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Rentner fürchten Grundsteuererhöhung - sie erhöht Mieten

11.01.2016 - von K.K.

Viele Kommunen werden im neuen Jahr an der Steuerschraube drehen. Vor allem die Grundsteuer B, die auf alle bebauten und bebaubaren Grundstücke erhoben wird und das Wohnen verteuert, wird vielerorts angehoben. In Bergneustadt (Oberbergischer Kreis) steigt der Hebesatz auf 959 Prozentpunkte - das ist landesweiter Rekord. Auch in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) erfolgt 2016 eine massive Erhöhung auf 875 Punkte. In Marl (Kreis Recklinghausen) steigt der Satz auf 790. Leverkusen erhöht von 496 auf 520; dadurch sollen 288.000 Euro in die Stadtkasse fließen. Und in Mönchengladbach, wo ich wohne, von 520 auf 620 Prozentpunkte.

Je nach Eigenheim und Lage kann die Anhebung der Grundsteuer Mehrausgaben von über 100 Euro im Jahr bedeuten. Der Vermieter einer Immobilie kann die Grundsteuer auf seine Mieter umlegen. Mit einem durchschnittlichen Hebesatz von 501 Prozentpunkten lag NRW bereits 2014 an der Spitze aller Bundesländer. Der Bund der Steuerzahler NRW, der die "Spirale der Steuererhöhungen durchbrechen" will, fordert deshalb die Einführung einer "Grundsteuer-Bremse". Er hat an den Landtag appelliert, "der weiteren unsozialen Verteuerung des Wohnens einen Riegel vorzuschieben". Der sich vielerorts regende Widerstand zeige, "dass für die Betroffenen die Grenze des Zumutbaren erreicht ist".

Ich frage mich, was da im Neuen Jahr noch alles auf uns zukommt. Man sieht doch, dass viele Bürger Probleme haben über die Runden zu kommen. Das betrifft doch gerade Hartz 4 Bezieher und RentnerInnen. Der sich vielerorts regende Widerstand zeige, "dass für die Betroffenen die Grenze des Zumutbaren erreicht ist".

Dazu kommen ja noch die energetischen Maßnahmen. Ich nenne mal ein Beispiel. Ein Vermieter mit einem Haus mit 8 Mietern führt eine energetische Maßnahme durch die ihm, sagen wir mal 80.000 € kostet. Bei einer Umlegung der 11 % die er dafür jährlich verlangen kann, würde das bedeuten, dass ich demnächst für meine 70 qm Wohnung statt bis jetzt 385 € Kaltmiete irgendwo um die 500 € Kaltmiete zahlen müsste. Nun kommt diese Anhebung der Grundsteuer noch hinzu. wo man vermuten kann das dies auch nochmal bis zu 10 % auf die Kaltmiete aufgeschlagen wird.
Es ist zu fragen, ob sich meine Kaltmiete dann um die 600 € herum erhöhen würde. Mit den Nebenkosten läge ich dann bei 700 € oder sogar weit darüber.

Nun habe ich, bedingt durch meine frühere Tätigkeit, zwei Renten, die mir aber, bedingt durch den Versorgungsausgleich der Scheidung bis auf Netto 1.540 € gekürzt wurden. Viele andere Rentnerinen und Rentnern haben aber noch viel weniger. Derzeit ist es bei mir so, dass mein Vermieter diesbezüglich noch nichts über Mieterhöhung bekannt gegeben hat. Ich hänge da genauso im Ungewissen wie die übrigen Mieter hier im Haus, wozu auch eine alleinstehende Rentnerin gehört. Sollte es aber auch nur annähernd so kommen, müsste ich mir etwas Neues suchen. Das aber dürfte sich beim derzeitigen Wohungsmangel schwierig gestalten da ich auch noch einen niedrigen Score bei der Schufa habe, bedingt durch eine noch laufende Insolvenz.

Quelle: Mail an die Redaktion

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