Gewinner sein, da würde ja das Gewinnmachen nicht funktionieren, einige müssen das schon bezahlen. Also geraten weiterhin Banken in „Not“. Und müssen auf Kosten der Gemeinschaft, der Steuerzahler saniert werden, welche Vorgänge skurrile Bezeichnungen erhalten: Regulierung der Finanzmärkte, Bankenunion, Einheitlicher Europäischer Aufsichtsmechanismus, Einheitlicher Abwicklungsmechanismus, Europäisches Einlagensicherungssystem, Europäischer Stabilitätsmechanismus, Finanztransaktionsteuer.

Drei Ereignisse haben die Welt noch stets aus den Angeln gehoben: Die industrielle Revolution, die wissenschaftliche Revolution und nun die mikrotechnologische Revolution und schon streckt die nächste ihre Fühler aus: die Revolution der künstlichen Intelligenz.

Und auf allen diesen einschneidenden Veränderungen ritt immer die Finanzwelt, eigentlich schon seit Jesus Zeiten (die Wucherer und Wechsler, die er aus dem Tempel warf). Aber wurde etwa die Welt dadurch sicherer? Es scheint nach dem Motto zu funktionieren: Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt! Und es existieren weiterhin keine Lösungsansätze für drängende globale Probleme und so verschärfen sich Hunger, Krankheiten, Flucht und Migration, Klimawandel, Nationalismus, Populismus und Protektionismus weltweit und die Sicherheit für alle geht baden!
Wirkliche internationale Zusammenarbeit und Interessenausgleich in der Wirtschaft sieht anders aus.

Ich war noch gar nicht fertig mit meinem Bericht aus der Finanzwelt, da meldete sich bei der FAZ die Bundesbank (FAZ, 30.11.17). Sie sagt, dass Wohnimmobilien überteuert sind, besonders in Großstädten … sie sieht aber noch keine Spekulationsblase. Aber Risiken! Erkennbar am unerklärlichen Anstieg der Bodenpreise, in 6 Jahren um mehr als 50%. Auch im Umland und in ferneren Regionen. Die beteiligten Banken haben zwar Finanzpuffer (Eigenkapital?) gegen die Risiken, wären aber verwundbar durch „makroökonomische Schocks“. Im Inland infolge der langen Zinsbindung für Hauskredite, infolge der Niedrigzinsen, die Banken haben dadurch eine niedrige Ertragskraft (in D. 2,1%). Aus dem Ausland aber wirkt die „ Weltfinanzwirtschaft“ als Hauptrisikofaktor! Und so haben die inländischen Banken eine zu geringe Profitabilität, es gibt auch zu viele davon mit zu hohen Kosten (s. stetige Einschränkungen der Dienstleistungen der Sparkassen).

Dazu kommen die hohen Schulden bei Staaten, Unternehmen und privaten Haushalten. Der Wirtschaftsboom in Deutschland ist mit hohen Schulden erkauft und da kommt das dicke Ende immer hinterher! auch die Verbraucher leben über ihre Verhältnisse und sind vielfach überschuldet mit sog. „faulen Krediten“, was heißt, daß sie nicht getilgt werden können.

Über längere Zeit nagen die Zinsen den Kredit auf. Z. B. in Schweden sind Haushalte mit 600% des Jahreseinkommens in den „Miesen“. Da man ja nun nicht das ganze Einkommen für Zinsen und Tilgung verbrauchen kann, entstehen sehr lange Abzahlungszeiträume . Verschuldung ohne Aussicht, da heraus zu kommen, es sei denn über eine Zwangsversteigerung. Bums, schon gehört alles der Bank und man wohnt wieder zur Miete, was ja auch kostet. Alle Risiken trägt der Verbraucher! Und alles legal, weil die Politik mitspielt.

- Also sind z.B. auch 6,9 Mio Deutsche überschuldet. Gründe dafür sind Arbeitslosigkeit (25%), geringes Einkommen (11%), Krankheit, Scheidung, Trennung, Kinder (!), Konsum, Sucht, Straffälligkeit, gescheiterte Immobilienfinanzierung oder Selbständigkeit, Bürgschaft, u.s.w.- So kommt der durchschnittliche Schuldner auf eine Summe von 14.690 €. Hauptgläubiger sind Banken (23%), Telekom…(10%), Versandhandel (11%). Eine typische Bankforderung sind 2.500 €, eine Telekom.-Forderung 500 €, ein Inkasso 440 €! Aber daraus können durch Zinsen und Kosten für z.B. Rechtsanwälte, Inkassounternehmen oder Versicherer schnell mal 3.125 € werden und die wollen davon ja leben, also setzen sie das auch möglichst durch.

Aber das Kapital ist noch viel raffinierter! Dividenden müssen bei privaten Eignern versteuert werden, aber nicht bei Körperschaften wie Banken, Fonds und ähnlichen Institutionen. Und so wurde Cum-Ex erfunden als größter Steuerbluff aller Zeiten: Es handelt sich um Käufe und Verkäufe von Aktien zur richtigen Zeitpunkt und um „Leerverkäufe“ und auch um zeitweiliges Verleihen von Geld sowie um Steuerrückerstattung. Dabei werden zeitweise ganze Aktienpakete gleichzeitig von mehreren Eignern gehalten. Im Ergebnis wurde aus Kauf, Verkauf und Steuererstattung ein satter Gewinn, der oft zwischen den Agierenden geteilt wurde, nur nicht mit dem Finanzamt! Und ausländische Aktienbesitzer spielen auch mit, da wird aus Cum-Ex nun Cum-Cum. Hinten raus kommt a. Gewinn für die Akteure, b. ein Milliarden schwerer Steuerschaden für die Allgemeinheit und c. ein Streit, ob das alles rechtens ist. Und das alles über Jahrzehnte. Und wird sogar vom derzeitigen Bundes-Finanzminister für rechtens gehalten.

Aber nun sind Bundestagsuntersuchungsausschüsse damit befasst…und sogar die Wintersportler tragen nun auf ihren Laufanzügen den Text: DKB/ Das kann Bank! Denn: Von den Banken lernen, heißt…
Zurück zur Lücke in der Überschrift: Regel Nr. 1 = Regeln gelten nur für andere! Darüber ist Hartmut Jeromin dann aber doch sehr erschrocken, wenn sogar der Finanzminister das für legal hält.




- meinte Hartmut Jeromin im November 2017.

Link: Nach welcher Logik werden eigentlich Alterseinkünfte versteuert?
Quelle: Hartmut Jermomin