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Belgien: Caterpillar-Werk wird geschlossen

B.-G. 2015 Foto: H.S:

Belgien - 14.09.2016 - von labournet.de

Caterpillar-Diktat: Werksschließung in Belgien. 2.200 Stellen werden gestrichen. Caterpillar-Belegschaft in Frankreich organisiert Proteststreik zur Solidarität.
Massenentlassungen auch bei Axa und IBM. Und die Gewerkschaften
finden, Streiks seien nicht so wichtig…

Während Unternehmen wie die Axa-Versicherung und IBM je nur einen Teil der Beschäftigten auf die Straße werfen sollen, haben die Chefetagen von Caterpillar beschlossen, gleich das ganze Werk zu schließen. Das zweitgrößte Werk der Gruppe wurde am 2. September „beerdigt“ – sogar ohne Anwesenheit belgischer Vorstandsmitglieder. Mit der nicht nur aus Belgien bekannten Vorgeschichte: 2013 wurden 1.500 Jobs gestrichen, plus Verzichtsmaßnahmen der Restbelegschaft – was den etwa 2.200 Beschäftigten nichts genutzt hat – so wenig wie die Bekundungen aus dem Juni diesen Jahres, das Werk sei jetzt wieder profitabel.

Und während die belgischen Gewerkschaften (angesichts der Entlassungswelle in Großunternehmen?) überlegen, den für 7. Oktober beschlossenen Generalstreik zu „verschieben“ haben die französischen GewerkschafterInnen im Werk Grenoble (wohin ein Teil der Produktion
aus Belgien verlagert werden soll) sich nicht weggeduckt und heimlich gefreut, sondern einen eintägigen Solidaritätsstreik mit den Beschäftigten des belgischen Werkes beschlossen. Siehe dazu unseren aktuellen Überblick „Massenentlassungen in Belgien – ohne Gegenwehr?“ von 11. September 2016 Link

Am 13.9.2016 ergänzte Gerrit Hoekmann in der Jungen Welt die Caterpillar-Nachricht in einem Artikel mit der Überschrift "Freche Gewinnmitnahme" um folgende Informationen:

- Insgesamt will der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar weltweit 10.000 Stellen streichen.
- Das belgische Caterpillar-Werk in Gosselies bei Charleroi hat 2015 vier Mio. Euro Gewinn vor Steuern gemacht.
- Die Arbeitslosigkeit in der Wallonie liegt offiziell zur Zeit bei 12 Prozent.
- Da die Zuliefererfirmen von Catepillar schließen müssen, wird mit 6.00 bis 7.000 Entlassungen gerechnet.
- Raol Hedebouw, Abgeordneter der marxistischen Partei der Arbeit (PVDA) mahnte auf der Webseite der Partei: "Wenn wir ihnen keinen Schmerz zufügen, werden sie uns nicht einmal zuhören." Und ein Genosse schlägt vor: Sehr schnell zum Blockieren der Fabrik, der Maschinen und der Produktion übergehen. Das kommt für einen Multi einer Blockade von Kapital gleich."
Am 16.9.2016 ist eine Kundgebung in Charleroi geplant, am 29.9. eine in Brüssel.

Link: Belgien: Wieder Generalsstreik
Quelle: Labournet.de

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