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Sparkasse Bremen: Nix mit Barrierefreiheit bei Formularen

Pforzheim, 2013 Foto: H.S.

21.08.2014 - von Herbert A. Peschel

Zum Thema der Barrierefreiheit für SeniorInnen und Behinderte ist uns wieder mal ein dolles Ding der "Kundenfreundlichkeit" unserer "Sparkasse zu Bremen" begegnet. Vermutlich gilt es aber für alle Banken und Sparkassen.

Meine Frau ist zu 30 % behindert, mehrmals an der rechten Hand operiert. Das erschwert ihre Handschrift sehr. Was macht man da? Man nimmt eine elektrische Schreibmaschine und man füllt eine Banküberweisung mit der Schreibmaschine aus. Die deutschen Lettern sind in Größe, Abstand, Ober- und ggf. Unterlängen bekanntlich in der DIN-Norm erfasst.
Nach dieser Norm passen die Buchstaben aber nicht in die
vorgegebenen Felder, wie es sich der "Erfinder" des
Überweisungsträgers wahrscheinlich vorgestellt hat. Die Schreibmaschinen sind nach der gültigen DINNorm oder Europa-Norm konstruiert, sonst wären sie nicht CE-konform! Ansonsten sind die Texte von Empfänger, Absender, sowie die SEPA Konto-Kodierung gut lesbar. Nicht so für die Sparkasse Bremen, die es maschinell lesbar haben möchte, und einen solchen Überweisungsvordruck mit einer Strafgebühr von 3,00 € unbearbeitet an den Auftraggeber zurücksendet.

Ich mußte aber leider feststellen, dass der Empfänger "Archivgruppe der Friedensschule Bremen" seinen Namen etwas zu lang gewählt hat. Er passt nicht hinein! Auch der
Name des Konto-Inhabers ist natürlich zu lang und die geforderte Anschrift einschließlich Postleitzahl und Ort, lassen sich nur als Fragment eintragen. Was macht man nun mit diesem Problem? Trotz der Schreibbehinderung mühsam die Überweisungsträger handschriftlich ausfüllen,eventuell nur krakelig und unvollständig, um dann trotzdem die 3,00 € Gebühr zahlen zu müssen? Sich mit der Sparkasse herumstreiten und dann abwimmeln lassen? Die Kundenunfreundlichkeit der Sparkasse öffentlich an den Pranger stellen, gar eine Petition an die Bremische Bürgerschaft einreichen? Ach ja, die SEPA, da müssen wir wohl nach Straßburg oder Brüssel unsere Petition senden, oder?

Link: Sepa und Iban - ich hasse Euch
Quelle: Durchblick, 175, August 2014