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Krankenkasse: Versicherungsverlauf wirft Fragen auf

04.02.2011 - von H.N.

Der exemplarische Versicherungsverlauf eines Mitglieds der Krankenkasse "Knappschaft-Bahn-See" wirft jede Menge Fragen auf.

1.
Ursprünglich war die Krankenkasse "Knappschaft" nur für Beschäftigte des Bergbaus zugänglich. Nach meiner kaufm. Lehre (3 Jahre) und 2-jährigen Berufszeit im Bergbau wechselte ich 1963 in die Privat-Industrie und musste zwangsläufig meine Mitgliedschaft in der Knappschaft beenden.
2.
Ich habe 1963 dann eine Familienversicherung bei der BEK abgeschlossen. Ausserdem eine Zusatzversicherung "Chefarzt/Zweibettzimmer" bei der Berlin-Kölnische-Versicherungen (heute Gothaer).
3.
Im Rahmen der Krankenkassen-Öffnung im Jahre 2000 hat die Knappschaft auch ihre ehemaligen Mitglieder beworben u.a. mit dem "verlockenden" (?) Hinweis, daß bei freiwillig Versicherten die Sonderleistung/Zusatzversicherung "Chefarzt/Zweibett" im Tarif der Knappschaft enthalten sei (Vorteil für mich: rund 50 DM/Monat); der damalige Hinweis, daß beim Renteneintritt und der damit verbundenen Einstufung als "gesetzlich versichert", ein Zuschlag von 4,5 % der Rente veranschlagt wird, hätte eine Zahlung in etwa wie bei einem privaten Versicherer ergeben.
4.
ab meinem um ein Jahr vorgezogenen Renteneintritt in 2006 wurde ich mit folgenden negativen Entscheidungen überrascht:
4.1.
der Zuschlag von 4,5 % erfolgte auf die gesetzliche Rente und auf die Betriebsrente und auch auf den 10-Jahresanteil-Direktversicherung. Mein Einspruch hinsichtlich der Direktversicherung wurde "abgeschmettert"
4.2.
mit Fälligkeit meiner Direktversicherung in 2007 wurde der hieraus errechnete 1/120.- Anteil ebenfalls der Berechnung zugeschlagen. Mein Einspruch wurde von der Knappschaft dahingehend abgelehnt, daß die Zusatztarife bei ihr Bestandteil der "gesetzlichen KV" seien.
4.3.
im Rahmen der ständigen und unsäglichen Änderungen in der Gesundheitsreform sollte dann plötzlich der mitversicherte Partner (Ehefrau) nicht mehr versicherbar sein. Die Entscheidung wurde nach vielfachem Einspruch als "Irrtum" zurückgenommen.
4.4.
Seit 2009 wurde der Beitrag von 4,5 % auf eine einkommensabhängige Pauschalberechnung umgestellt (Steigerung = 13,5 %) und von der Knappschaft die befreundete HALLESCHE KV als günstiger Partner für derartige Zusatzversicherungen empfohlen. Unter Berücksichtigung von Alter, möglichen Vorbehalten zu evtl. Vorerkrankungen und sonstigen Einschränkungen aber nur eine als "Diskriminierung" zu bezeichnende Abwehrmassnahme.

4.5.
ab 2011 sollen aufgrund der neuen gesetzlichen Regelungen alle Renteneinkommen + Partner-Risikozuschlag zur Anrechnung kommen (Steigerung = 37,9 %). Seit 2009 ergibt sich somit insgesamt eine Steigerung von 56,5 %. Für mich - 68 Jahre alt - eine geschmacklose Abzocke!! Für jeden Hinweis auf eine günstigere Lösung wäre ich dankbar.
Für mich steht als Forderung im Raum: wenn man den gesetzlichen Kassen die Fortführung der Zusatzversicherung verbietet (was absehbar ist), muß die Möglichkeit zur kostenneutralen und vorbehaltlosen Übergabe des Versichertenbestandes an die privaten Versicherungsgesellschaften gewährleistet werden (aktuell würde sich zu einer privaten Altversicherung ein Nachteil von ca. 150 €/Monat ergeben!)
Alles Andere wäre, insbesondere auch unter Berücksichtigung der Entscheidungen zur Direktversicherung - wie unter 4.5. bereits ausgedrückt - geschmacklose Abzocke!

Wer ist für die Beantwortung der Fragen und die Erklärung der Sachverhalte zuständig? Für weitere Informationen und Massnahmen stehe ich gerne zur Verfügung.

Link: Petition Direktversicherung…
Quelle: Mail an die Redaktion

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