Diskriminierung melden
Suchen:

Kindererziehungszeiten: Einzig drei Punkte sind gerecht!

Lissabon, 2015 Foto: H.S.

01.06.2016

Den internationalen Tag des Kindes am 01.06.2016 nutzten SoVD und Volkssolidarität, der Deutsche Frauenrat und die Gewerkschaft ver.di, um der Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Iris Gleicke, fast 110.000 Unterschriften für eine gerechte Mütterrente zu übergeben. Adressatin der Aktion ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. Gleicke, die auch Parlamentarische Staatssekretärin bei Sigmar Gabriel ist, versprach, die Unterschriften an die Bundeskanzlerin weiterzuleiten.

Das Bündnis wiederholt die alte Forderung, die Ungleichbehandlung bei den Kindererziehungszeiten in Ost und West zu beenden und Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, nicht länger bei der Rentenberechnung zu benachteiligen. Eine weitere Forderung ist es, die Mütterrente nicht länger aus der Rentenkasse zu finanzieren. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und muss deshalb aus Steuermitteln gezahlt werden. Also auch von den Beamten und Selbstständigen.

„Fast 110.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich mit ihrer Unterschrift für eine gerechte Mütterrente ausgesprochen. Das ist ein deutliches Signal an die Politik. Die Ungleichbehandlung muss beendet werden“, sagte Edda Schliepack, SoVD-Frauensprecherin.

Dr. Heidi Knake-Werner, Vizepräsidentin der Volkssolidarität, betonte: „Mehr als 25 Jahre nach Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands halten wir es für eine nicht mehr hinnehmbare Ungerechtigkeit, dass Kindererziehung im Osten immer noch schlechter in der Rente bewertet wird als in den alten Bundesländern. Jedes Kind muss der Gesellschaft, unabhängig von seiner geografischen Herkunft, gleich viel wert sein.“

Hannelore Buls, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats forderte: „Die Erziehungsleistung der jüngeren und älteren Mütter muss gleichberechtigt anerkannt werden, auch weil die Altersvorsorge durch Erwerbstätigkeit früher ohne ausreichende Kinderbetreuung viel schwieriger war als heute.“

Judith Kerschbaumer (ver.di), Bereichsleiterin Sozialpolitik: „Auch die Rentenangleichung für Ostdeutschland ist überfällig und wurde seit langem versprochen. Die Politik muss jetzt endlich handeln.

Link: Kindererziehungszeiten: Angleichung der Mütterrente gefordert
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung + Volkssolidarität