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Versorgungsausgleich 700 €: Ich weiß nicht mehr weiter

07.01.2014 - von R.B.

Infolge meiner Schwerbeschädigung mit einem GdB von 40 Prozent wurde ich von meinem Arbeitgeber (Polizeipräsident in Berlin) nach 32 Dienstjahren vorzeitig in den Ruhestand versetzt, da ich für den Polizeidienst nicht mehr geeignet war. Mein Ruhegehalt wurde entsprechend gemäß der Höchstgrenze um 10,8 % gekürzt, was nicht das Problem darstellt.

Mein Anwalt hatte damals versäumt, das Versorgungsausgleichsverfahren vom Scheidungsverfahren abzukoppeln. Dies wäre aufgrund eines BGH-Urteils zu VBL-Startgutschriften auch kein Problem gewesen, da das Verfahren gemäß Weisung des BGH auszusetzen war. Dies wusste aber weder mein Rechtsanwalt noch das zuständige Familiengericht Berlin-Tempelhof-Kreuzberg.

In der Folge wurde mir sofort der Versorgungsausgleich vom Ruhegehalt abgezogen. Meine Ex-Frau beantragte dann eine Neuberechnung des Versorgunsausgleichs, ohne selbst künftig in Rente gehen zu wollen. Ihr voraussichtliches Rentenalter liegt noch 16 Jahre in der Ferne. Trotzdem verlangte sie die Neuberechnung und bekam Recht.

Ich muss seitdem statt zuvor 250,- € nun 700,- € monatlich an den Staat zahlen (denn die Ex-Frau ist ja noch nicht in Rente), wodurch ich mir keine Mietwohnung mehr leisten kann und in das Haus meiner Eltern ziehen musste.

Als Beamter im gehobenen Dienst hatte ich geglaubt, abgesichert zu sein. Dass meine Ex-Frau nun durch meine Schwerbehinderung profitiert und der Staat seine Kassen auffüllt, war mir bisher nicht bewusst. Ich habe den Glauben an den Rechtsstaat für den ich Jahrzehnte mein Leben und meine Gesundheit riskierte verloren, was zu psychischen Problemen und völliger Vereinsamung führte. Warum dürfen Andere von der Schwerbehinderung von Menschen finanziell profitieren? Und warum unterstützen die Gerichte derartiges Handeln auch noch?

Als Vater 2er Kinder und Beamter habe ich immer dem Staat gedient und nun soll ich mit dem Existenzminimum leben? Ich bin 52 Jahre alt und das Leben ist damit zu Ende. Der Lebensabend von dem ich einmal geträumt habe, ist ausgeträumt. Hinzuverdienst aufgrund der Krankheit nicht möglich. Schlafstörungen aufgrund 30jährigem Schichtdienst werden nicht als Berufskrankheit anerkannt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr weiter

Link: Versorgungsausgleich: Ich soll 160 Euro im Monat zahlen
Quelle: Mail an die Redaktion

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