Diskriminierung melden
Suchen:

Zwei von drei Schlaganfällen könnten verhindert werden

Berlin, 2013 Foto: H.S.

05.07.2014

Rund 270.000 Menschen hierzulande erleiden jährlich einen Schlaganfall, die Mehrzahl der meist älteren Betroffenen ist danach dauerhaft behindert. Zwei von drei Schlaganfällen können jedoch verhindert werden, wenn die wichtigsten Risikofaktoren, zum Beispiel das Vorhofflimmern, bekannt wären – und sich gleichzeitig die Vorsorgelandschaft für Betroffene verbessern würde. Darauf machten die Vertreter der neu gegründeten „Initiative
Schlaganfallvorsorge. Bei Vorhofflimmern handeln“ auf dem Hauptstadtkongress in Berlin aufmerksam und stellten ihre Ziele vor.
„Wir möchten die Zahl der Schlaganfälle bis 2024 deutlich verringern“, so Dr. Michael Brinkmeier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Neben der Schlaganfall-Hilfe sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen
(BAGSO) sowie die forschenden Pharmaunternehmen Bristol-Myers Squibb und Pfizer Gründer der Initiative. Die Initiative möchte einen Beitrag dazu leisten, die
Versorgungslandschaft in der Schlaganfallprävention zu verbessern und die Partner im Gesundheitswesen enger miteinander zu vernetzen.

Die Initiative konzentriert sich hierbei zunächst auf die Schlaganfallvorsorge bei Vorhofflimmern. Gerade diese Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöht als Risikofaktor die Gefahr eines Schlaganfalls deutlich. Diese Schlaganfälle verlaufen meist besonders schwerwiegend und führen überdurchschnittlich oft zu Behinderung,Pflegebedürftigkeit
oder Tod.3 Die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden steigt mit zunehmendem Alter; etwa 80 Prozent der an Schlaganfall Erkrankten sind 60 Jahre und älter. Neben einer medizinischen Behandlung kann auch jeder Einzelne das Risiko verringern. „Hinreichende körperliche Bewegung, gesunde Ernährung, geistige und soziale Aktivität
mindern das Risiko. Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte oder gar Herzrhythmusstörungen, das sogenannte „Vorhofflimmern“, sind Risikofaktoren, gegen die
man angehen kann. Wir können selbst sehr viel dazu beitragen, dass wir gesünder älter werden“, ermuntert Professor Dr. Ursula Lehr, Vorsitzende der BAGSO, zu einer
herzgesunden Lebensweise.

Die Initiative unterstützt Patienten und Ärzte dabei, Risikofaktoren für Schlaganfälle frühzeitig zu erkennen und wichtige Vorsorgemaßnahmen rechtzeitig einzuleiten. Daher hat sie im ersten Schritt in Zusammenarbeit mit Betroffenen sowie unter fachlicher Beratung von Experten – Professor Dr. Ulrich Laufs, (Homburg) und Professor Dr. Joachim Röther, (Hamburg) – Informationen entwickelt, die dem Patienten den Risikofaktor Vorhofflimmern erklären und ihn dabei unterstützen, ein mögliches Vorhofflimmern zu erkennen – und sich über ein potenziell erhöhtes Schlaganfallrisiko zu informieren. Ferner unterstützen die
Informationen Ärzte und Patienten dabei, nach erfolgter Diagnose zu besprechen, wie eine dauerhafte, lückenlose Vorsorge realisiert werden kann.

Link: Phantompatienten, Gesundheitsfonds, Kopfpauschale, her mit dem Geld
Quelle: BAGSO-Pressemitteilung 8/2014

Weitere Artikel, nach dem Datum ihres Erscheinens geordnet, zum Thema Gesundheit:
04.07.2014: KK-Zusatzbeiträge: Umverteilung von oben nach unten
22.06.2014: Zehn Jahre Fallpauschale - eine Abrechnung
29.05.2014: SeniorInnen durch BMI-Tabellen benachteiligt

Alle Artikel zum Thema Gesundheit